Hängt davon ab, wie viel Bock ihr darauf habt.
Ich persönlich sehe das mit der Tiefe nicht mehr so eng wie früher. Häufig ist sie dem Spielspaß eher im Weg, als dass sie das Spiel wirklich verbessern würde.
Wenn du fertige Abenteuer nimmst, ist das mit der Tiefe gar nicht so leicht. Spezielle Ziele der Charaktere kommen fast immer den Zielen des Abenteuers ins Gehege. Also werden sie meist ignoriert und können eigentlich auch weggelassen werden. Aber natürlich hast du verschiedene Möglichkeiten:
. A-Plot und B-Plot: Mach es wir bei Star Trek. Irgendeine Gefahr beschäftigt die Crew (A), während Data versucht zu begreifen, was Humor ist (B). Du nimmst also das fertige Abenteuer und streust eine (!) Kleinigkeit aus dem Hintergrund eines SC ein: ein Ziel, ein Erzgegner, einen Verwandten, ... Mehr als eine Sache bringt zu großes Durcheinander.
. Benutze wiederkehrende Orte und Figuren. Wenn der Erzschurke nicht unbedingt dieser eine Schurke aus dem Abenteuer sein muss, tausche ihn gegen einen bösen Typen aus, der in der Vergangenheit fliehen konnte. Oder eine Wiederbegegnung mit der Spielmanntruppe vom vorletzten Abenteuer. Oder lass ein Abenteuer in einer Stadt spielen, die sie schon mal gerettet haben.
. Ihr könnt nachträglich Einzelpunkte zu den Hintergrundgeschichten hinzufügen. Wie in Serien: plötzlich gibt es einen Rückblick und ein unbekannter Bruder steht vor der Tür. Ich würde das die Spieler tun lassen. Sag ihnen einfach, dass sie jederzeit kleine Rückblicke einstreuen dürfen. Wenn sie Lust dazu haben, werden sie es tun, wenn nicht, dann eben nicht (vielleicht sind zwei bis drei Vorführungen von dir für NSCs sinnvoll, damit sich die Spieler trauen.
. Guckt eich mal an, was ihr schon habt. Was für Aktionen gab es, die die SCs beschreiben? Wie sind sie Hilfesuchenden gegenüber aufgetreten? Sind sie nachtragend? Können sie gut verlieren? Ihr werdet vielleicht erstaunt sein, wie viel Tiefe die Charaktere schon haben.
Ich hoffe, das hilft ein wenig. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Nichts erzwingen wollen und das nehmen, was man schon hat. Das sind vielleicht die wichtigsten Tipps. Für mich jedenfalls