Mal wieder eine Anfängerkampagne in den Freien Landen – Akt II: Reise nach WestheimReise von Barringen zum „Landgasthaus Trutz und Trunk“ IBevor es losgeht, liest jeder Spieler noch einmal seinen Spielerbrief durch und ruft sich damit die Hintergrundgeschichte seines Charakters in Erinnerung. Außerdem überlegt sich jeder Spieler für seinen Charakter eine negative Eigenschaft sowie eine Angst, die wir nachträglich zur Charaktererschaffung hinzufügen: Anarioth, der bereits Einzelgänger war, ist nun auch arrogant und hat als „Reinblutstadtbewohner“ Angst und Ekel vor Wildnis – das Betreten des verschlungenen und düsteren Waldelfenreiches Dynar oder gar eine Übernachtung inmitten eines solch dichten Waldes wäre ihm also ein ziemlicher Graus. Miriels Novizenweihe hat ihr ohnehin vorhandenes Helfersyndrom verstärkt und sie hat aufgrund ihrer Kindheit in der Abgeschiedenheit des Elfendörfchens Sundavar Angst vor Menschenmengen – insbesondere, wenn es sich bei den „Menschen“ tatsächlich um Nichtelfen handelt –, was in Westheim ein großes Problem werden könnte. Morvain hat aufgrund seiner Vergangenheit Angst davor, schwach zu sein und Schwäche zu zeigen und ist seit seinem Aufenthalt in der Wildenwacht und den Geschichten und Legenden des alten Carrack ziemlich abergläubig.Hofftag, 24. Schauern 1214GF, BarringenAn diesem Hofftag ist die Abreise aus Barringen in Richtung Westheim geplant. Laut Wirt Brempens Aussage wird die Gruppe dank der Pferde etwa eineinhalb Tagesreisen bis zum Landgasthaus „Trutz und Trunk“ brauchen, welches die erste Zwischenstation auf ihrem Weg nach Westheim darstellt. Den Vormittag nutzt Miriel, um in Morvains Begleitung in der Nähe des Dorfes noch einmal auf Kräutersuche zu gehen, bevor die drei Helden aufbrechen. Währenddessen widmet sich Anarioth, der so absolut gar keine Lust auf stundenlanges durch-die-Gegend-stiefeln-und-Blümchen-suchen hat, seinen Büchern und betet zu Hefrach in der Hoffnung auf das lang ersehnte Zeichen des Sturmgotts... Doch wieder einmal passiert nichts (dank des Einsatzes des Talents Glückspilz... ja, auch beim Beten kann man patzen und wehe dem, der Hefrachs Zorn beschwört!
Aber Glückspilz I regelt alles... zumindest einmal
).
Anschließend liest der Sturmelf in Al’Azzraks Drachenbuch etwas über die verschiedenen Drachenfarben und deren Bedeutungen und ist sich nunmehr sicher, dass er einen blauen Drachen brauchen wird, um den Verlenstein – ein Edelstein aus dem Verdauungstrakt eines Drachen – für sein geplantes Experiment zur Anrufung Hefrachs in die Hände zu bekommen. Ach wäre doch der Drachenforscher noch am Leben und nicht in einen stinkenden Goblin verwandelt worden... Dieser hätte ihm sicherlich bei der Beschaffung des Edelsteins behilflich sein können. Als der Zauberer sich anschließend noch einmal das Buch über Crysantells Untergang zur Hand nimmt, macht er eine schockierende Entdeckung.
Die letzten paar Seiten wurden herausgerissen und mit roter Schrift – etwa Blut?!
– wurde eine Nachricht auf den Buchdeckel gekritzelt... wann ist das denn passiert und wer in Hefrachs Namen war das?! Dem Zauberer sitzt plötzlich ein Kloß im Hals und er schließt sicherheitshalber die Zimmertür von innen ab. Wann hatte er das Buch das letzte Mal in der Hand?? Im Gasthaus „Am Waldrand“ in der Nähe von Fandorais Versteck, oder? Wer auch immer es war, er oder sie muss nachts bei ihm im Zimmer eingebrochen sein... Hastig überprüft der Sturmelf, ob ihm noch etwas anderes gestohlen wurde – nein, alles da... Welche Seiten fehlen eigentlich? – Er muss eine Weile grübeln, aber schließlich fällt es ihm wieder ein: Die letzten Seiten handelten von den Ascheelfen, jenen Hochelfen, welche den Nachtfeuerkrieg überlebten und seither das Zeichen Baarns tragen...
Insgesamt haben sich Miriel und Morvain ein Zeitmaximum von fünf Stunden für die Kräutersuche gesetzt, schließlich wollen sie heute noch etwa ein Drittel des Weges zum Landgasthaus hinter sich bringen. Innerhalb der ersten zwei Stunden finden sie einen Dämmermohn und drei Leidblüt. Letzteres eignet sich zur Herstellung von Waffenpaste und Ersteres hat eine narkotisierende Wirkung, wie die Waldelfe in ihrem Kräuterkompendium nachschlagen kann. Sie kennt allerdings bisher weder das Rezept für Waffenpaste, noch eines, bei dem Dämmermohn Verwendung findet. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
In den nächsten drei Stunden haben die beiden Kräutersammler allerdings weniger Glück: Nicht ein einziges nützliches Kraut können sie finden und als sie sich gerade wieder auf den Rückweg nach Barringen machen wollen, treffen sie auch noch aufgrund eines zweiten Kräutersuchenpatzers (der erste konnte mithilfe von Glückspilz ungeschehen gemacht werden) auf eine kleine Bande Goblins, die mit wildem Gequäke auf sie zustürmt: Ein Krieger, ein Berserker und zwei Späher.
Der folgende Kampf dauert jedoch nur etwa zwanzig Sekunden (bzw. vier Runden). Miriel bekommt zwar durch einen der Späher einiges an Schaden, versteckt sich aber daraufhin in einer Kiefer, während Morvain einen Goblin nach dem anderen mit brutalen Hieben abmurkst – den letzten sogar mit einem Immersieg.
Als die beiden zurück in Barringen sind, bemerken sie Anarioths Angespanntheit gar nicht, da Miriel aufgeregt von ihrer Begegnung mit den Goblins erzählt. Die drei satteln also ihre Pferde und brechen auf. Ein paar Barringer, die gerade nicht auf den Feldern oder bei ihrem Vieh arbeiten, winken ihnen zum Abschied hinterher.
Während des Ritts herrscht eine Zeit lang Schweigen, denn die drei Reitanfänger haben alle Hände voll zu tun, die richtige Sitzposition auf den in Halbtrab verfallenen Pferden wiederzufinden und die Zügelhaltung ordentlich hinzubekommen, wie in den Reitstunden bei Walter Waldstein gelernt.
Schließlich beginnt Anarioth ein Gespräch, um sich von den eigenen düsteren Gedanken abzulenken: „Ach was würde ich für eine Flasche coladrischen Wein geben... Das billige Gepansche der Menschen ist ja überhaupt kein Vergleich. Und das Schlimmste ist: Ich werde nie wieder in meine Heimat zurückkehren können!“ – „Mhmh.“, brummt Morvain zustimmend, „Ich hoffe ja, dass
ich eines Tages wieder nach Hause zurückkehren kann...“ – „Warum habt Ihr Eure Heimat denn überhaupt verlassen müssen?“, ergreift der Zauberer erleichtert den Gesprächsstoffstrohhalm, den der Barbar ihm anbietet, wenn auf seinen Wink mit dem Zaunpfahl schon keiner reagiert.
„Nun... es gab einen Kampf, der nicht ganz glücklich für mich verlaufen ist...“, erklärt der Krieger ausweichend. „Wegen eines verlorenen Kampfes musstet Ihr Eure Heimat verlassen?“, fragt Anarioth ungläubig nach, „Wieso das denn?“ – Morvain sucht eine Weile nach Worten. „Naja, ähm. Ich habe große Unehre über mich gebracht, indem ich aus dem Kampf geflohen bin. Deswegen muss ich nun meine Ehre vor Varl und meinem Volk wiederherstellen.“
„Und das könnt Ihr, indem Ihr gefährliche Gegner bezwingt...“, folgert der Zauberer nachdenklich. „Daher also auch das Gegnerkompendium?“, wirft Miriel neugierig ein, die sich bisher aus dem Gespräch der beiden herausgehalten hat. „Ja, ganz genau. Ich hoffe aber, dass wir bald gefährlichen und ehrenhafteren Gegnern gegenüberstehen, als immer wieder nur Goblins... So ein Drache, das wäre ein
wirklich ehrenvoller Sieg!“ – „Was?“, wirft Miriel empört ein, „Wollt Ihr etwa, dass wir umgebracht werden?!“ – „Ein Drache, das klingt gut, das deckt sich mit meinen Zukunftsplänen...“, entgegnet Anarioth, der die Waldelfe gar nicht gehört zu haben scheint. „Achso?“, fragt Morvain, „Wozu braucht
Ihr denn einen Drachen?“ – Im Folgenden erklärt Anarioth sein Vorhaben, mithilfe eines Stabs aus einem Obsidianschaft, einem Stahlgestell und einem darin eingelassenen Edelstein aus dem Magen eines blauen Drachen ein mächtiges Beschwörungsritual abzuhalten. Der Verlenstein fungiert als magischer Katalysator, um gewaltige, elementare Kräfte zu bündeln und gleichzeitig zu kanalisieren.
„Was bezweckt dieses Ritual? Wollt Ihr etwa ein Dämon beschwören?“, fragt Morvain skeptisch. „Nein nein, keineswegs. Ich habe die Beschwörung bereits auf Valen Coladris durchgeführt. Ziel der Beschwörung ist es, Hefrach höchstselbst in unserer Daseinsebene zu materialisieren, allerdings hat es beim letzten Mal eine große, elementare Implosion gegeben, als das Experiment geglückt ist. Und nun ja... das hat den anderen Coladri nicht sonderlich gut gefallen... weswegen sie mich... nun ja, verbannt haben. Deswegen bin ich nun hier.“
„Ihr habt also Eure Heimat in die Luft gejagt...“ – „Naja, nein, eigentlich war’s Hefrach –“ – „Also
habt Ihr Eure Heimat in die Luft gejagt.“ – „Ich bin mir sicher, dass Hefrach das so wollte!“, versucht der Sturmelf eifrig zu erklären. – „Und ich bin mir sicher, dass wir das nicht wollen...“, entgegnet Morvain mit zweifelnder Miene. „Das Problem ist: Ich kann mich nicht mehr an die Erkenntnisse des Experiments erinnern.“ – „Das ist vielleicht auch gut so!“, wirft Miriel lachend ein. Halb verzweifelt und halb verschwörerisch blickt der Zauberer die beiden abwechselnd an, die mittlerweile links und rechts von ihm reiten. „Ich
muss das einfach nochmal machen, versteht Ihr? Seit meiner Verbannung habe ich einen Großteil meines Gedächtnisses verloren und ich bin mir sicher, dass das alles wiederkommt, wenn ich das Ritual nur noch einmal wiederhole...“ – Die anderen beiden schweigen einen Moment. Nach einer Weile brummt der Barbar: „Ihr warnt uns aber, wenn Ihr das Experiment wiederholen wollt, oder? Wir würden dann gerne weit weg sein, wenn es soweit ist...“ – „Dieses Mal würde ich das sowieso an einem weniger belebten Ort machen...“, erklärt der Sturmelf beschwichtigend, klingt dabei aber nicht sonderlich überzeugend.
Auf einmal bemerkt der wieder vorausreitende Umbar ein am Straßenrand liegendes totes Rind. Er hält Plötze an und steigt ab. Auch Anarioth und Miriel steigen von Kelpie und Finalof und gesellen sich zum Krieger, der neben dem angefressenen Kadaver kniet und deutlich Wolfsspuren im Boden erkennen kann. „Wölfe“, raunt er. „Dann sollten wir nachts auf jeden Fall Wachen einteilen und besonders vorsichtig sein.“, schlussfolgert Anarioth. Nach einer kurzen Diskussion, ob das angefressene, wer-weiß-wie-alte Fleisch des toten Rindviechs noch genießbar sein könnte oder nicht, setzen die drei sich unverrichteter Dinge wieder auf die Pferde und es geht weiter.
Ihr eindeutig noch genießbares Mittagessen nehmen die drei auf dem Pferderücken ein, was selbst in Schrittgeschwindigkeit noch eine Herausforderung darstellt. Anarioth nimmt das Gespräch von vorhin wieder auf: „Und Miriel, warum seid
Ihr hier? Was führt Euch nach Westheim?“ – „Das habe ich Euch doch schon gesagt... ich will dort zur Priesterin Helias geweiht werden.“ – „Aber warum in Westheim?“, harkt der Sturmelf nach.
„Die ortsansässige Oberpriesterin in Westheim ist eine alte Freundin meiner Mutter –“ – „Aber Eure Mutter ist doch sicherlich selbst Priesterin, warum macht sie das denn nicht einfach?“, unterbricht Anarioth sie forsch. Miriel schweigt einen Moment und blickt traurig auf Finalofs fuchsrote Mähne, die im Takt der Pferdeschritte gleichmäßig wackelt. „Das habe ich Euch doch auch schon gesagt... Sie ist vor Kurzem gestorben.“
„Oh, das tut mir leid.“, nuschelt der Sturmelf, als er sich des Fettnäpfchens bewusst wird, in welches er gerade getappt ist. Tatsächlich hatte die Waldelfe den kürzlichen Tod ihrer Mutter schon einmal in einem früheren Gespräch erwähnt. „Sie hat mir eine Notiz hinterlassen, in der sie mich nach Westheim schickt, um dort die Priesterweihe zu empfangen.“, fährt Miriel mit ihrer Erklärung fort, „Deswegen will ich auch gerne allen in Not Geratenen helfen. Helia hat mich dazu auserwählt.“
„Auch ich wurde von Varl auserwählt.“, mischt sich Morvain in das Gespräch ein, wird aber sofort von Anarioth unterbrochen: „Ja, ich auch von Hefrach, das wollte ich Euch vorhin ja schon erklären! Deswegen muss ich ja auch mein Experiment wiederholen, um ihn zu beschwören. Er hat Großes mit mir vor, davon bin ich überzeugt!“ – „Aber um Großes zu vollbringen, reichen doch manchmal auch schon kleine Taten. So sehe ich das zumindest.“, entgegnet Miriel.
Plötzlich wird das Gespräch jäh durch ein lang gezogenes Brüllen weit über den Köpfen der Charaktere unterbrochen. „Ein Drache, seht dort!“, ruft Miriel und zeigt in den Himmel. Die Pferde werden bei dem markerschütternden Dröhnen unruhig und die drei Helden haben Müh und Not, sie wieder unter Kontrolle zu bringen. „Er scheint uns nicht bemerkt zu haben... erkennt Ihr seine Färbung?“, fragt Anarioth mit zusammengekniffenen Augen. Doch der Drache ist zu weit entfernt und fliegt schnurstracks über sie hinweg. „Nach Nordosten fliegt er.“, teilt Morvain nach einem Blick auf seinen Kompass mit. Schnell wird der Drache zu einem immer kleineren Punkt am Horizont. „Eines Tages, wenn unsere Ausrüstung eine bessere ist, treffen wir ihn ja vielleicht wieder...“, spricht Anarioth murmelnd seine Hoffnungen aus.
Schweigend reiten die drei einige Stunden weiter. Am späten Nachmittag bemerkt Miriel auf einmal, dass sie von einem dunkel gekleideten Reiter verfolgt werden und teilt ihre Erkenntnis den anderen beiden mit. „Nichts Ungewöhnliches auf einer Straße, oder...?“, fragt Morvain mit einem Schulterzucken. „Der ist mir unheimlich.“, zischt die Waldelfe, „Jetzt ist er nämlich weg, seht ihr?“ – „Hm, vielleicht ist er einfach ein wenig langsamer unterwegs als wir oder hat eine Pause eingelegt...“, vermutet der Krieger. Anarioth fällt wieder seine beunruhigende Entdeckung in seinem Crysantellbuch ein, doch er behält sie lieber erst einmal für sich, um der Paranoia der Heilerin nicht weiteren Zündstoff zu geben, er selbst hat den mutmaßlichen Verfolger nämlich auch gar nicht gesehen.
Miriel überredet die beiden, dass sie sicherheitshalber ihre Pferde verstecken und im Dickicht am Wegrand auf den Verfolger warten sollten. Falls er wirklich nur ein einfacher Reisender ist, würde er schließlich nach einiger Zeit an ihnen vorbeireiten. „... oder aber er hat eine längere Pause gemacht.“, gibt Morvain zu bedenken, schafft es damit aber nicht, die völlig beunruhigte Waldelfe umzustimmen.
Einiges hin und her, „Was, nein, ich will nicht alleine auf der anderen Straßenseite warten, nachher kommt der von hinten und bringt mich einfach um!“ seitens Anarioth und mehrmalige Seitenwechsel später, haben die drei schließlich ihre Wartepositionen eingenommen. Es vergeht etwa eine halbe Stunde... dann noch eine und noch eine... als plötzlich erbostes Wiehern aus Richtung der Pferde zu hören ist. „Das ist er bestimmt!“, faucht Miriel panisch, die zwar das Wiehern nicht eindeutig Finalof zuordnen kann nach so kurzer Bekanntschaft, aber doch irgendwie ganz sicher ist, dass es ihrem Fuchshengst gerade an den Kragen geht.
Eiligen Schrittes verlässt die Waldelfe ihre Deckung und rennt zu den Pferden. Wider Erwarten werden diese jedoch nicht gerade von ihrem Verfolger malträtiert, sondern die beiden Hengste Kelpie und Finalof zanken sich – womöglich fechten sie nach Verlassen der Heimatherde nun erstmalig ihre Rangordnung aus. Erfolglos versucht Miriel, Finalof mit ihrem neuen
Tiere besänftigen-Zauber zu beruhigen und wird schmerzhaft von Finalofs Huf erwischt.
Morvain und Anarioth eilen herbei, um die beiden Hengste auseinanderzubringen. Währenddessen grast Plötze seelenruhig und scheint von der Rangelei der beiden gänzlich unbeeindruckt. Morvain hilft Miriel mit ihrem Fuchs und schafft es mit einer gelungenen Kraftaktprobe mühelos, sein Zaumzeug zu ergreifen. Sogar der sonst so schwächliche Elfenzauberer schafft seine Kraftaktprobe bei Kelpie und so können die beiden keilenden Hengste vorerst getrennt werden. Dann kommt Anarioth eine grandiose Idee: Er wirkt den Zauber
Duftnote auf Kelpie und verpasst ihm Plötzes Stutenduft – wenige Minuten später macht er dasselbe bei Finalof. Zwar hält der Zauber nur ein paar Minuten, aber das scheint auszureichen, um die Gemüter der Hengste erst mal wieder zu beruhigen.
Die Gruppe schlägt ihr Nachtlager auf und die drei scheinen den mysteriösen Verfolger bereits wieder vergessen zu haben, sodass sie sich sogar trauen, ein Lagerfeuer zu entzünden. Eine ganze Weile unterhalten die drei sich noch im Schein des Feuers, bis der Mond schon hoch am Himmel steht. Anarioth berichtet an dieser Stelle auch von seiner unheimlichen Entdeckung in seinem Buch und zeigt den beiden die Schmiererei. Die Wachreihenfolge wird eingeteilt: Anarioth – Miriel – Morvain, damit die aufmerksamste in der Mitte der Nacht dran ist. Dann legen sich Miriel und Morvain schlafen.
Der Sturmelf hört während seiner Schicht mehrere Wölfe in einiger Entfernung und teilt diese Erkenntnis gähnend Miriel mit, als er diese weckt, um selbst endlich eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Trotz seiner Müdigkeit fällt es ihm jedoch schwer, im Freien einzuschlafen... Igitt, Wildnis! Aber schließlich fallen auch ihm die Äuglein zu. Er tröstet sich damit, dass er kurz nach seiner Ankunft in Caera weitaus Schlimmeres überstanden hat, denn da musste er ja viele Nächte hintereinander in der caeranischen Wildnis verbringen und sich von ihm größtenteils völlig unbekannten Beeren und Wurzeln ernähren.
Das war noch viel schlimmer als „das hier“.
[Fortsetzung folgt ...]