Klar hab ich mich freiwillig gemeldet. Trotzdem ist das Charakterbasteln die Pflicht dabei.
@Bergzwerg: Oha... also... die kleineren Schiffstypen wurden alle mit nur 2-3 Mann gesegelt. Die waren aber eher klein. Die kleineren Typen hatten eher nichts in Sachen Kabinen, da schlief man an Deck. Kabinen plus Laderaum bedingen einen größeren Rumpf, der dadurch schwerer und "unhandlicher" wird und mehr Leute zur Bedienung braucht. Selbst die ikonischen Hansekoggen (und damit sind wir schon im 12. Jahrhundert angekommen) hatten keine Kabinen. Koggen wurden mit bis zu 20 Mann gesegelt, konnten nur vor dem Wind fahren, nicht kreuzen. Die Länge betrug etwa 20–30 m, die Breite 5–8 m. Die Tragfähigkeit lag – je nach Größe – bei 40 bis 100 Lasten, entsprechend 80 bis 200 Tonnen Gewicht. Das waren die hauptsächlichen Frachtsegler dieser Zeit.
Ursprünglich behalf man sich mit einem Segel oder Zelt, das an Deck aufgespannt wurde, später wurde das dann durch Aufbauten abgelöst, in denen man zumindest vor dem Wetter geschützt war. Wirkliche Kajüten kamen erst später und auch eher bei größeren Schiffen. "Größer" in Bezug auf "mehrere Decks" und damit mehr Tiefgang. Wobei selbst die großen, napoleonischen Linienschiffe nicht wirklich viele Kabinen hatten. Oftmals mussten sich mehrere niedrige Offiziere eine Kabine teilen, die Mannschaft hatte gar keine Kabinen und hat ihre Hängematten meist in den Decks aufgehängt.
Aus dem europäischen Raum würde da am ehesten die Fleute passen, sie hatte eine Länge zwischen 28 und 36 m und die Tonnage 150 bis 400 Tonnen. Sie hatte eine Besatzung von 8 bis 22 Mann. Gebaut wurde sie nachweislich das erste Mal 1595 in den Niederlanden.
Alternativ der Ewer, eigentlich ein Küstensegler, mit einer Minimalbesatzung von 1. Das sind aber sehr flache Schiffe mit einem Tiefgang von bummeligen 60 Zentimetern. Wunderbare Schiffe, wir haben einen hier in meinem "Dorf" liegen.
Im arabischen Raum hast du dann mehrere kleine Typen, z. B. die Dhau, was ein Sammelbegriff für bis zu 60 Schiffstypen ist. Schnelle, schlange Segler, gern als Kriegs. oder Piratenschiff eingesetzt. Die Bagalla z.B. war ein Anderthalbmaster, wenn ich mich nicht vertue waren unter dem erhöhten Achterdeck ein paar Kabinen und es hatte eine Besatzung von 18 bis 25 Mann.
Im asiatischen Raum haben wir dann die Dschunken, wo jeder Schiffsfan deutlich ins Schwärmen kommt. Marco Polo beschreibt sie im 13. Jahrhundert wie folgt:
„Zuerst [wollen wir] mit der Beschreibung der Handelsschiffe anfangen. Diese sind von Tannenholz gebaut und haben nur ein einziges Deck; unter diesem ist der Raum in sechzig kleine Kajüten - auch mehr oder weniger, je nach Größe der Schiffe - eingeteilt, die zur Aufnahme der Kaufleute bestimmt sind. Sie haben vier Masten mit ebensoviel Segeln, und einige haben zwei Masten... Die größten Schiffe haben eine Besatzung von dreihundert, andere von zweihundert... Leuten. Man kann die Schiffe mit fünf- bis sechstausend Körben Pfeffer beladen.“
Die Besatzungsstärke ist aber nur bei den großen Schiffe so gegeben, theoretisch kann man eine Dschunke mit einer Person wenden, das auf anderen Schiffen übliche Nachtrimmen der Segel entfällt hier.
Was die Navigation betrifft... im Mittelalter fuhr man in Europa nur in Sichtweite der Küste. Die weitergehende Navigation mit "Bestimmung der Position nach der Sonne" und solchen Scherzen kam später, ich meine im 17. oder 18. Jahrhundert. Die Amerikafahrten waren eher ein "Ich bin mir ganz sicher, dass da was ist, wir folgen einfach mal dieser Meeresströmung und hoffen das Beste". Echte Navigation gab es bei den Wikingern nicht mal im Ansatz... und wer sich die Karten aus der Zeit oder auch nur aus dem Mittelalter mal anschaut, sieht das auch ganz deutlich.
War das hilfreich oder bist du nun komplett verwirrt?