Sooo... hier mal wieder was Neues.
Es sind zwar immer noch 5 Kids, aber es sind nun zwei Neue dazugestoßen und zwei "Veteranen" hatten wohl keine Lust mehr. Da einer besagter "Veteranen" der "Ich fackel alles ab, egal was"-Schwarzmagier ist, hält sich meine Trauer doch in Grenzen.
Die jetzige Gruppe hatte sich auf jeden Fall dazu entschieden, neu anzufangen. Und reagierten etwas ungläubig auf meine Ansage, dass ich keine Schwarzmagier mehr herausgeben werde.
Wegen Neuanfang setz ich mal die Zählung zurück, deswegen hier nun Bericht 13 alias Bericht 1:
Die Charaktere waren die Söhne von Dorfbewohnern, die keine Lust hatten, wie ihre Eltern Felder zu bestellen, Bäume zu fällen oder zu fischen. Also haben sie ihre Umgebung so lange genervt, bis sie ihnen eine Grundausrüstung gegeben haben und sie dann aus dem Dorf warfen. Und wie die zurückbleibenden Dörfler geweint hatten... die zuckenden Schultern, die Tränen, die über das Gesicht liefen und die Tapferkeit, mit welcher sie das alles halbherzig versuchten, mit gespielter Fröhlichkeit zu verschleiern... ein echtes Drama.
Also wanderte man los und kam an eine Weggabelung. Schnell entschloss man sich, nach rechts zu gehen und kam nach kurzer Zeit in den Wald. Ein Rascheln einige Zeit später überhörte man bewußt, doch ein scheuer Blick zurück zeigte einen Bär von einem Mann, der den Weg überquerte. Man lief ihm nach und es entspann sich eine erquickliche Konversation...
S1: Woher kommst du denn?
NPC: *zeigt über die Schulter nach hinten* Von da.
S1: Und wohin gehst du?
N: *zeigt nach vorn* Nach da.
S2: Und wie heißt du?
N: *zuckt die Schultern* Weiß nicht?
S3: Aber das muss du doch wissen! Das ist doch wichtig!
N: Warum?
S1: Wie soll man sonst wissen, wer du bist?
N: Ich bin ich. Wer soll ich sonst sein? Ihr seid etwas einfältig, oder?
S2: Bist du vielleicht hingefallen und hast dir weh getan?
N: Bin ich, aber war nicht so schlimm.
S1: Ah, das erklärt es. Sollen wir dich heimbringen? Oder einen Heiler holen?
N: Warum das denn?
S1: Naja, du bist auf den Kopf gefallen und hast dein Gedächtnis verloren... erinnerst du dich noch an etwas?
N: Klar, du nicht?
S2: An was denn?
N: Na, an alles. Du etwa nicht? Und warum soll ich etwas vergessen, nur weil ich im Schlamm ausgerutscht und auf die Knie gefallen bin? Ihr seid ganz schön komisch, wisst ihr das?
S1: Wo wohnt du denn?
N: *zeigt wieder nach hinten* Na da.
S3: Ist da ein Dorf?
N: Nö, warum?
S2: Na, wo wohnst du denn sonst? Bist du aus der Erde gewachsen?
N: Nein, meine Mama hat mich geboren. Dich nicht?
S1: Und wo ist deine Mama jetzt?
N: Weg.
S2: Weg? Wohin denn? In die Stadt?
N: Nee. Weg halt.
S2: Ist sie fortgegangen?
N: Nein. Wir haben sie in den Wald getragen.
S1: In den Wald getragen? Aber... warum denn das?
N: Na, weil sie weg war. Macht ihr das anders?
S1: Aber wie willst du jemanden in den Wald tragen, wenn sie weg... oh. Ist sie tot?
N: Natürlich, sonst hätten wir sie ja nicht in den Wald getragen.
S2: Aber warum tragt ihr Tote in den Wald?
N: Behaltet ihr eure Toten im Haus? Stinkt das nicht mit der Zeit?
S1: Oh, ihr habt sie begraben?
N: Natürlich, das machen wir immer so. Im Wald ist genug Platz.
S2 versucht hektisch, das Gespräch wieder in Pfade zu lenken, die sie nicht wie Trottel dastehen lassen: Zeigst du uns dann dein Haus?
N: Warum sollte ich?
S1: Nun, du könntest uns ein paar Tage bei dir wohnen lassen, damit wir uns entscheiden können, ob wir uns hier auch ein Haus bauen wollen.
N: Ehm... nein?
S2: Warum denn nicht? Das wird doch toll!
N: Warum sollte ich denn?
S4: Weil wir dich dazu zwingen könnten!
NPC richtet sich zu seinen beeindruckenden zwei Metern auf, lässt die Muskeln an den starken Armen spielen und nickt ganz nebenbei zu seiner "kleinen Axt", die größer als der Zwergenkrieger ist: Könntet ihr?
Man einigte sich schließlich darauf, dass jeder weiter seiner Wege ziehen möge und ja alles nur ein Missverständnis war. Die Charaktere liefen noch ein klein wenig weiter, schlugen dann ihr Nachtlager auf und verbrachten eine störungsfreie Nacht. Am nächsten Morgen entschlossen sie sich, den Weg zurückzugehen und es diesmal mit der linken Abzweigung zu probieren. Dieser Weg führte um den Wald herum und nach einiger Zeit erreichten sie eine Farm und beschlossen, dort zu arbeiten. Man klopfte, ohne dass eine Reaktion erfolgte, versuchte es ohne Ergebnis an der Scheune und schaute schließlich hinter dem Haus nach, wo man die Farmersfrau traf. Die Konversation war ähnlich seltsam:
S1: Guten Tag. Wir wollten bei euch arbeiten!
Farmersfrau: Wolltet ihr das? Was könnt ihr denn überhaupt?
S1: Nun, wir können euch helfen.
F: Ihr könnt melken? Felder bestellen?
S1: Nein, aber wenn ihr es uns zeigt, werden wir es lernen können. Wir sind auch mit 2 Silberstücken pro Tag zufrieden.
F: Ehm... das können wir uns nicht leisten.
S2: Habt ihr denn Kupferstücke?
F: Uhm... die Frage finde ich jetzt etwas bedrängend...
S3: Nein, wir würden auch ohne Geld arbeiten, dafür lasst ihr uns hier wohnen und gebt uns einen Anteil von euren Verkäufen ab, so dass wir uns hier ein Haus bauen können.
F findet diese Unterhaltung nun mehr als schräg und sehr bedrohlich: Ehm... nein?
S4: Habt ihr einen Mann?
F: Ja. Warum wollt ihr das wissen?
S4: Wo ist der denn?
F: Ihr solltet nun schnell gehen... wir haben kein Geld und keine Arbeit.
F geht langsam rückwärts in Richtung Haustür
Die Gruppe verstand ihre Reaktion nicht und zog weiter.
Gegen Abend sah man einen Friedhof und beschloss, diesen im Dunkeln zu erkunden, vielleicht sogar ein paar Leichen auszugraben.
Man steckte also ein paar Äste an, um Licht zu haben und wanderte über den schön gepflegten Friedhof. Einer der Charaktere wollte dann die Hand zum Graben frei haben und warf den (immer noch brennenden!) Ast beiseite. Sofort war Panik da, dass er wieder einen Brand ausgelöst hätte und alles rannte weg, kam aber nach kurzer Zeit zurück, um nachzuschauen. Der Ast war tatsächlich in einem Busch gelandet und hatte ein Feuer verursacht, es war aber inzwischen mit Wasser gelöscht worden. Ein paar Witze über Zombies, die Brandherde ausstrullen später (nicht von mir, ich schwöre es! ^^) ging man wieder... bis auf den verhinderten Brandstifter. Der stand nun allein im Dunkeln und spürte plötzlich eine schwere Hand auf seiner Schulter. Der Besitzer stellte sich als der zwergische Friedhofswächter heraus, den der Charakter sofort "trickreich" mit einer künstlichen Ohnmacht täuschen wollte. Als der Zwerg aber etwas von "Loch ist ja schon fertig, kipp ich ihn einfach rein" brummelte, versuchte er durch seltsame Laute klarzumachen, dass er noch lebte. Als der Friedhofswärter daraufhin den Charakter zur Rede stellen wollte, machte dieser sich (warum auch immer!) einfach in die Hose. Der Friedhofswärter warf ihn daraufhin vom Friedhof und kündigte ihm an, seinen Eltern einen Brief schreiben zu wollen, wie ihr Sohn den Ruf des Clans in der Öffentlichkeit beschädigte.
Da mussten wir dann abbrechen... bin schon gespannt, wie es weitergeht. Das kann ja heiter werden!