Ich hab noch folgende Vier im Angebot:
Conan der Waldorfschüler"Also, du, ich hab ja das Rollenspiel voll so zur Kunstform erhoben, wo total die Gruppenharmonie fördern tut und so. Deswegen fänd ich's voll richtig von dir, wenn du die Challenges nicht so krass machen würdest, und ich find's auch nicht so korrekt, wenn die Gegner nicht vernünftig mit sich diskutieren lassen. Und außerdem bin ich voll davon überzeugt, dass das die Stimmung und die Story voll voranbringen würde, wenn ich den letzten Wurf doch noch geschafft hätte."
Der KlonDieser Champion der Unoriginalität spielt immer nur das selbe, stets das gleiche Grundschema, und zwar meistens auch nur etwas völlig Stereotypisches oder uninspiriert Abgekupfertes. Immerhin kann man ihm zu Gute halten, dass er es schafft, seinen einen, einzigen Charakter in verschiedenstem Gewand daherkommen zu lassen: ob Fantasy, Weltraum, Cyberpunk, Wilder Westen oder 20er Jahre Noir - unter der Haube ist es doch immer wieder der versoffene Zwergen-Krieger oder der tragisch-antiheldenhafte Dunkelelfen-Waldläufer.
"Dein Zwergen-Krieger ist tot. Du wirst dir einen neuen Charakter machen müssen. Was wird's denn sein?"
"Ööööh... Der kleine Bruder von meinem Charakter! Ein Krieger genau wie er!"
Der PfeilschwanzkrebsEr hat eine genaue Vorstellung, wie sein Charakter zu sein hat. Alle Grenzen sind gesteckt, Stärken und Schwächen sind gewählt, die Persönlichkeit ist fest und in streng definiertem Rahmen - so weit so gut. Doch abgesehen von einer Verbesserung der spieltechnischen Stärken, einer Vertiefung und stärkeren Definition der gewählten ökologischen Nische innerhalb der Gruppe ist keine Veränderung möglich. Ablegen von Vorurteilen, Entwicklung neuer Charakterzüge, Erlernen breiter gefächerter Skills - alles Out-of-Character!!! Er hat sich seit Jahrmillionen nicht verändert und sieht dafür auch in Zukunft keine Notwendigkeit!
Und wehe, der Spielleiter legt Hand an. Und sei es nur durch Rollenspielbegegnungen, die eine andere Sichtweise erfordern, oder gar geschenkte Skills!!! Das zerstört den Charakter ja vollkommen!!!
Der System-ArierEr ist das Beste, was seine Spezies der System-Nazis hervorgebracht hat, der Herrenmensch in dem von ihm gewählten Spielsystem, und an seinem Wesen soll jede Gruppe genesen. Er kennt das System aus dem
essess effeff, hat schon mit den Machern selbst gespielt, ja vielleicht sogar selbst an einem Quellenwerk mitgeschrieben. Daher ist er die absolute unfehlbare Autorität, was Regeln und Hintergrund angeht, und wenn ein Spielleiter etwas auch nur ein wenig anders macht als es
nach seiner Interpretation in den Regel-und Quellenwerken angeführt ist, dann ist das "der größte Schwachsinn, denn er je gehört hat" und eine "Vergewaltigung der Regeln".
Oft ist der System-Arier zusätzlich ein Klon
und ein Pfeilschwanzkrebs...