Gestern war es endlich soweit - ich hatte mir stichpunkartig das Mutproben-Intro (s.u.) notiert und einen ersten Dungeon vorbereitet. Fehlten nur noch die Charaktere und wie die miteinander verbunden sind/sich die Story entwickelt.
Klar war zumindest, dass alle dem selben Clan angehörten und durch den Umstand, dass ihre Geburtsjahre nah beieinander lagen, sie zusammen eine Art "Clique" bildeten (zwar sind der jüngste und älteste SC 6 Jahre voneinander entfernt, doch bei den nicht gerade geburtenreichen Zwergen bildeten die 5 einen "Generationswurf"). Alles spielte komplett IN Eisenhall, also alles bitte "unter Tage" beim Lesen vor Augen haben.
Wir begannen in der Vergangenheit, als die Zwerge noch bartlose Kinder waren...Session I - Teil 1
Vor 12 Jahren
Prolog - Eisenhall, 1202GF "Die Mutprobe"Wir begannen in DroaDarac, dem Viertel des Droaclans, wo sich gerade 5 junge Daygar - angestiftet vom Ältesten Necbrec (14) - aufmachten, tagsüber in der noch leeren Schenke des kinderfreundlich Harnuf, der für die "Kleinen" immer mal eine Schüssel Suppe springen lässt, ihren "Plan" umzusetzen:
Während vier der Bartlosen einen gefakten Streit untereinander anstifteten, stibitzte der kleine Barzakk etwas von dem zwergischen Bier aus Harnufs Fässern.
Kurz darauf, in einer Nebengasse, kletterten die Zwergenkinder über ein Fass auf ein Wohnhaus in der unterirdischen Stadt, während Norik - mit 8 Jahren der Jüngste - Schmiere stand und dann von Necbrec - nach anfänglichen Schwierigkeiten - hinterhergezogen wurde.
Oben hastete man mutig zu der 1m breiten "Schlucht", die sie vom Sims des Nebengebäudes - Ziel ihrer "geheimen" Mission - trennte und nach für nach hüpften die 5 Bartlosen rüber.
Anschließend kroch man auf allen Vieren den Sims entlang zur Front des Gebäudes, wo man genau über dem doppelflügeligen Portal mit den beiden Zeremonienwächtern hielt und durch die oberen Fensteröffnung in den Clantempel starrte.
Wie Necbrec vermutet hatte, war um diese Zeit niemand vor Ort, selbst der Priester nicht und mit etwas klettern, runterlassen und an der Wand hinabgleiten waren schließlich alle 5 Kleinzwerge im Inneren angekommen und starrten auf das Ziel ihrer ersten, selbstauferlegten Quest:
Den Zeremonienkelch, der auf den Altarfindling ruhte.
Seit jeher geht unter den Kindern des Droaclans die Sage um, dass, wer aus diesem Kelch sich traut, heimlich Bier zu trinken, ein richtiger Mann wird!
Vorsichtig tippelte man zum Altar, griff den Kelch und ließ sich dahinter nieder, während Necbrec schon das kleine Fäßchen mit dem abgefüllten Bier von Harnuf öffnete und als erster sich einen kräftigen Bierschluck in den Kelch kippte und trank. Mutakk folgte gierig als Nächster und gerade, als sein Zwillingsbruder Barzakk sich den schwappenden Kelch griff hörten sie, wie die Tempeltürflügel sich öffneten und zwei im Gespräch vertiefte Zwerge die heiligen Clanhallen betraten..!
Mit einer äußerst gewagten Aktion stellte Barzakk - mit den anderen hinter dem Altarfindling kauernd - den (noch immer mit Bier gefüllten) Kelch wieder zurück auf seinen Platz, was den beiden eingetretenen Zwergen entging - so sehr waren sie im Gespräch vertieft.
Doch dann nahte das Unglück - während einer der der Zwerge offenbar zum Gebet sich irgendwo niederliess, kam der zweite Erwachsene näher, auf den Altar zu, ging darum herum... ...die panischen Jungs versuchten - alle gleichzeitig - auf allen Vieren zur anderen Altarseite auszuweichen, um nicht gesehen zu werden - und patzten in wundervollster Art, so dass alle 5 Zwergenjungs ineinander verknotet scheiterten und vor ihnen - mit wutrotem Gesicht - der Clanoberpriester sie mit weit aufgerissenen, fassunglosen Augen anstarrte, zum Kelch und dem verschütteten Bier auf dem Altar und wieder zu ihnen zurückblickte..!
Es gab richtig Ärger.
So richtig.
Necbrec - der als Ältester noch versuchte, die ganze Schuld allein auf sich zu laden (dafür nochmal so richtig Ärger bekam) - musste einige Wochen "zur Strafe" seinen beiden älteren Schwestern und der Mutter in der Küche aushelfen. Noch Jahre später sollte er von seinen Zwergenkumpels damit hin und wieder aufgezogen werden.
Die Zwillinge bekamen auch einen richtigen Einlauf und "Isolationshaft" - ich wechselnden Modus musste sie abwechselnd bei ihrem Vater bzw. Onkel auf der Arbeit aushelfen. Noch heute erinnern sie sich an diese Zeit der Trennung, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkam.
Keregrimm bekam einen richtigen Anschnauzer und wurde mit Nichtachtung bestraft, was ihn - wie schon vorher - weiter auf die Straße trieb.
Den größten Ärger bekam allerdings der kleine, 8jährige Norik - wohl auch, weil gerade damals sein strenger Onkel (der ältere Bruder seines Vaters) zu Besuch in Eisenhall weilte und als Mitglied des Ordens der Sucher so etwas gar nicht dulden konnte. Zur Strafe musste Norik büffeln - Corpsalme & -schriften wurden seine erste und fast einzige Hauptlektüre und während seine Mittäter aus Schaden erstmal nicht zu den Cormessen mitgenommen wurden, musste der kleine Norik mehr denn je den Clantempel aufsuchen und sich den strengen Blicken des Clanpriesters aussetzen.
Keine leichte Zeit...
Alles änderte sich schlagartig - zumindest für Norik - als er dann, ein paar Wochen später, mal wieder in den "Legenden der Kinder Cors" blätterte und diese Geschichten entdeckte, die ihm vorher offenbar entgangen waren (obwohl er das Buch in- und auswendig zu kennen glaubte). Darum ging es um eine alte Zwergenbinge namens Schimmerstein - laut der neu entdeckten Seiten angeblich die Wiege der Zwerge - und ihre Helden und Kriege.
Der kleine Norik verschlang die "neu entdeckten" Schimmersteingeschichten förmilch und als er ein paar Tage später aufgeregt seinem Vater davon erzählte, löste er eine kleine Lawine aus:
Überall wurden hektisch Bücher gewälzt - Eisenhall und ganz Caera - erinnerten sich wieder an Schimmerstein (in BalDarac durch Noriks Anstoß).
Vor 2 Jahren
Auftakt - Eisenhall, 1212GF "Die erste Bewährungsprobe"Jahre zogen ins Land. Unsere 5 Freunde wurden älter und bekamen erste Bärte, während sich das Rätsel von Schimmerstein der Welt mit all seinen Besonderheiten und Details offenbarte und zu einem wichtigen Bestandteil dieser jungen Daygargeneration wurde:
Necbrec (KRI1), Sohn des Hetbrec und "Ältester" der jungen Zwergentruppe
Die zweieiigen Zwillinge Mutakk (KRI1) und Barzakk (SPÄ1), Söhne des Artakk
Keregrimm (Hei1, Orden der Sucher), Sohn des Beregrimm
Norik (Hei1, Orden der Sucher), Sohn des Dorik und "Jüngster" der jungen Zwergentruppe
Inzwischen war einiges geschehen: Necbrec hoffte endlich auf seine Gesellenprüfung zum angehenden Schmied, Norik war in die Reihen der Corpriester aufgenommen worden (Dank des Einflusses seines Onkels im eher welt- und wanderorientierten Orden der Sucher), die Zwillinge arbeiteten in den Minen, erforschten Höhlen und widmeten sich gerne der Steinkunde und bei Keregrimm - nach seinen rüpelhaften Jashren auf der Straße - hatte man ebenfalls die Gabe des Heilens festgestellt und seit einigen Monaten diente er ebenfalls im orden der Sucher.
Wie viele Zwerge verdingten sich die 5 gerade als Minenarbeiter (auch unsere beiden Novizen des Sucherordens als Teil ihrer praktischen, an den Wurzeln orientierten Ausbildung) und bildeten zusammen die Bergbaugruppe 14-BI. Nach dem etwas ausgespielten Baubeginn eines Tunnels verbrachten sie Monate später ihre Zeit in einer Höhle mit einer Eisenerzader, um das kostbare Metall abzuarbeiten, als sich alles ändern sollte:
Eines Tages erschütterte plötzlich eine Explosion den Zugang zu ihrer Höhle und nachdem man - hier und da leicht verletzt - sich wieder sammelte, stellte man fest, dass der Rückweg zur Stollenbasis 14 verschüttet war und ihre Nachbarkumpel vom Truppe 14-CII offenbar im zentrum dieser Explosion gestanden hatte, die den Fels auseinander gesprengt hatte und deren Ursache den 5 jungen Zwergen Rätsel aufgab.
Barzakk konnte nur feststellen, dass offenbar eine - der Schlacke nach zu urteilen - unbekannte Form von Erzader hier durch den Fels verlaufen war und wahrscheinlich für die Explosion verantwortlich gewesen war (wodurch auch immer es zu dieser Reaktion gekommen war). Noch darüber rätselnd entdeckte Keregrimm, dass ein Teil der Höhlenwand hier ebenfalls durch die Explosion eingebrochen war und sich dahinter ein unbekannter Höhlengang natürlichen Ursprungs befand.
Also suchte man Hab und Gut zwischen den Gesteinstrümmer hervor, setzte die Stollenarbeiterhelm auf und zog los in den unbekannten Gang in der Hoffnung, dem vercshütteten Stollen zu entkommen...
Was dann folgte, haben wir zwar auch noch an dem Abend gespielt, das schiebe ich aber nach, denn das war jetzt schon eine ganze Latte runterzutippern.