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Rollenspiel => Rollenspiel im Allgemeinen => Thema gestartet von: MH+ am 21. Februar 2012, 13:57:16

Titel: Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: MH+ am 21. Februar 2012, 13:57:16
Ich erkl?re Interessenten das Rollenspiel-Hobby immer so: Rollenspiel, das ist 50% Brettspiel + 50% Schauspiel an einem Spieltisch.
F?r mich und meine Runde trifft das eigentlich auch immer zu. Jetzt wollte ich mal wissen, wie viel Anteil ihr explizit vom Schauspiel-Aspekt so in euren Runden miteinflie?en lasst? Bei uns sind das standardgem??:

? Charaktere haben unterschiedliche Stimmlagen, Akzente und/oder Dialekte.
? Charaktere haben Eigenarten, Marotten und ganz offensichtliche Macken.
? Es gelten eine Pseudo-Fantasymittelalter-Sprache und Verhaltensweisen, ans Sp?tmittelalter angelehnt. 
? Es wird sehr stark zwischen Charakterwissen u. Spielerwissen getrennt.

Die oberen Punkte treffen jetzt auf unsere PF-Runde zu.

Ich habe auch schon mal ca. 4 Monate in einer system - und w?rfellosen Runde gespielt. Da wurde eben alles "erz?hlt" und im gemeinsamen Gruppenkonsens beschlossen. Das lief auch sehr gut und f?rderte das Charakterspiel immens (mag aber sicherlich nicht jedermanns Sache sein). Mir hat diese Runde auch vor allen Dingen Spa? gemacht, weil man eben bis zu 90% Schauspiel-Aspekte am Spiel fand, und lediglich 10% Brettspiel-Aspekte (Stifte und Karten). Habe also schon verschiedene Arten der Aspekt-Verteilung erlebt und mich interessiert wie und was so der Schauspiel/Charakterspiel-Anteil bei euch ausmacht?

MH++
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Drachenkaiser1 am 21. Februar 2012, 16:13:55
Also bei uns (in unserer Gruppe ) ist das Spielen in 60% Brettspiel (dazu z?hle ich jetzt auch Charakteroptimieren ) und 40% Schauspiel aufgeteilt...
-Bei uns hat man noch keine anderen dauerhaften Dialekte, aber die Stimmlage wird schon anders, wenn zum Beispiel der Magier zusammen mit der Betreiberin der Talrose dem Kundschafter ein paar mal hintereinander einen Niesanfall draufzaubert  ;D
-Marotten werden nat?rlich ausgespielt aber wir sind ja noch alles "Einsteiger" und da f?llt so manchem das Charakter darstellen etwas schwer, das wird jedoch schon besser, seitdem wir uns auf die Spielregel geeinigt haben, dass solche Aktionen wie Feilschen oder "Gegner provozieren um sie so an sich zu binden"  immer Intime ausgespielt werden M?SSEN   ;)
-Diese Pseudo-Mittelalter-Markt-Sprache haben wir bspw. noch nicht, doch es wird schon "sie" zu "ihr" gemacht ;)
-Die Charakter- und Spielerwissentrennung konnten wir noch nicht umsetzen...
Gleichzeitig sind aber alle in der Gruppe schon von Anfang an echte Taktiker gewesen (Zitate aus der allerersten Runde "Also diesen Seitenzugang k?nnen wir mit Lampen?l zu einer Feuerfalle machen um m?gliche Flankierungsversuche gegen uns zu verhindern" "Das Seil lassen wir am Baum h?ngen, um uns so einen schnellen Fluchtweg zu schaffen" "Also ich versuche jetzt, den Orks durch den anderen Gang in den R?cken zu fallen: Bradock, du lenkst sie ab und bindest sie an dich!" "Wir locken die Goblins durch Ger?usche in diesen engen Gang damit sie ihre ?berzahl nicht nutzen k?nnen" )  und haben zur Zeit am meisten Spa? mit Pl?ne und Taktiken erstellen und ihren Charakter verbessern, damit diese sich optimal erg?nzen.   
Wir sind wohl die typische "Anf?nger-Powergamer-Gruppe"  ;)
Aber wie schon geschrieben, das Charakterdarstellen holt bei uns schon auf auch wenn ich nicht denke, dass wir zu einer Storytelling-Gruppe
"mutieren"  ;D

PS:
Ich erkl?re Interessenten das Rollenspiel-Hobby immer so: Rollenspiel, das ist 50% Brettspiel + 50% Schauspiel an einem Spieltisch.
Ok, gute Beschreibung, werde ich ?bernehmen:
Danke daf?r  :) 
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Taschenschieber am 21. Februar 2012, 18:26:23
Ich sehe da mal wieder den Einfluss der lawsschen Spielertypen. Mir ist Story eigentlich wichtiger als Stimmung, daher lege ich auf allzu ausladendes Schauspiel keinen Wert.

Nat?rlich, Ausspielen von Szenen geh?rt dazu. Aber das muss nicht mit ausladender Gestik, einer perfekt durchdachten Stimmlage und Sprache etc. passieren. Der Spieler darf auch einfach normal reden...
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Greifenklaue am 21. Februar 2012, 20:22:42
Etwa 2/3tel zu 1/3tel.
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Backalive am 21. Februar 2012, 22:09:18
H?ngt von der Situation im Spiel ab und auch der momentanen Verfassung des Spielleiters.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, da? auch der Status der Gruppe selbst wichtig ist. Eine Anf?ngergruppe spielt n?her an den Regeln mit weniger Schauspiel.

In meiner DSA-Gruppe, die seit vielen Jahren spielt, hatten wir in der laufenden 'Vinsalt-Kampagne' letztens einmal drei Spielsitzungen hintereinander, in der nicht einmal der W?rfel gerollt ist.

Im Mittel w?rde ich mich aber 'Greifenklaue' anschlie?en: 2/3 zu 1/3.  :)
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Bothag am 28. Februar 2012, 11:55:12
Genau kann ich das nicht sagen. Aber bei mir fliesst oft ?berdurchschnittlich viel Schauspiel mit ein.
Besonders gerne leb ich mich als Spielleiter in offensichtlich schizophr?nen NSC aus.
Oder nahezu fl?sternd sprechende Charactere, welche immer gut f?r G?nsehautfeeling sind!
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Abbath am 14. März 2012, 10:09:34
Ihr Gl?cklichen.

Bei uns l?uft das so ab, dass ich mir als SL den Mund fusselig rede. F?r die Mitspieler ist es ein "Brettspiel ohne Brett".
Wenns hoch kommt, sagt einer der Truppe was und alle anderen machen aus Bequemlichkeit mit. Keine eigenen Ideen.

Ansonsten lassen Sie sich von mir das ganze erkl?ren und sagen dann wohin Sie gehen m?chten.
Es wird immer in der 3. Person vom eigenen Charakter gesprochen.
Die Ausrichtung liegt zu 99% auf K?mpfen - also reines Slayen durch alle Quests und Dungeons2go.

Eine Interaktion mit der Spielwelt findet nur statt, wenn ich sie erzwinge.
Diese M?he mach ich mir immer seltener. Eine Zwangspause aufgrund eines demotivierten Spielleiters hat leider auch keine Besserung gebracht.
In den K?mpfen kommt dann nat?rlich sowas wie Spielspass auf - aber der bittere Nachgeschmack von verschenktem Potential und Perlen vor die S?ue verleidet mir das spielleiten in unserer Gruppe zusehends.

 :-\
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Nasenmann am 14. März 2012, 10:29:16
Vielleicht solltet ihr euch dann nach einem Brettspiel Dungeoncrawler umschauen. Wenn eh kein Rollenspiel zustande kommt, ist das wahrscheinlich die bessere Wahl... Die irgendwann dieses Jahr erscheinende zweite Edition von Descent k?nnte ja was f?r euch sein?!
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Abbath am 14. März 2012, 11:51:12
Vielleicht solltet ihr euch dann nach einem Brettspiel Dungeoncrawler umschauen. Wenn eh kein Rollenspiel zustande kommt, ist das wahrscheinlich die bessere Wahl... Die irgendwann dieses Jahr erscheinende zweite Edition von Descent k?nnte ja was f?r euch sein?!
Haben wir. Descent, Hero und Starquest, Song of Blades and Heroes und Flames of war.

Aber sie wollen unbedingt DS spielen.
Die K?mpfe laufen ja perfekt und jeder is mordsm?ssig stolz auf seinen charakter (immerhin erreichen wir bald level 5) - nur das "Rollenspiel" klappt halt ?berhaupt nicht.
Titel: Antw:Rollenspiel: Wie viel Schauspiel flie?t bei euch mit ein...?
Beitrag von: Greifenklaue am 14. März 2012, 12:35:15
Wenn eh kein Rollenspiel zustande kommt, (...)

(...) - nur das "Rollenspiel" klappt halt ?berhaupt nicht.

Das Wort ist nicht Rollenspiel, sondern Charakterspiel und Interaktion oder wie in Threadtitel steht, Schauspiel. Eine Untermenge von rollenspiel.

Ich h?tte einige Ideen, um Charakterspiel und Interaktion zu f?rdern, muss aber gleich los ... Vielleicht heute abend!