Elf
Die Elfen, oder auch Elben, bilden eines der bevölkerungsreichsten und stolzesten Völker Alverias. Sie unterteilen sich in acht verschiedene Arten, denen jedoch viele Eigenschaften gemein sind. Sie alle besitzen schlanke, anmutige Körper, symmetrische Gesichter, längliche spitze Ohren, strahlende, leicht mandelförmige Augen, haben keinerlei Bartwuchs und sind von außergewöhnlicher Schönheit. Ihr Auftreten hat stets etwas Nobles und Edles. Im Allgemeinen haben die Elfen schärferen Sinne als Menschen und sind ebenso intelligenter, geschickter und von größerer Ausdauer und Kraft, als diese. Doch neigen sie auch zu extremeren Gefühlen, sowohl was Liebe angeht, aber vor allem in ihrer Skrupellosigkeit, Brutalität, Arroganz und ähnlicher Gefühlskälte. Dazu widerstehen sie den meisten Krankheiten und besitzen fast ausnahmslos ein gewisses magisches Geschick, weshalb Magie etwas Alltägliches in ihrem Leben ist. So fließt in jede ihrer Bewegungen und Handlungen, ohne dass sie es beeinflussen könnten, stets ein wenig ihrer Magie und trägt ebenfalls zu ihrem außerordentlichen Geschick bei, was sogar so weit geht, dass geübte Elben über dünne Äste oder auch nur auf einer leichten Schneedecke laufen können ohne einzubrechen. Ebenso verlängert die Magie ihr Leben, so können Elben zwei- bis drei-, in einigen Fällen sogar bis zu viertausend Jahre alt werden, ohne, dass man ihnen ihr Alter ansieht oder sie sonstige Makel zeigen, wodurch sie von Menschen für gewöhnlich für unsterblich gehalten werden. Doch trotz ihres langen Alters und obwohl ihre Körper, auch durch ihre Immunität gegen fast alle Krankheiten, nahezu ebenso lange vital bleiben, schenken Elbenfrauen nur wenigen Kindern das Leben. Diese benötigen, nach fast zweijähriger Schwangerschaft, etwa 30 Jahre, bis sie ausgewachsen sind. Erst in den letzten Lebenstagen eines Elfen wird dessen Alter offensichtlich. Durch dieses lange Leben begünstigt üben sich die Elfen darin ihr natürliches Geschick in Kampfkunst, Magie oder Kunst weiter auszubauen, bis hin zur Perfektion. Lernen und Lehren und die damit verbundene Disziplin spielt, auf verschiedene Arten, in all ihren Kulturen eine große Rolle. Nur selten wendet sich ein Elf von etwas unvollendetem ab. Durch ihre vielen Fähigkeiten begünstigt sehen sich die Elfen als eines der höchsten Völker Alverias an. So streben sie in all ihrem Wirken stets nach Vollkommenheit und vollführen alles mit einem hohen Maß an Ästhetik, Eleganz und Anmut. Auch deshalb sehen sie oftmals auf viele andere Völker herab, die ihren Ansprüchen von Schönheit und Anmut nicht gerecht werden, wodurch sie weithin als arrogant und überheblich betrachtet werden. Kunst und schöne Dinge lieben alle Elben, auch wenn jedes ihrer Völker ein anderes Verständnis davon besitzen und ihr einen unterschiedlichen Stellenwert zumessen. Die meisten der Elfenvölker folgen zwar einzelnen Anführern, sind aber ansonsten fast klassenlose Gesellschaften, in denen nicht zwischen Mann und Frau unterschieden wird und die in kleinen bis großen Städten zusammen leben. Religion ist fast allen Elbenvölkern fremd, sich einem erfundenen Wesen zu unterwerfen halten sie für lachhaft. Stattdessen besinnen sie sich stark auf die Welt, in der sie leben, und sich selbst, nehmen ihre Umwelt und Mitlebewesen bewusst wahr und streben eine Harmonie zwischen allem an. Körper, Geist und Seele sollen im Einklang miteinander und im Allgemeinen auch mit der Welt um sie herum sein. Meditation oder auch die völlige Vertiefung in eine Aufgabe, bildet oftmals den Weg dorthin. Wissen und Bildung sind ein elementares und allgemeines Gut unter den Elben und befreien sie vom Aberglauben der Religion. Einst verband alle Elbenvölker eine gemeinsame Sprache namens Ethenya, aus der sich mit der Zeit jedoch verschiedene Dialekte entwickelten, die im groben von den anderen Elfenvölkern noch verstanden aber nicht gesprochen werden können. Allen Elfensprachen gemein ist jedoch ihr, für menschliche Ohren, besonders schöner und melodischer Klang.
Anlashuin
Die Anlashuin sind Fluss-, See- und Meerelfen. Mit ihrer leicht gebräunten Haut, die einen Blauschwimmer besitzen kann und ihren dunklen, meist braunen Haaren setzen sie sich klar von den Quandrass ab, mit denen sie sich viel Lebensraum teilen. Ihre Augen können die unterschiedlichsten Blautöne bis Meeresgrün besitzen und ebenso färben sie sich auch ihre Haare in verschiedenen blau- oder grüntönen. Sie leben vor allem auf der Inselgruppe vor der Südostküste Misranars, die das Inselreich Nemta bilden. Aber auch an der Südostküste und den angrenzenden Gebieten Misranars, in Menley oder Lyalmere, finden sich kleinere Gruppen, wo sie meist in der Nähe von Flüssen siedeln und vom Fischfang und Ackerbau leben. Sie sind bekannt als friedliches Volk, das vor allem als Fischer und Seefahrer berühmt ist, beweisen aber ebenso ein großes Geschick in allem, was mit Wasser zu tun hat. So ist auch ihr, für Elfen eher geringes magisches Geschick, auf ihre Lebensverhältnisse spezialisiert. Unter anderem haben sie einen Zauber entwickelt, mit dem sie unter Wasser atmen können, weswegen sie als Späher und Seeleute sehr beliebt sind. Im Gegensatz zu ihrer Ausbildung auf einem Schiff, die alle Anlashuin erfahren, widmen sie sich seltener als die anderen Elfenvölker ihrer Kampfausbildung, doch die, die es tun sind gefürchtete Kämpfer mit einem tänzelnden Schwertstil. Auf jeder Insel Nemtas herrscht ein, aus dem Volk auf Lebenszeit gewählter Fürst, die zwar autonom regieren, jedoch alle dem Herrscher der Hauptinsel, dem so genannten Seefürsten, unterstehen. Mehr als die Quandrass streben die Anlashuin nach Harmonie mit ihrer Umwelt und sind an Politik nur seltenst interessiert. Wie die Quandrass sprechen sie Vylenja.
Celan
Als Waldelfen werden, die fast ausschließlich auf Jagnar lebenden, Celan bezeichnet. Nur zwei erwähnenswert große, aber trotzdem noch kleine und deutlich aggressivere Gruppen von ihnen leben außerhalb Jagnars im Wrudrobal-Wald oder auf Skeybhr. Mit gerade einmal 1,60-1,70 Meter, sind die Celan die kleinsten unter den Elfenarten und heben sich auch ansonsten mit ihren braunen oder grünen Haaren und Augen, sowie ihrer blass grünen Hautfarbe von den anderen Elfen ab. Sie gelten als hervorragende Späher und Bogenschützen, aber vor allem als die besten Heiler der Elfen und besitzen ein großes Wissen über die Funktionsweise des Körpers, sowie Gifte und Heilpflanzen. Sie leben in wenigen Städten in Baumhäusern zusammen und sehr im Einklang mit der Natur. So sind sie auch nicht an Macht, sondern am Schutz der Natur interessiert und ziehen zur Not für diesen sogar in den Krieg. Aus der Natur nehmen sie sich nur, was sie zum Leben benötigen und verändern diese, abgesehen zu ihrer Verteidigung und von ihren Baumhäusern, nicht. So ist auch der Verzehr von Fleisch zwar nicht verboten, jedoch eher unüblich. Verarbeitetes Metall hingegen halten sie für etwas Abscheuliches, da alleine schon seine Förderung die Natur verletzt. Lieber verlassen sie sich darauf ihren Feinden zu entgehen, ihre Bögen oder auf ihre naturnahe Magie. Geführt wird jede ihrer Städte von einem Rat aus 5, von allen Bewohnern nach Mehrheitsprinzip gewählten, Vertretern. Obwohl sie eines der freundlicheren Elbenvölker sind, sind sie Fremden gegenüber sehr verschlossen und vor allem scheu. Niemand bekommt einen Celan zu Gesicht, wenn dieser es nicht wünscht. Ihre Sprache heißt Caylinn und ist einer der Dialekte, der am weitesten von Ethenya entfernt ist.
Kaiwari
Kaiwari sind die, von anderen Elfen eher abschätzig genannten, Wildelfen und eines der bevölkerungsärmsten der Elfenvölker. Wie ihr Name bereits sagt gelten sie als besonders wild, ungestüm und, für elbische Verhältnisse, geradezu unzivilisiert. Sie selbst tragen diesen Namen jedoch mit Stolz, da er für sie vor allem ihre Unabhängigkeit und Freiheitsliebe ausdrückt. Ihre Haare sind meist dunkel, seltener dunkelblond oder –rot, und werden sowohl von Männern als auch Frauen häufig kurz getragen, wenn sie lang sind zu Zöpfen gebunden, seltener geflochten. Die Haut ihrer sehnigen bis leicht muskulösen Körper ist von einer blassen rotbräune und bemalt oder tätowiert, wobei Muster und Farbe Aufschluss über ihre Familienzugehörigkeiten gibt. Ursprünglich stammen, die nomadisch lebenden Kaiwari aus den raueren Berggebieten des Nordostens Misranars, wo sie in ewigem Zwist mit den dortigen Zwergen lagen. Aus diesen Gebieten wurden sie aber, mit der Ausbreitung und immer weiter fortschreitenden Kultivierung des Landes durch die Qunadrass, teilweise vertrieben. Die Kaiwari gelten als die besten Jäger der Elben, nicht zuletzt da sie ihr ganzes Leben auf der Jagd verbringen, wegen ihrer Fähigkeit sich wie Schatten über die Äste der Bäume bewegen zu können und im Umgang mit Bogen, Speer und Dolch gleichermaßen geschickt zu sein. Dabei verabscheuen sie jedoch Metall und dessen Förderung als unnatürlich und verwenden stattdessen meist Stein oder Obsidian. Dazu hält sich jeder Kaiwari einen Jagdgefährten, meist einen Falken, Adler oder Wolf. Kaiwari sind mit ganzen Herzen Jäger, sie sind eigenbrötlerisch und schätzen ihre Freiheit mehr als alles andere. Daher leben sie als Einzelgänger oder in kleinen Jagdgemeinschaften nomadisch in der Natur im Norden und Osten Misranars, vor allem in Dilora, dem Wrudrobal-Wald, wo sie sich teilweise mit den dortigen Celan vermischten und ihrer ursprünglichen Heimat, den rauen Gebieten Mirunas, sind aufgrund ihrer kulturellen Eigenheit aber an vielen Orten Alverias zu finden. Dort bleiben sie jedoch für gewöhnlich unter sich und weit ab von Städten, aber egal wo sie leben, sie unterwerfen sich niemals den dortigen Herrschern oder Gesetzen. Einzig das Gesetz der Natur gilt für sie, wie jeder Kaiwari immer wieder betont. Dabei beschränkt sich der Besitz eines Kaiwari meist auf wenig mehr als die Kleidung, die sie tragen sowie ihre Waffen und sie sind auch nur selten an mehr interessiert. Im Gegensatz zu den meisten, eher zurückhaltenden Elbenvölkern, sind sie geradeheraus, oftmals laut, halten nur selten ihre ehrliche Meinung zurück und würden nie etwas gegen ihren Willen oder ihre Überzeugungen tun, vollkommen egal welche Konsequenzen dies für sie hat. Auch deshalb werden sie, gerade von den Quandrass, als ungehobelt und unberechenbar angesehen und sind nicht selten als Diebe und gedungene Mörder verschrien. Doch trotz dieses Rufes und der Tatsache, dass sie, aufgrund ihrer Natur als Jäger, im Kampf eher auf Fallen, Hinterhalte und sonstige Taktiken der Jagd, denn den direkten Zweikampf setzen, sind sie auf ihre Art sehr ehrenhaft. So gilt beispielsweise ihr Wort als bindend und niemals würden sie einem anderen Jäger, gleich ob Elf oder Tier, die Beute streitig machen. Auch ihr animistischer Glaube, bei dem sie jedem Lebewesen eine gleichwertige Seele zuschreiben, unterscheidet sie von den meisten übrigen Elfen und selbst ihre Sprache Nolvari, die sich am meisten vom Ethenya unterscheidet und von anderen Elben kaum, bis gar nicht mehr verstanden werden kann, unterstreicht ihren eigenen Willen, sich von den übrigen Elben abzugrenzen.
Naawar
Die eisige Tundra von Akknorr hat die harten und kalten Naawar, die Schneeelfen, hervorgebracht. Ihre schneeweiße Haut und ihr silbernes oder weißes Haar werden durch ihre grauen, stahl- oder hellblauen Augen, manchmal fast schon weißen Augen ergänzt. Dazu ist ihre Statur stämmiger, als die anderer Elfen. Sie gelten als äußerst verschlossen und reserviert und ihre unerschütterliche Disziplin, Loyalität aber auch Kaltherzigkeit, vor allem anderen Völkern gegenüber, sucht selbst unter Elben ihresgleichen. Nach den Kaiwari und Shahasan sind sie das bevölkerungsärmste Volk der Elben. Ihre Population teilt sich auf vier Städte auf, die sich kulturell kaum unterscheiden und weitestgehend autonom voneinander regiert werden. Nur Entscheidungen, die das ganze Volk der Naawar betreffen, werden gemeinsam gefällt. Außerhalb von Akknorr trifft man kaum auf einen Naawar, doch lebt eine kleine Gruppe von ihnen auf der nördlichsten Insel Nemtas, wo sie autonom von diesem leben. Trotz ihrer hierarchisch geprägten Gesellschaft werden wichtige Entscheidungen in direkter Demokratie von allen erwachsenen Elben gemeinsam getroffen. Gerechtigkeit gilt als eines ihrer höchsten Ideale, und sie verfolgen dieses unbarmherzig, ungeachtet jeglicher Konsequenzen oder Bedenken. Ihre gesamte Kultur ist geprägt von ihrer kargen Umwelt und ihrer Disziplin. So gilt ein Naawar erst dann als Erwachsen, wenn er ein Jahr allein in der Tundra überlebt hat. Darüber hinaus genießen ihre Magier, Bauern und Jäger hohes Ansehen, da sie zusammen das Überleben der Naawar sichern. Gerade die Jäger der Naawar stehen in sehr naher Verbindung zu den großen Tundrawölfen Akknorrs, die sie sich als Gefährten, aber auch als Reittiere halten. Außenstehenden sind die stolzen und zielstrebigen Schneeelfen misstrauisch und zurückhaltend gegenüber, doch hat man einmal die Freundschaft eines Naawars gewonnen, so gilt diese ein Leben lang. Eines ihrer wohlbehütesten Geheimnisse ist dabei, dass fast alle Naawar außerordentliche Künstler sind. Ihre Kunst ist zugleich Ausdruck ihrer innersten, ansonsten verborgenen Gefühle, weswegen die Frage welche Art von Kunst, ein Elf ausübt außerordentlich privat ist und sie die Antwort nur ihren engsten Vertrauten offenbaren. Ihre Sprache nennt sich Yunwar und ist die am härtesten klingende der Elfensprachen.