Ist es verwerflich, wenn man als Spielleiter nach einer Partie noch weitere Informationen ?ber das Abenteuer preisgibt - z.B. was die Helden noch alles h?tten finden k?nnen (nur grob angedeutet, "Ei, wieso habt ihr denn nicht in die Truhe geguckt?")
Sofern es nicht aus offensichtlicher Geh?ssigkeit resultiert, kann man gegen ein "Warum habt ihr nicht in die Truhe geschaut" wohl sicher nichts sagen - nur sollte man schon ein paar Meter weiter weg sein, sonst erz?hlt einem irgendein Spieler "DAS wollte ich ja noch die ganze Zeit machen!"
Und mit mehr Spielpraxis macht man sich da eh nicht mehr die M?he - einfach weil st?ndig was ?bersehen wird, da wird das f?r den SL irgendwann eh unbedeutend.
oder welche Situationen beinahe anders ausgegangen w?ren ("Hmm, ich war schon kurz davor, die Br?cke unter euren F??en wegbrechen zu lassen, aber ich habs mir dann doch noch anders ?berlegt")?
W?rde ich auf KEINEN Fall machen.
Schon allein, weil sowas nicht Hand und Fu? hat: Die Br?cke w?re eingest?rzt, weil der SL es einfach passend empfand?! Das ist nicht gut und kommt nicht gut - dagegen sowas wie "War knapp, Leute - jede Kamprunde wurde W20 gew?rfelt, bei 1-5 w?re die ganze Br?cke eingest?rzt" kommt da weitaus heldenhafter und das N?chstemal hast Du die Paranoia gewiss, wenn auf "br?chigen Gel?nde" gek?mpft wird und Du immer mit vielsagendem Blick einmal die Runde die W?rfel schwingst.
Ansonsten sind solche "What if"-Aussagen nat?rlich kein Problem und lassen die Spieler "Puuuh..!" machen, aber nur wenn, es nicht an Deiner Gnade ("...ich war schon kurz davor, die Br?cke unter euren F??en wegbrechen zu lassen...") lag, sondern "ehrlich" erk?mpft wurde (ob nun durch unbestechliche W?rfel oder whatever).
Aber keine Br?cken aus Willk?r einst?rzen lassen - einfach immer oft spielen, da kommen solche "Events" fr?her oder sp?ter von alleine - und erst so machen sie Spa? und Dein SL-Gewissen muss sich nicht sch?men
Wie sieht es mit Gruppenvergleichen aus, wenn man als SL das gleiche Abenteuer schon mit unterschiedlichen Gruppen gespielt hat? "Mensch, wart ihr schleeecht... ihr habt ja gar nichts rausgefunden - die anderen als totale Newbies waren da wesentlich besser." (CoC)
Unn?tig, f?hrt nur zu Frust. Zumal: Was ist schlecht gespielt? Super rollensgespielt, aber dann - rollengerecht naiv und treudoof - von der ersten Falle zermatscht, kann immer noch "gutes" Rollenspiel sein (und auch den Opfern u.U. Spa? machen): So oder so sind Spielgruppenvergleiche immer schlecht und (oder eben weil) subjektiv. Das kann man f?r sich machen, aber den Spielern sagen, wie dumm sie im Vergleich zu anderen waren, tr?gt nicht zum Wohlbehagen der Spieler und der Harmonie am Tisch bei. Schlie?lich wollen alle nur Spa? habe, statt Benotungsparanoia zu erfahren.
Als ich vor ein paar Jahren als Spieler bei DSA- und CoC-Sessions teilgenommen hatte, waren die jeweiligen Spielleitern ziemlich eisern - die haben selten auch nur ein Wort mehr ?ber die Story gesagt, als wir selbst ergr?ndet hatten... Schelte f?r schlechtes Rollenspiel gabs da schon des?fteren.
Naja - da muss man von der "Logik und Schl?ssigkeit" des eigenen Abenteuers schon sehr ?berzeugt sein, wenn man da so hart bleibt. Sind die Spieler denn wirklich so "dumm" oder hat der SL wichtige Elemente unterschlagen oder falsch r?bergebracht?
Nicht falsch verstehen - ich kann auch sehr hart sein. Seeeehr sogar - und wenn die noch nach Jahren ?ber ein altes Ereignis br?ten - Pech gehabt. Aber wenn ein Abenteuer nicht in die G?nge kommt, kann man das Ganze auch etwas anschieben (weitere Hinweise, hilfreiche NSC, denkanst??ige Fragen des SL an die Spieler), statt sich dar?ber innerlich das Maul zu zerreissen, "...dass diese Idioten mein tolles Abenteuer nicht raffen"*.
*: Dramatisierung