25. Erntezeit: Der ErntekampfAm Morgen des Erntekampfes versammelten sich die vier angehenden Helden am Südtor Grünhains und machten sich auf den Weg zum Festgelände. Der Himmel war so gut wie klar, nur einige wenige Wolken schwebten am Himmel. Vögel, die auf dem Weg nach Süden waren, zwitscherten in den Bäumen. Mit anderen Worten: perfektes Wetter für ein Fest mit übermäßiger Völlerei, Spielen und Kämpfen.
Wie jedes Jahr wurden die Buden und die Wettkampfstätten auf dem abgeernteten Feld von Bauer Albrecht aufgebaut. Als sie sich näherten, erkannten sie ein mit breiten Girlanden behangenes Eingangstor an dem sich bereits die Feierwilligen sammelten und auf Einlass warteten. Etwas abseits stand ein breiter Tisch (1), hinter dem eine mürrisch dreinblickende dunkelhäutige Frau (Martha) saß. Ein Schild wies darauf hin, dass hier die Einschreibung zum Erntekampf vorgenommen werden musste. Daher traten die 4 an sie heran.
Martha: „Was wollt IHR denn hier?“
Anvinara: „Wir möchten uns natürlich zum Erntekampf eintragen.“
Martha: „Oooooh nein. Meine Jungs werden dieses Jahr wieder gewinnen und ich will nicht, dass ihr Sieg durch eine Truppe wie die eure geschmälert wird!“
Nach einigem Hin und Her (mit erfolglosen Überzeugungsversuchen) erschien, von Marthas wütendem Gezeter angelockt, Bürgermeister Cecil Roberts. Glücklich darüber, neue Teilnehmer am Kampf zu gewinnen, nahm er die Einschreibung mit ihnen zusammen vor und lotste sie dann zur Festbühne (9), wo er gedachte eine Rede zu halten.
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Liebe Bürger von Grünhain,
ich freue mich, dieses Jahr wieder vor euch stehen zu dürfen. Das Wetter ist schön und damit perfekt für unser jährliches Erntefest. Wie jedes Jahr haben wir Buden mit Spiel, Speis und Trank aufgebaut und auf der Bühne, werden Spielleute und Musiker für euch auftreten. Dieses Fest ist ein ganz besonderes Fest für Grünhain, denn wir feiern damit nicht nur das Ende der Mühsal in der Erntezeit, sondern gedenken auch der Schlacht von Grünhain, die vor 189 Jahren genau hier stattfand und diese wunderschöne Stadt fast vollständig zerstörte. Doch Grünhain erstand neu und ist nun dies, was ihr vor euch seht.
Auf eben jene Schlacht geht auch unsere Hauptattraktion, der Erntekampf zurück. Unsere Jugend stellt sich dabei 4 Disziplinen, die damals das Überleben Grünhains gewährleistet haben. Ich bitte daher alle Teams sich in einer Stunde in der südöstlichen Ecke bei der Unterhaltungsherausforderung einzufinden um die erste Herausforderung zu bestreiten.
Doch bevor die Festlichkeiten beginnen, hat mich ein besonderer Gast gebeten, zu euch sprechen zu dürfen.
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Ein Mann in Rot-Weißer Uniform betrat die Bühne. Er schüttelte dem Bürgermeister freundlich die Hand und wandte sich dann an die Menge:
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Gute Bürger von Grünhain,
ich bin Herold Varian, von der Kaiter Armee. Ich bin hier im Auftrag unseres Fürsten, Johann II von Kait und seiner Generäle um Eure Hilfe zu erbitten. Wir wurden von den Königen Frostmarrs informiert, dass sich im Südosten Frostmarrs, nicht unweit der Grenzen zu Hynrur und Kait, Orkstämme sammeln. Noch sind sie keine direkte Gefahr für Kait, doch dies mag sich in nächster Zeit ändern. Daher werden wir eine Truppenaushebung im ganzen Land vollziehen um der Gefahr begegnen und sie ausmerzen zu können.
Ich möchte daher jeden jungen und fähigen Mann und jede junge und fähige Frau, die sich der Armee in vielfältigen Positionen anschließen würden, bitten, sich bei uns am Stand am südlichen Rand des Festgeländes zu melden. Es erwarten Sie Ausbildung, Verpflegung, Unterbringung, Sold und vor allem Ruhm und der Dank unseres Fürsten unseres Landes und seiner Bewohner. Nach Abschluss der Kampagne steht es Ihnen frei, die Armee wieder zu verlassen und heimzukehren oder sich den permanenten Streitkräften, die ebenfalls an der Kampagne teilnehmen werden, anzuschließen.
Nun möchte ich den Festlichkeiten nicht weiter im Weg stehen. Feiern Sie ihre erfolgreiche Ernte und denken Sie über das nach, was ich Ihnen erzählt und das Angebot, was ich Ihnen gemacht, habe. Wir würden uns freuen, sie an unserem Stand (11) begrüßen zu dürfen.
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Herold Varian verließ die Bühne und eine Gruppe von Musikern betrat die Bühne und begann zu spielen. Die Menge begann sich auf die verschiedenen Buden und Festzelte zu verteilen oder zu tanzen.
Die 4 Helden zeigten kein Interesse an einer Einschreibung in die Armee und entschlossen sich direkt zur ersten Herausforderung zu gehen, der Unterhaltungsshow (2). Vor Ort standen schon die anderen 5 Teams und warteten darauf, dass Olfgard, Balans Meister, erschien und die Mittel erklärte, die dieses Mal zur Anwendung kommen mussten, wenn auch nicht ausschließlich. Die Gruppe hatte bereits eine Vorstellung von der Darbietung, die sie zeigen wollten und benötigten dazu einen Bogen. Der Zugang zum Festgelände war jedoch nur ohne Waffen gestattet. Daher nutzten sie die noch verbleibende Zeit um den Betreiber der Schützenprüfung (3), Aerondil, mit einem Becher Wein zu bestechen, sodass er ihnen für die Show den notwendigen Bogen lieh.
Kurz nach ihrer Rückkehr erschien Olfgard publikumswirksam per Teleportation und erklärte, dass jede Gruppe 10 Zaubertrick-Spruchrollen zur Verfügung hätte. Das Publikum würde entscheiden, wer am Ende gewinnt. Nach 3 mittelmäßigen Einlagen mit bunten Funken und leuchtenden Schlangen, war es an der Reihe der Helden. Ruiwen schoss einen per Spruchrolle von Thaddaeus und Balan magisch erschaffenen Pfeil, den Anvinara fing. Dort zerbarst er zu einem Vogelschwarm, der umrahmt von weiteren Funken und einem verblüffend echt aussehenden Feuerstrahl Balans in den Himmel schoss. Die darauffolgende Gruppe gab sofort entmutigt auf. Die Schmidt-Vierlinge versuchten ebenfalls ihr Bestes, doch der einfallsreichen Show der Helden konnten sie nichts entgegensetzen. So gewannen sie die erste Herausforderung.
Danach stand das Bogenschießen an (3). Sie gaben dort den Bogen zurück und Ruiwen bereitete sich als erste vor. Äußerst konzentriert (5 Runden warten je Schuss, damit hatte ich nicht gerechnet, gab ja keine Zeitvorgabe
) traf sie problemlos alle Ziele. Die verbliebenen 4 Teams hatten jedoch nicht so viel Zielsicherheit, sodass sie auch diese Prüfung gewannen.
Bis zur dritten Prüfung war noch etwas Zeit. Daher entschlossen sie sich ein bisschen das Festgelände zu erkunden und etwas zu essen. Anvinara besuchte sogar eine Wahrsagerin (10), die ihr eine merkwürdige Vorhersage wie: „Der Tod erwartet dich! Unheil! Leid!“ gab. Der Versuch das eingesetzte Geld wiederzubekommen, scheiterte an Unnachgiebigkeit der alten Wahrsagerin, die auch nicht wusste, warum sie ihr eine so seltsame Prophezeiung gegeben hatte.
Die dritte Prüfung (4) sollte Verstand und Geschick prüfen. Leutnant Trak von der Stadtmiliz, der ein passionierter aber mittelmäßiger Freizeitpoet war, stellte ihnen folgende Aufgabe, die er versucht hatte, in ein Gedicht zu fassen:
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Die Feder mit der Farbe von blau befindet sich am Ende der Straße der Arbeiter Bau.
Die rote Feder ist die zweite Vermisste, sie befindet sich versteckt in der unscheinbaren Kiste.
Wer auch die grüne Feder findet, der kann es. Sie befindet sich in der Tasche des gleichfarbigen Mannes.
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Zunächst sahen sich die Helden verwirrt an. Trak war offensichtlich zufrieden mit seinem Rätsel.
So zogen sie los um die drei Federn zu finden. In der Nähe des Kampfplatzes für die Nahkampfprüfung (6) fanden sie eine Kiste, deren Schloss sie aufbrachen und die rote Feder entnahmen. Kopfzerbrechen bereitete ihnen die blaue Feder. Konnten sie noch einige der Leute finden, die am frühen Morgen die letzten Festzelte aufgebaut hatten? Danach fiel ihnen jedoch auf, dass auf dem Festgelände eine Menge Ameisen herumliefen. Konnten dies die gesuchten „Arbeiter“ sein? Sie folgten der entdeckten Ameisenstraße und am Ende des Weges, im Ameisenhaufen (7), mithilfe einer Falle gesichert, lag die dritte Feder. Balan versuchte sie mit einem Stock herauszustoßen, da niemand so richtig wusste, wie man diese Falle entschärfen könnte. Dabei wurde die Falle zwar ausgelöst und der Stock versengt, sie erhielten jedoch trotzdem die Feder. Auf der Tanzfläche entdeckten sie einen komplett in grün gekleideten Mann (8). Anvinara setzte ihr schönstes Lächeln auf und tanzte mit ihm. Ruiwen nutzte die Ablenkung um ihm die grüne Feder zu entwenden. In Rekordzeit brachten sie die Federn zu Trak und hatten damit auch diese Prüfung bestanden. Die Vier schienen eine Menge krimineller Energie aufzubringen. Er würde sie im Auge behalten müssen.
Bis zur nächsten Prüfung war wieder etwas Zeit. Diesmal vertrieben die Helden sich die Zeit damit, dass sie neben dekadenter Fresserei auch in ein paar der Spielbuden spielten. Anfänglich konnten sie ein paar Gewinne absahnen, aber nach einer haarsträubenden Niederlagenserie entschieden sie sich, doch lieber zum Nahkampf (5) weiterzugehen.
Dort wurden sie von Joachim, dem örtlichen Heliapriester empfangen. Er erläuterte ihnen die Regeln des Kampfes: einfache Holzkeulen, die man sich aus einem Holzfass nehmen konnte oder auch waffenlose Angriffe. Kein Werfen der Keulen, keine Zauber. Kampf bis zur Aufgabe oder Bewusstlosigkeit. Keine Wetten auf den Kampfausgang um Manipulation vorzubeugen.
Im ersten Kampf vermöbelten die Helden innerhalb kürzester Zeit gegnerische Gruppe. Die Schmidt-Vierlinge erledigten ihre Gegner auch ohne Probleme. Die dritte noch verbliebene Gruppe sah mit Schrecken, wie ihnen von den Helden oder Schmidt-Vierlingen mitgespielt werden könnte und entschied sich daher, lieber vorher aufzugeben. Damit verblieb noch das Finale der Helden gegen die Vierlinge.
Joachim teilte den Helden mit, dass sie den Vierlingen einfach Bescheid geben sollten, wenn sie die letzte Runde bestreiten könnten. Die Schmidts hatten natürlich genau erkannt, wer ihnen da in den letzten 3 Herausforderungen die Tour vermasselt und sie den letzten möglichen Sieg gekostet hatte. (Immerhin hatten die Helden schon 3 von 4 Prüfungen gewonnen). Doch alle Prüfungen zu bestehen, kam äußerst selten vor und es lag an den Schmidts den Helden dies zu verwehren. Als die Helden sie zum letzten Kampf aufforderten, versuchten sie daher mit ein bisschen Trash Talk und dem Angebot einer verbotenen Wette zu verunsichern. Die Helden gingen jedoch auf nichts davon ein und drohten ihrerseits, die vorgeschlagene Wette bei Joachim anzuzeigen.
Im Ring schlugen die Vierlinge demonstrativ mit ihren Keulen auf die Handflächen. Balan und Anvinara stürmten darauf vor und versuchten den großen Willard niederzustrecken. Thaddaeus und Ruiwen deckten ihre Seiten. Schläge wurden ausgetaucht und blaue Flecken geerntet. Thaddaeus streckte den kleinen Wilbur nieder, der wimmernd zu Boden ging. Willard zerbrach beim zuschlagen seine Keule und musste nun ohne auskommen. Doch die Helden waren ob ihres plötzlichen Vorteils zu unvorsichtig geworden, denn erst zerbrachen Balan und dann Thaddaeus ihre Keulen. Als der zweite Bruder William niedergerungen worden war, schnappte sich Balan dessen Keule. Thaddaeus, schallt sich, nicht auch darauf gekommen zu sein und nahm sich die Keule Wilburs. Willard fiel den Keulenschlägen zum Opfer. Der verbliebene Wilhelm wurde von der lädierten Anvinara davon überzeugt, doch lieber aufzugeben. So hatten die Helden auch die vierte Prüfung gewonnen.
Später am Abend wurde die Siegerehrung vollzogen. Die Helden erhielten ein Preisgeld von 10 Gold pro Nase sowie jeweils einen aufwändig geschnitzten und verzierten Holzpokal, wo die Jahreszahl und der Sieger auf einer Plakette eingraviert wurden. Der Rest des Erntefestes verschwamm in dekadenter Fresserei und Sauferei.
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Die Helden erhielten EP für:
- je 25 EP pro gewonnener Herausforderung (insgesamt 100 EP)
- 25 Extra-EP, da alle Herausforderungen gewonnen worden
Leider war keiner der Spieler "Spielsüchtig" (25 EP für 10 gespielte Minispiele)
Außerdem hat sich niemand "Überfressen" (25 EP für 10 vertilgte Speisen/Getränke)
Damit konnte jeder der Helden mit 125 EP um eine Stufe auf Stufe 2 aufsteigen.