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Autor Thema: [Kampagnenbericht] Im Auftrag des Königs - Legenden der Kronenmark  (Gelesen 43121 mal)

Zauberlehrling

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Antw:[Kampagnenbericht] Im Auftrag des Königs - Legenden der Kronenmark
« Antwort #60 am: 08. Juni 2020, 08:43:23 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 41

Direkt nach dem Kampf mit dem furchtbaren Leichensammler begannen Susi und ihre zwei Helfer Isegrimm und Hjoldor den Leichensammler zu zerlegen. Susi verschwand schon beinahe im Bauch des Kolosses als man plötzlich ein erfreutes Aufjauchzen hörte. Sie war wirklich glücklich als sie etwas Pulsierendes aus dem Leichensammler barg, das so instabil wirkte, als würde es jederzeit explodieren. Alle gingen in Deckung bis sie enthusiastisch verkündete, dass das Ding sicher wäre. Ganz glaubte ich ihr das ja nicht, aber gut.

Ich hatte inzwischen ja mit den beiden Geretteten Julius und Barock gesprochen und ihnen - da sie nun doch ganz  nett wirkten - den einen oder anderen Tipp gegeben wo in der südlichen Nord-Kronenmark sie vielleicht Hilfe und Unterschlupf finden konnten. Ich zeichnete ihnen dazu auf der Karte zum Beispiel den Ort von Samtsch Koboldstamm ein.

Isegrimm kam plötzlich zu Frowin und mir - Frowin hatte sich mir angeschlossen - und brachte interessante Dinge, die er vom Leichensammler geborgen hatte unter anderem ein magisches Langschwert, eine Schriftrolle, einen Beutel mit Schlafstaub und einen Topf mit einem seltsam eingebetteten Botschafts-Zauber. Die letzten beiden Dinge erhielten Hjoldor und - wenn ich mich richtig erinnere - Susi, die anderen kamen ins gräfliche Gepäck, obwohl ich mich dafür einsetzte, dass Sarah vielleicht das tolle Schwert bekam.

Gerade als Julius und Barock sich verabschiedet hatten, kam ein Trupp Umbar über die Lichtung auf uns zugeschritten. Stolz und offen, traten sie uns gegenüber und wollten offenbar verhandeln. Doch dazu kam es dann doch nicht - Sarah hatte den Zauber Tarnung auf sich gesprochen und ihren Rapier dem Anführer in den Leib gerammt. Wir hatten keine Zeit zu fragen wieso - denn plötzlich mussten wir wieder unsere Haut retten. Gut dass wir vorher gefragt hatten wo sie herkamen - das ersparte uns danach die Suche nach dem von Ulrick sehnsüchtig erwarteten Räuberlager.

Sarah selbst wurde verletzt zu Boden geworfen, was ich gleich nutze um sie heroisch zu retten, zu rächen und gleich darauf zu heilen. Frowin schuf mal wieder sein Markenzeichen - eine wunderbare Feuerwand.  - was den harpunierenden Umbar in der zweiten Reihe gar nicht gefiel. Hjoldor und Ulfrick schnitten sich durch die Menge und Susi und Isegrimm halfen an allen Ecken und Enden. Bastian und Theo standen uns diesmal nicht zur Seite, keine Ahnung wo die sich herumtrieben, aber nach wenigen hektischen Augenblicken gewannen wir die Oberhand.

Schnaufend fragte ich Sarah was das denn sollte, worauf sie nur mit der Schulter zuckte und meinte, dass diese 6 uns nun nicht mehr im Lager Probleme bereiten würden. Isegrimm stimmte ihr gönnerhaft zu, womit das Thema beendet war. Bei der Untersuchung bestätigte sich, dass es sich  wirklich um Handlanger der Eulenbärin gehandelt hatte. Wir verbrannten sie wie es die gute Sitte verlangte am Scheiterhaufen mit den anderen Leichen vom Leichensammler, bevor wir unser Lager ein wenig abseits aufschlugen. Für einen Nachtangriff reichte die Kraft bei den meisten einfach nicht mehr, auch wenn manche vor Energie nur so strotzten und gar nicht wussten wohin damit, nur um am nächsten Tag dann erschöpft zu sein!

Was sonst in dieser Nacht geschah, ist keiner weiteren Erwähnung wert, nur so viel - gewisse heroische Taten blieben nicht unbelohnt!
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Antw:[Kampagnenbericht] Im Auftrag des Königs - Legenden der Kronenmark
« Antwort #61 am: 23. Juni 2020, 15:31:47 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 42

Nach einer erholsamen Nacht waren alle sehr motiviert, die Sache mit dem Räuberlager möglichst schnell hinter sich zu bringen. Wir überlegten sogar, ob wir danach nicht direkt nach Rien zurückreiten könnten, zum einen um Vorräte aufzustocken, zum anderen um Ulfricks Geburtstag und die Helianacht zu begehen. Außerdem würden wir so einfacher über den Goldstrom gelangen um Bastian zum Tempel zu bringen, der nun schon eher ungeduldig wurde.

So ritten wir langsam in Richtung des Lagers und erkundeten ausnahmsweise gründlich die Umgebung. Wir kamen an einigen Gehöften vorbei, da die aber nirgendwo frisches Bier hatten, kehrten wir dort nicht ein und handelten auch nicht. Isegrimm und Susi tuschelten und sahen müde aus - sie nuschelten was von Überraschungsparty für das Geburtstagskind - aber davon konnte man doch nicht so erschöpft sein. Ich beschloss nicht wütend zu werden, dafür war meine Laune zu gut - und die Aussicht auf ein normales Bett in Rien war noch dazu erhebend.

Am frühen Nachmittag erblickten wir in einiger Entfernung das Lager auf einem Hügel. Wachposten waren erkennbar und Sarah meinte, dass es sich wohl um 1-2 Dutzend Umbar handeln würde. Gut, das war zwar schaffbar und die Krieger wetzten schon ihre Schwerter und Äxte - trotzdem drängte ich auf eine List oder zumindest eine ausgiebige Erkundung (möglicherweise mittels List). Isegrimm stimmte dem zu und schickte Theo auf seine erste wirkliche Mission zur Erkundung des Lagers, die der Junge auch wirklich gut ausführte. Wir erfuhren, dass das Lager zwei Türme hatte und nur einen Ausgang, der mit Barrikaden so abgesperrt war, dass ein berittener Angriff eher schwierig werden würde. Die Eisenschädel-Umbar (so nannte Sarah sie) waren offenbar Söldner, aber - Helia und Berna sei Dank - keine Diener der dunklen Mächte. Trotzdem waren sie natürlich Diener der Eulenbärin, weshalb sie primär als Feinde anzusehen waren.

Wir berieten lange, meine Idee einer List wurde insofern aufgegriffen, dass Isegrimm mit Ulfrick und Frowin ins Lager reiten sollten um zu verhandeln. So wären zwei unserer beiden gefährlichsten Kämpfer bereits vor Ort sollte ein Kampf unvermeidlich werden. Frowin würde sich um die Schützen auf dem einen Turm kümmern und Ulfrick und Isegrimm sich um die Nahkämpfer kümmern. Susi reklamierte sehr aufdringlich, dass sie nicht von Isegrimms Seite weichen würde - und dem wurde Statt gegeben. Wie auch immer, ich schüttelte nur noch den Kopf. Hjoldor, Sarah und ich sollten getarnt mit Hilfe von Sarahs Zauber, an die Rückseite der Mauer auf "das Zeichen" warten - das entweder eine Explosion oder ein Feuer oder ein Schrei wäre - aber auf keinen Fall Stöhnen. Bastian, Theo und Frederick blieben bei den Pferden.

Wir schlichen uns wie besprochen von hinten an und warteten. Wie wir später erfuhren scheiterten jegliche Verhandlungen spektakulär innerhalb von Sekunden, wir bekamen nur Geschrei und Flammen mit. Wie besprochen schleuderte ich eine Blendbombe auf den Turm, während Sarah und Hjoldor mit Seil und Haken über die Mauer gingen. Drinnen wüteten Ulfrick und Frowin, denn innerhalb kürzester Zeit waren ein Haufen Umbar entweder zerteilt oder von den nach Schwefel stinkenden Feuerwänden verkohlt. Susi und Isegrimm taten ihr bestes um die Umbar ebenfalls in Schach zu halten.

Hjoldor sprang inzwischen von der Mauer und landete neben Sarah, die ebenfalls schon hier war. Ich warf noch eine Splitterbombe auf den Turm, was den dortigen Schützen so wenig gefiel, dass sie eine Harpune nach mir warfen - und sie trafen auch noch - trotz Blendung und meiner Tarnung. Während im Inneren des Lagers der Hauptmann ganz kopflos wurde und die anderen kämpften - was ich aber nicht sehen konnte, begann ich ein Lied zu singen, dass unserer Gruppe leichtere Beine verschaffen sollte und auch Hjoldor warf sich in den Kampf. Sarah erkletterte den Turm und attackierte einen der Schützen so, dass er bedrängt fünf Meter in die Tiefe stürzte.

Da erklang eine laute und eindringliche Aufforderung von Ulfrick sich zu ergeben, was die übrig gebliebenen Umbar auch mit hängenden Köpfen taten. Sie streckten in dem Moment die Waffen, als ich - geschwächt von den Wunden - gerade erfolglos versuchte die Mauer zu erklimmen. Hjoldor half mir dankenswerterweise von Innen und ich konnte mich auch gleich heilen.

Während wir die Habseligkeiten der Umbar untersuchten - vor allem der Anführer war magisch gut versorgt gewesen - buddelten Buddel und Frowin in einer Ecke im Dreck. Ich heilte auch die beiden wirklich schwer verletzten Umbar, denn der Graf hatte natürlich mit ihrer Kapitulation auch gleichzeitig ihr Leben verschont.
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« Antwort #62 am: 24. Juli 2020, 20:08:29 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 43

Während Frowin und Buddel weiter suchten berieten wir was wir mit den Umbar machen würden - töten kam nun ja nicht mehr in Frage. Mein Vorschlag war ihnen zu erlauben ihre Toten ins Umbarla-Becken zu bringen um sie zu bestatten (wenn sie das wollten) und dabei helfen Kontakte zu ihren Häuptlingen zu schließen. Offenbar standen wir zu nahe, denn das hörten sie und wurden unruhig und begannen in ihrer kehligen Sprache zu sprechen.

Einen Zauber später verstand ich alles was sie sagten und das verwunderte mich wiederum. Zwar waren sie durchaus froh, dass wir unser Wort halten würden - aber zurück nach Hause konnten sie anscheinend nicht, waren sie doch offenbar Verbannte - sie planten auf unser Angebot einzusteigen und dann wegzuziehen. Ich zog Isegrim und Ulfrick weiter weg und wir besprachen ob man die Gruppe nicht doch vielleicht anheuern konnte.

Auf Isegrims Rat hin trat ich mit Ulfrick und ihm nach vorne und unterbreitete das Angebot - natürlich nachdem ich ihnen eingeredet hatte, dass meine Mutter eine Umbar gewesen war - was sie mir zwar glaubten, aber nicht sofort. Ich fragte sie ob sie Ulfrick als Anführer akzeptieren würden, doch dazu schüttelten sie nur den Kopf - erstens weil er ihnen zu jung erschien und zweitens, weil sie keine Verräter an der Eulenbärin waren.

Isegrim entschied ihnen freies Geleit zu geben und sie versicherten weit weg zu ziehen - sie sprachen von den freien Landen. Nach einer Erinnerung, dass sie bei einem weiteren Betreten der Kronenmark sie diese nicht mehr lebend verlassen würden, zogen sie mit einem Karren und einigen Vorräten, aber ohne Waffen ab.

Danach durchsuchten Susi und ich das Lager - während Frowin die Axt untersuchte und Isegrim zum Erstaunen aller die Pferde holte. Wir fanden ein wenig Bier - besonders zu Freude von Hjoldor - etwas Wein aus der Sonnenmark sowie Proviant, Handelswaren und eine Steuerliste. Susi meinte sie wollte mit Isegrim reden ob wir die Handelswaren zurückerstatten sollten - ich weiß nicht ob sie das dann auch gemacht hatte.

Am Abend beschlossen wir direkt nach Rien zurückzureiten - unsere Beute mal zu verkaufen und diverse Vorräte nachzukaufen und vor allem Bastian seinen Wunsch zu erfüllen. Auf dem Ritt bequatschte Isegrim dann Hjoldor und heckte mit ihm etwas aus, dass dem Zwerg ausgesprochen vergnügt stimmte. Ich hatte schon mitbekommen, dass es offenbar mit Ulfricks bevorstehendem Geburtstag zu tun hatte und war nun wirklich gespannt.

Im Nachtlager - etwas südlich der Gormburg - stellten wir uns auf eine ruhige Nacht ein, wurden aber von Susis und Isegrims Warnschrei aufgescheucht. Sarah - die nun das Zelt mit mir teilte - war sofort hellwach und aus dem Eingang gestürmt, ich natürlich hinterher. Dort sahen wir einen Krieger auf Susi einhacken und von hinter unserem Zet klappernde, schlurfende Schritte. Meine Nackenhaare stellten sich auf, sah ich mich doch meinem größten Albtraum gegenüber - untoten Skeletten.

Schnell zauberte ich Sarah noch unsichtbar, bevor ich mir und den anderen mit einem Helia-gefälligen Lied Mut und Schutz zusang. Nach und nach wurden auch die anderen wach und die Nacht wurde vom knirschenden Geräusch zerstörter Knochen erfüllt. Besonders Hjoldor tat sich dabei hervor, einmal waren seine Beine nicht zu kurz.

Langsam sah es so aus als würden wir die Gefahr in Griff bekommen, immer mehr Knochen lagen am Boden. Umso länger wurden unsere Gesichter als die Skelette begannen sich weider zusammenzufügen - eindeutig war hier gotteslästerliche Schwarzmagie im Spiel! Wie um das zu bestätigen schossen da auch aus verschiedenen Richtungen Schattenpfeile heran und trafen unter anderem Susi und Sarah. Einmal hörte ich den Zauberspruch und störte diesen mit einem hohen, schrillen Akkord aus meiner Laute.

Kurz später ertönte Isegrims Ruf aus einem unnatürlichen Nebel - der Susi zu Beginn auch während ihrer Wache aufgefallen war: Blutzauberer! Ein Stoßgebet folgte und ich lief einen weiten Bogen um die Untoten herum bis ich knapp vor dem Nebel stand - Helias und Bernas Werk war zu wichtig! Und ich bin ehrlich: einen Blutzauberer zu bekämpfen war mit tausendmal lieber als einen wandelnden Toten. Hjoldor, Susi und Ulfrick machten sich auch bereits auf den Weg um dem Spuk ein Ende zu bereiten.
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« Antwort #63 am: 24. August 2020, 16:32:40 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 44

Nachdem wir die Quelle der Zauber gefunden hatten, versuchten wir kurzen Prozess mit den Blutzauberern und Nekromanten der Ascheelfen zu machen. Das war durch den Nebel aber gar nicht so einfach. Etwas aus dem Tritt brachte uns auch, dass Isegrim und Hjoldor kurzfristig auf Grund von Treffern beinahe umgekippt wären. Aber dank Susi und Fauch konnten sie geheilt werden. Frowin hatte letztlich die rettende Idee und mit Hilfe seines Lichtzaubers konnte er die Zauberwirker so sichtbar machen, dass wir sie erledigen konnten. Der Todesritter, den sie offenbar gegen seinen Willen am Leben gehalten hatten, hauchte auch seinen letzten Atem aus und so trat endlich Ruhe ein.

Schnell sammelten wir alles brauchbare ein - so hatte der Todesritter einen vollständigen Schwarzmithril-Panzer dabei. Klarerweise würde ich niemandem erlauben diesen anzuziehen - aber gutes Geld war er allemal wert. Auch einige Ritualdolche und Roben konnten wir sicherstellen. Auch Schriftrollen waren natürlich dabei, etwas, das wir immer gut gebrauchen konnten, vor allem weil Frowin schon Ideen hatte, womit er sich am liebsten ausstatten würde. Ich behielt meine Zweifel bei mir ob es schlau wäre den guten Frowin mit einem Zauber, den er "Feuerball" nennt auszustatten. Alle anderen - Susi und Isegrim voran - hielten das für eine ausgezeichnete Idee (und wer bin ich dem Fürsten der Mark zu widersprechen).

Am nächsten Tag ritten wir weiter und kamen am späten Nachmittag endlich wieder in Rien an. Nachdem wir uns frisch gemacht und etwas den Staub der Reise aus den Kleidern geklopft hatten, ging es - natürlich - ins Gasthaus, wo ich Berna für meine Wiederkehr im Stillen dankte. Zuerst fragte ich Nadja nach Neuigkeiten aus - vor allem wollte ich Anhaltspunkte für Fragen finden, die mir lange im Kopf rumgingen: Warum hatte der König nur unsere sehr kleine Gruppe ausgesandt um die Eulenbärin zu stoppen. Gut, es waren mehr geplant gewesen und wir sind natürlich sehr fähige Soldaten, trotzdem war die Unternehmung natürlich ein Risiko. Nadja erzählte was sie wusste: über einen "Griff" der die Dürrenmark mit 550 Kavalleristen von den Orks befreite, die Umtriebe des Handelshauses Lumen und ihrer Söldner in den Nonnenbergen und Jaque, den Freiländer, der offenbar vor der Eulenbärin hier in der Kronenmark den Ton angegeben hatte. Auch über Zasaraen, die gegen Umbar kämpften sprach sie - was spannend war, denn die Umbar hatten die ganzen Freikriege über die Füße still gehalten, und nun setzten sie die Zasaren unter Druck - warum so plötzlich? Ich beendete erst das faszinierende Gespräch als Isegrim mich bedeutungsschwanger auf den kaitanischen Händler aufmerksam machte - er hatte mit diesem noch ein Hühnchen zu rupfen.

Schnell zauberte ich uns den Sprachzauber, bevor wir mit aller Höflichkeit das Geschäft und Gespräch begannen. Wir verkauften eine Menge Zauberrollen und kauften auch gleich wieder welche für Frowin. Dann kaufte ich für mich selbst einige hoffentlich nützliche Tränke und so ging es hin und her - Isegrim wurde immer ungeduldiger. Ich muss zugeben ich zögerte das ganze etwas hinaus - hatte ich doch keine Ahnung mehr was er besprechen wollte. Irgendwann dämmerte es mir - es ging um die Weinflasche, die wir gefunden hatten - mit der persönlichen Nachricht vom Händler an die Eulenbärin. Im Gespräch fanden wir heraus, dass der Händler vor allem eines war - opportunistisch, er tat einfach alles um seine Geschäfte zu fördern. Aus diesem Grund konfrontierten wir ihn nicht direkt - auch um zukünftige Geschäfte nicht zu gefährden - was im Umkehrschluss aber natürlich bedeutete, dass wir seine Geschäfte auch massiv stören würden, sollte er seine Informationen zu früh weitergeben.

Dieses Gespräch war ermüdend und so bekam ich gar nicht mit, dass Hjoldor - eigentlich auf der Mission Ulfrick unter den Tisch zu trinken nach einem Bier aufgab (Ulfrick trank zu langsam). Deswegen forderten er und Gottwin - mein liebster Fleischer-Freund - ihn zu einem Holzhack-Wettkampf am nächsten Morgen heraus, was dieser auch annahm - und um etwas vorzugreifen: auch gewann.

Nach einem langen Tag fielen wir alle in unsere Betten und mir blieben am nächsten Tag - während die anderen die Überraschungsparty für Ulfrick vorbereiteten noch einige wenige Dinge zu tun: Ich bat Sarah mir den Bart zu trimmen - und fragte sie bei dieser Gelegenheit ob ich ein Wort für sie einlegen sollte. Isegrim hatte ihr schließlich zugesagt, dass ihre "Aufgabe" erledigt wäre, sobald das dritte Lager ausgeräumt ist. Sie lachte nur bei meiner Sorge um sie und meinen Worten, sie möge doch die zukünftige Konfrontation hier in Rien erwarten. Sie nannte mich "süß". Ich wollte sie wirklich in Sicherheit wissen und nahm mir vor Isegrim an seine Zusage zu erinnern.

Außerdem sprach ich mit Carsten Novus, dem strammen Hauptmann der königlichen Truppen hier in Rien (so wenig es auch waren). Ich bat ihn im Falle unseres Scheiterns einen Brief sowie eine durchaus pralle Börse und meine Medaille an Heinrich Cantor zu übergeben. Dieser sollte die Dinge an meine Familie aushändigen. Auch einen Brief an meine Eltern schrieb ich, bevor ich mich auf die Suche nach sauberen und löcherlosen Kleidern machte - für die Feiern zu Ulfricks Geburtstag und der bevorstehenden Helianacht musste ich schick sein.
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« Antwort #64 am: 09. September 2020, 16:41:00 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 45 (glaube ich)

Bevor die Geburtstagsparty für Ulfrick startete, hatten wir alle noch ein wenig zu erledigen. So ertappte ich Isegrim, wie er heimlich Schmuck kaufte - offenbar baute er vor, war doch Susi die nächste, die Geburtstag haben würde. Auf meinen strengen Kommentar hin legte er den Ring, den er sich angesehen hatte weg und kaufte dann doch einen Armreifen. Inzwischen war ich mir sicher, dass das in der vandrianischen Gesellschaft nicht ankommen würde, aber ich war es leid ihn andauernd in dieser Hinsicht zu warnen. Er war stur und dickköpfig, und er würde selber sehen wohin ihn das brachte, es würde wohl nicht reichen der Graf der Kronenmark zu sein. Ich fürchtete um seinen guten Ruf.

Als Ulfrick das Lokal betrat brutzelte bereits das - überteuert gekaufte - Reh am Spieß und man merkte, dass wir es geschafft hatten ihn wirklich zu überraschen. Der mehrstimmige Chor und der Geburtstagkuss von Cara auf die Wange entlockten ihm gar ein, viel zu seltenes, Lächeln. So schritt die Feier voran, Hjoldor schwadronierte mit Nadja der Wirtin über Bierrezepte und sprühte vor Inspiration - ihre erste gemeinsame Kreation eines Lynz-Bräus schien durchaus gelungen zu sein und Hjoldor plante schon ein Sattmach-Pils und ein Rauchbräu als nächstes.

Während der Feier sprach ich mit Isegrimm und erinnerte ihn an sein Wort Sarah gegenüber, dass sie nach dem dritten Räuberlager die Wahl haben würde ob sie mitkommt oder nicht. Leider drang ich nicht zu ihm durch, aber zumindest hatte ich alle daran erinnert, womit ich mich meiner Meinung nach durchaus ehrenvoll und ritterlich verhalten hatte.

Dann versuchte ich Ulfrick und Cara einander mittels kleiner arkaner Hilfestellung näher zu bringen. Als das nichts half griff ich zur Laute, was den Effekt hatte, dass nun alle tanzten, oder es zumindest versuchten. Isegrim tanzte mit Susi, Sarah mit Theo (da ich ja spielte), Cara mit Ulfrick. Hjoldor stahl sich davon um mit der Schmiedetochter ein Stelldichein am nächsten Tag zur Helia-Nacht auszumachen - und Frowin saß in der Ecke und grübelte immer noch an seinem Zauberspruch, offenbar fiel ihm das Lernen dieses speziellen Spruchs unheimlich schwer.

Der nächste Tag war der Tag vor der Helia-Nacht. Ich beriet mich mit Bastian ob und wo man am besten einen Tempel zu ehren von Berna und Helia hier in Rien anlegen könnte bevor ich mich mit Sarah gemeinsam zu Festplatz machte. Dort war schon ein ziemlicher Trubel - Musik und Verpflegung, ein riesiges Feuer, direkt an den Ufern des Goldstroms. Das ganze Dorf war anwesend - mit Ausnahme von Carsten Novus wackeren Wachen. Als wir ankamen folgten bald darauf auch Susi und Isegrimm - dieser sehr spendabel spendierte den Wegzoll für Speis und Trank aus der Schatulle. Danach kamen Ulfrick und Cara und auch Hjoldor in Begleitung seines Schwarms, obwohl sich auch deren Vater angehängt hatte.

Alle vergnügten sich auf ihre Weise, ich tanzte mit Sarah (ich schuldete ihr ja noch den einen oder anderen Tanz vom Vortag) - Hjoldor und sein Schwiegervater ins spe übten sich in Zwergensport (also Wettsaufen), Isegrimm mischte sich ganz gräflich unters Volk, redete mit Felix und den beiden von uns geretteten Prospektoren, und auch Cara hatte Ulfricks Tanzunterricht noch nicht aufgegeben. Später sahen wir zu wie der kaitanische Händler schwimmen ging (ob ihn Frederick von Schenkel, der dort planschte gar nicht störte) und ich kam sogar dazu in einem ruhigen Moment mit Sarah und die Zukunft zu sprechen. Ich erzählte von meinem Wunsch eine Pferdezucht - mit ihr an meiner Seite - zu eröffnen und ich glaube fast ihr gefiel die Aussicht. Danach schnappten wir uns einige Krüge Bier und versorgten Carsten Novus' Mannschaft, bevor wir zum Festplatz zurückkehrten.

Dort löste sich das Fest - es war bereits spät - schon auf, Hjoldor erzählte gerade noch etwas von zwei Sternen, die nicht dort sein sollten wo sie waren - und Susi und Isegrimm kicherten - irgendwas beschäftigte sie, hatten sie doch Frowins Buddel verfolgt. Ich achtete aber gar nicht darauf weil Hjoldor mich um einen Gefallen bat und weil Sarah mir verschwörerisch ins Ohr flüsterte sie wäre müde. Zurück im Gasthof stellte sich heraus, dass das offenbar etwas übertrieben von ihr gewesen war - sie war gar nicht müde. Ich danke Berna und Helia und dem seltsamen Feenwesen, dass mich offenbar dauernd beobachtete und schlief glücklich ein.
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« Antwort #65 am: 23. September 2020, 08:17:20 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 46

Die Helianacht war lang - obwohl es die kürzeste Nacht des Jahres war. Als ich glücklich am nächsten Tag neben der Freiländerin meiner Träume erwachte - rüde geweckt von ziemlichem Lärm - dachte ich aber zuerst, dass mir irgendjemand seltsames Zeug ins Trinken geschüttet hatte. Mit gegenüber saß ein Feenwesen und verlangte nach meiner Aufmerksamkeit. Ich hoffte Sarah würde nicht aufwachen, aber die Sorge war unbegründet - die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Das Wesen - Orion - meinte, dass es nun wohl endlich bald seinen Job erfüllt haben würde und zeigte auf Sarah und mich und meinte sobald die Ringe getauscht wäre würde es dann nach 70 Jahren heimkehren. Das schreckte mich noch nicht, bis mit klar wurde, dass es "meine" Zauberkräfte mitnehmen würde - was dann doch ein wenig, naja, blöd wäre.

Orion plapperte weiter - ich war durch Alkohol, die lange Nacht und die Umstände (ich war nackt!) etwas aus der Spur - und erzählte wie das mit Opa und Oma gewesen war und wer würde es vermuten: Ich bin zu einem Viertel Ziege. Nun war ich beinahe wirklich sprachlos doch dann fing ich an zu verhandeln. Orion meinte er würde in der Feenwelt wohl den guten Alkohol vermissen, wodurch ich ihm einen Handel mit dem zukünftigen gräflichen Braumeister Hjoldor schmackhaft machen konnte. Alles in allem war er solch einem Handel nicht abgeneigt und auch, dass er vielleicht (sollte Not am Mann sein) doch auch in Zukunft mit mir ins Abenteuer ziehen würde.

Als er weg war kuschelte ich mich noch ein wenig ins Bett und ging erst viel später zum Frühstück. In der Wirtsstube redeten Frowin und Bastian gerade über Wissenschafts- und Sternenzeug. Frowin hatte in der Nacht noch nach den sich bewegenden Sternen gesehen und eine Prophezeiung gefunden, die ungefähr so lautete: "Wenn Bär und Wolf sich um den Bau streiten, wird die Schlange das nutzen." Oder so ähnlich. Frowin sah im Bären die Eulenbärin und im Wolf Isegrim. Wer aber die Schlange war konnte und nicht mal Ulfrick mit seinem Wissen über Wappen sagen. Ich hielt es für Blödsinn, aber Isegrimm nahm es sehr ernst und grübelte lange nach.

Ulfrick trieb uns - trotz Katerstimmung - zum Aufbruch und etwas unwillig erklommen wir alle die Sättel und ritten los um Bastian endlich bei seinem Tempel abzuliefern. Je weiter wir nach Norden kamen, desto dichter wurde der Wald - und desto wirrer wurden Isegrimms Ideen. Er wollte uns wirklich davon überzeugen, dass der Magistrat Kantor die "Schlange" wäre und meinte - etwas paranoid - dass wir darauf achten würden müssen unseren Lohn zu bekommen. Ich war ja ein wenig abgelenkt, zu sehr dachte ich bereits an meine Zukunft nach dieser Geschichte, aber diesem Unsinn konnte ich nicht widerspruchslos folgen. Wir tauschten den Ritt über Ideen aus, wie wir die Eulenbärin nun wirklich besiegen würden und am Abend zeichneten Isegrimm und Sarah einen ersten Plan der Gormburg - sie kannten sich da einfach am besten aus. Ich befragte Susi und Hjoldor dazu wie man Bier ins Feenreich exportieren könnte und zumindest beide wirkte sehr angetan von dieser Idee - Hjoldor wegen den wirtschaftlichen und Susi wohl wegen den wissenschaftlichen Ergebnissen einer solchen Kooperation.

Wir irrten eine ganze Weile durch den Wald. Irgendwann fiel mir der Armreif bei Susi auf - hatte der gute Isegrimm also das Geschenk überreicht. Ich gratulierte ihr überschwänglich, bekam aber von Sarah einen Ellbogen in die Seite, offenbar war ich einen Tag zu spät dran. Susi nahms mit Humor und so suchten wir weiter. Nach zwei anstrengenden Tagen fanden wir endlich - im hintersten Winkel des Waldes - den Tempel der Dayna. Hjoldor und Ulfrick stürmten sofort los - wohl um der Göttin zu danken - als plötzlich Schlingwurzelbüsche auf sie einschlugen. Hjoldor bekam etliche Treffer ab, aber irgendwann hatten wir erfolgreich das Unkraut im vorderen Bereich des Tempels vernichtet - und machten uns daran Bastians Allerheiligstes nun wirklich zu sichern.
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« Antwort #66 am: 27. Oktober 2020, 13:38:00 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 47

Wir bewegten uns weiter nach hinten und gingen eine schmale Treppe nach oben. Dort - auf einem kleinen Vorplatz vor dem eigentlichen Tempel trafen wir weitere Vertreter des Unkrauts, die uns gar versuchten einzukreisen. Durch Frowins Flammen, Sarahs Rapier und Ulfricks und Hjoldors KLingen, waren auch diese Büsche bald Kleinholz und wir konnten uns weiter umsehen.

Vorsichtig gingen wir in den Haupttempel hinein - dort bot sich uns ein seltsames Bild. Die Bänke waren umgeworfen und es herrschte ein riesiges Chaos - besonders seltsam war allerdings der mächtige Baum, der vorne beim Altar gewachsen war. Dafür, dass dieser Tempel erst einige Jahre verlassen gewesen war, war dieser verdächtig hoch. Bastian selbst schien etwas verstört - er hatte sich die Rückkehr zu seinem Heiligtum eindeutig anders vorgestellt.

Als wir näher kamen erwachte der riesige Baum zu leben und begann auf uns einzuprügeln. Ich glaube zuerst ja, dass man vielleicht mit ihm reden konnte - ließ aber von diesem Gedanken rasch ab. Ulfrick und Hjoldor nutzten die Kenntnisse, die sie bei ihrem Holzhack-Bewerb erlernt hatten und ziemlich schnell war auch diese Gefahr gebannt. Mit blieb nur alle am Leben zu halten und einen Blitz gegen einen Busch, der plötzlich hinter Isegrim aufgetaucht war zu schleudern.

Langsam kehrte dann Ruhe ein und wir konnten uns umsehen. Während ich die Schriftrollen, die wir auf dem Altar fanden begutachtete - hüpfte Susi wie ein Gummiball durch den Raum. Eigentlich hatte sie auf dem oberen Rundgang eine Kiste gefunden und wollte diese erreichen - war dabei aber plötzlich wieder im Erdgeschoss gelandet. Dank eines Zauber hüpfte sie aber wieder hinauf.

Auch eine zweite Kiste konnte durch Ulfrick gesichert werden. Als wir hineinblickten fand sich darin vertrocknetes Kaut und Blätter - so trocken, dass ich keine Ahnung hatte was das mal gewesen war. Und dazu einen Ring und eine Kette - die zusammen offenbar einen besseren Schützen aus dem Träger machten. Wir berieten mit Bastian was er nun machen wollte und er meinte kleinlaut, ob wir ihn zurück nach Rien bringen konnten, denn alleine würde er diesen Tempel leider nicht wieder mit Leben füllen können.

Also machten wir uns am nächsten Tag auf die Rückreise - wobei wir uns etwas Zeit ließen  -erstens mussten wir sowieso noch die weitere Vorgehensweise besprechen und zweitens nutzten wir die Chance und erkundeten diesen sehr abgelegenen Teil der Kronenmark eingehend. So eingehend, dass wir am Goldstrom gar reiche Fischgründe und eien alte Furt fanden, was besonders Hjoldor sehr gefiel.

Nach unserer Rückkehr nach Rien einigten wir uns auf einen Tag der Ruhe und Vorbereitung, bevor es zu Jörgadriel gehen würde um endlich den Nebel um die Gormburg loszuwerden. Ich redete auch ein wenig mit Gottwin, der uns auch dies und das erzählte - beispielsweise, dass er selbst in der Stadt gewesen war bevor er sich mit uns angefreundet hatte - und mit Karsten Novus, den wir einweihten, dass nun der letzte Teil unserer Mission beginnen würde.
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Antw:[Kampagnenbericht] Im Auftrag des Königs - Legenden der Kronenmark
« Antwort #67 am: 28. Oktober 2020, 12:36:22 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 48

Immer noch versuchten wir möglichst viele Informationen über die Gormburg zu ermitteln und so kam es, dass Susi und ich auch noch einmal Felix, den Dorfvorsteher Dorgens, aufsuchten und ausquetschten. De facto überlegten wir zu diesem Zeitpunkt zwei mögliche Schlachtpläne - einen diplomatischen, der bei Misserfolg zu Kampf führen würde - und einen heimlichen, der bei Misserfolg zu Kampf führen würden.
Während einer unserer Besprechungen war es dann so weit, ich hatte gerade ausgeführt, dass ich sämtliche Angelegenheiten geregelt hatte, als ich einen Blick über den Tisch in die wunderbaren Augen meiner liebsten Freiländerin warf und merkte: Nein, alles hatte ich noch nicht geregelt. Vor versammelter Mannschaft ging ich in die Knie und hielt um ihre Hand an - und zu meiner (unserer aller) Überraschung nahm sie wirklich an. Selbst ihr Lehnsherr Isegrim willigte ein (ich versprach ihm in meinem Überschwang gar ihm den Lehnseid zu schwören - wenn er denn mal ein Lehen hätte) und seine Gefährtin Susi überschlug sich beinahe vor Freude innerhalb von 24 Stunden einen Hochzeit zu planen.
Dabei waren die Rollen gar schnell verteilt: Ulfrick würde mein Trauzeuge, Isegrim Sarah zum Altar führen. Bastian würde uns trauen - und das alles noch bevor wir los ritten. Es wurde eine wunderbare, kleine Zeremonie - meine Mutter würde mich zwar verwünschen nicht dabei gewesen zu sein, aber das war mir egal. Herr und Frau Roten gaben einander an den Ufern des Goldstroms das Ja-Wort. Sarah trug sogar ein Kleid - ein Anblick den ich davor noch nie und danach sehr selten genießen durfte.
Nach der Trauung sandte ich Frederick endlich - wie ich mir schon lange vorgenommen hatte - wieder in Richtung des Meervolkes, es wurde gefeiert und gelacht, bevor am nächsten Tag der ernst unserer Mission wieder überhand nahm.
Und so war es - am nächsten Tag ritten wir im schnellen Tempo in Richtung Jörgadriels Hütte wo wir zu Mittag des dritten Reisetages ankamen. Nach einem kurzen Gespräch willigte dieser ein drei Tage später die Barriere aufzulösen. Sobald das geklärt war, war unser nächstes Ziel die Barriere, wo wir einen Tag damit verbrachten die Gegend auszukundschaften.
Wir hatten uns für die diplomatische Variante entschieden - unser erklärtes Ziel war mit der Eulenbärin persönlich sprechen zu können. Am Morgen des vereinbarten Tages erschien Jörgadriel wirklich und die Barriere löste sich langsam auf. Wir verloren keine Zeit und ritten in die Stadt Gormburg ein - die hauptsächlich aus Ruinen bestand - nur um von einem Wachtrupp der Eulenbärin abgefangen und zur Rede gestellt zu werden. Zuerst war die Stimmung sehr gereizt - ich sage nicht, dass das deswegen war weil Isegrim selbst das Sprechen übernommen hatte, aber ich sage auch nicht, dass es nicht daran lag.
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Antw:[Kampagnenbericht] Im Auftrag des Königs - Legenden der Kronenmark
« Antwort #68 am: 09. Dezember 2020, 17:09:14 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 49

Aber wir drangen mit unserem Anliegen mit der Eulenbärin sprechen zu wollen bei den Rittern durch. Man führte uns also auf einen Platz von dem man die Gormburg aus beobachten konnte - und wir wohl auch beobachtet werden konnten mit dem Befehl unser Lager aufzubauen und auf weitere Instruktionen zu warten. Und warten ließ man uns eine Weile - bis der versprochene Bote ankam. Dieser meinte man würde uns morgen empfangen und dass Gastgeschenke sicherlich angebracht waren. Und so wurde unsere Geduld wiederum auf die Probe gestellt.

Am nächsten Vormittag wurde etwa in der Mitte zwischen unserem Lager und uns ein Zelt aufgebaut, wie es für solche Unterhaltungen angebracht war. Man gab uns Bescheid, dass wir nun empfangen werden würden und so ritten wir los. Am Zelt angekommen untersuchten wir dieses auf magische und andere Fallen Das Reden wollte Isegrim selbst übernehmen - ich vor allem als Zeremonienmeister auftreten - und die anderen zur Sicherheit im Eingang warten. Die Eulenbärin kam ebenso mit stattlichem Gefolge und die Besprechung begann. Irgendwann kamen Isegrim und sie nach einem Geplänkel zum Kern der Sache und Isegrimm tat etwas absonderliches: Er schickte uns alle hinaus - eine Geste die auch die Eulenbärin erwiderte. Wir wussten nicht was die beiden sprachen, die Ungeduld aller war greifbar -  aus Frowins Finger züngelten vor Aufregung Flammen, Susi tigerte herum - nur Ulfrick, ganz Soldat, stand regungslos auf sein Schwert gestützt.

Das ENde der Verhandlung überraschte uns alle: Isegrimm trat vor uns und meinte nur: "Es ist vorbei. Wir haben uns geeinigt. Ich werde Graf der Kronenmark, die Eulenbärin ist weg. Die Eulenbärin ist aber nicht für immer fort, sie wird weiter über die Kronenmark wachen." Alle jubelten, das Ende unseres Abenteuers war gekommen, wir waren siegreich.

Und so endete mein Abenteuer mit der Eulenbärin und damit die vollkommen wahre Geschichte wie es kam, dass ein einfacher Spielmann aus dem untersten Stand zum Lehnsmann, Ritter und Gesandten des mächtigen Markgrafen der Kronenmark aufstieg, die Frau seines Lebens eroberte obwohl sie ihn immer noch im Armdrücken besiegt, mit ihr eine Zucht von Shan Zasarischen Pferden in Vandria eröffnete und nichts weiter dafür gab, als seine zwischenzeitlich erlangte Kunst Zauber zu wirken!

DAS ENDE



Anmerkung: Wer sich wundert wie es zu diesem Ende kam, der muss sich gedulden - Sintholos' Werk zur Kronenmark hat mehr Informationen zur Eulerin und ihrer Motivation (ich habe etliche Details dazu gerade am Endeausgelassen). Aber: Isegrim hat es wirklich geschafft mittels Verhandlungen die Kampagne offiziell zu beenden - soviel kann ich verraten.

Wie geht es weiter?
- Nun zuerst probieren wir auch den alternativen Lösungsweg aus, wir sind momentan dabei die Gormburg zu stürmen - dazu aber kein bericht, wieder will ich nicht zu viel aus dem Kampagnenband verraten.
- Danach hat Sintholos uns und unseren Charakteren einen Epilog versprochen - davon werde ich im Zuge dieser Berichte noch berichten - wer will nicht wissen was aus unseren Helden geworden ist...

Und dann?
- Dann geht es weiter, nur hat der gute Galbrim Roten sein Glück gefunden und beschlossen sesshaft zu werden - oder sich zumindest im Hintergrund um die Kronenmark zu bemühen (er wird NSC) für mich als Spieler wird es wohl einen neuen Charakter geben. Und damit werde ich auch meine Arbeit als offizieller Chronist der Kronenmark zurücklegen, aber vielleicht will ja einer der anderen Spieler übernehmen...
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Antw:[Kampagnenbericht] Im Auftrag des Königs - Legenden der Kronenmark
« Antwort #69 am: 19. Januar 2021, 14:44:51 »

Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 50 - Epilog

Wir alle wurden zu einem Staatsbankett nach Cellbrick geladen und durften dort davor gar einen Tag mit unseren König höchstselbst verbringen, dem wir unsere Geschichte detailgetreu erzählten. Verwunderung und Erstaunen gepaart mit Stolz die richtigen Leute geschickt zu haben sind wohl am ehesten passend als Beschreibung für seine Reaktion. Nachdem wir uns angemessen gewanden ließen wurden wir im Schloss zu den anderen Würdenträgern gebracht und nachdem die neuen Markgrafen eingesetzt waren sank ich vor meinem Fürsten auf die Knie und er vollzog - vor König und Rat - den Ritterschlag, womit ich ab diesem Zeitpunkt Galbrim von Roten war. Ich meinerseits legte meinen Lehnseid ab, womit der Formalitäten genüge getan war.

Der Rest des Abends verlief in Small Talk und Verhandlungen, man musste Entscheidungen die Zukunft der Kronenmark betreffend fällen und Bündnisse schmieden. Aber es zeichnete sich ab, dass die Gruppe wie sie war wohl auseinanderbrechen würde - ich hatte ja bereits angekündigt mich in den Dienst der Mark zu stellen und die gefährlichen Abenteuer in Zukunft meiden zu wollen. Susi war enttäuscht und traurig - ihr war klar gewesen, dass sie und Isegrimm keine Zukunft hätten - trotzdem war es natürlich hart, dass dieser nun sofort  einer Heirat zugestimmt hatte. Hjoldor wollte sich nun wirklich dem Brauen widmen und auch Frowin meinte er bräuchte eine Auszeit in einer Bibliothek. Gerade bei Frowin war ich mir allerdings nicht so sicher ob ihn nicht doch wieder mal die Abenteuerlust packen würde.

Ulfrick beschloss als einziger unerschütterlich an Isegrimms Seite zu bleiben, was er schon damit bewies, dass er an diesem Abend noch ein Duell für Isegrimm focht - gegen der Botschafter aus Kait und zur Überraschung aller verlor. Ich schiebe es auf den Alkohol, der Wachposten mit dem ich plauderte war weniger überrascht - war er doch von dem Kait ähnliches schon gewohnt. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Abend, der damit endete, dass uns der Gesandte aus dem Dynar zwei seiner Vertrauten als "Begleiter" (eher Aufpasser) mitgab. Bei diesen handelte es sich um einen Bogenschützen namens Talorion Tackleberry (Spieler: Helauneval) einen sehr mysteriösen Waldelfen der sein Gesicht am liebsten versteckt und einen noch seltsameren Waldelfen Druiden namens Lucona (Spieler: ZL). Ich nahm mir vor beide im Auge zu behalten, denn sie besaßen doch die Dreistigkeit zuzugeben, dass ihre Aufgabe war sämtliche Informationen vom gräflichen Hof ihrem König zu übermitteln. Ganz verstand ich anfangs nicht warum Isegrimm sie mit gar so offenen Armen empfing, merkte aber bald, dass er wohl keine andere Wahl hatte. Vor allem als der Bogenschütze mehr oder weniger mit den Schatten verschmolz und der Druide sich zuerst in einen Parder und dann in einen Adler verwandelte war klar, dass diese beiden sowieso alle Informationen bekommen würden, die der Elfenkönig wollte. Da war es besser, dass sie es mit offizieller Einladung machten.

Sarah und ich bleiben einige Tage länger in Cellbrick um noch dies und das zu erledigen, mit einigen der wartenden Flüchtlinge zu sprechen, die zurück in die Kronenmark wollten und auch sonst noch Handelsbündnisse zu schieden. Als wir wieder in der Gormburg ankamen hatte Isegrim ein weiteres Fest vorbereiten lassen und all jene eingeladen, die uns auf unseren Abenteuern unterstützen. Es war ein Abschied, Susi - die sonst so fröhliche Gnomin hatte sich die letzten Tage in ihr Zimmer verkrochen und es klang als würde sie auf Pfannen und Möbel einprügeln - sie hatte angekündigt am nächsten Tag die Gormburg zu verlassen. Frowin wollte in die Bibliothek im Magierturm, Hjoldor würde ihn begleiten. Sarah und ich würden zurück Richtung Rien gehen und von dort den Wiederaufbau des Gutshofes beaufsichtigen. Die Gruppe war also nun wirklich im Begriff sich zu trennen - ich wurde beinahe wehmütig.

So endete der Abend - doch eine Überraschung sollte Isegrimm noch erhalten. Im Gegensatz zu unseren Vermutungen hatte Susi ihre Kammer nicht in alter Musiker-Manier zerstört sondern etwas gebaut. Sie führte Isegrim dorthin und eröffnete ihm, dass sie einen Beschützer konstruiert hatte - einen Apparat mit beinahe menschlichen Zügen - sie nannte das Ding "Zinnsoldat Fuchur" (Spielerin: Agonira). Dieser Apparat sollte ab jetzt statt ihr nun den Markgrafen beschützen. Isegrimm war gerührt und der Abschied tränenreich, auch wenn Susi sehr gefasst war.

Das ist das Ende der vollkommen wahre und nicht übertriebene Geschichte, wie aus einem einfachen Spielmann ein Ritter und Gesandter eines Markgrafen wurde, der nebenbei die schönste Freiländerin von hier bis Sturmklippe heiratete und mit ihr begann Shan'Zasarische Pferede für die Kronenmark zu züchten. Aber die Geschichte von Isegrim vom Sonnenwall und der Kronenmark, Gründer des Hauses Toris war damit noch lange nicht vorbei.

Womit diese Geschichte ein Ende fand - aber niemand konnte ahnen was die Zukunft für unseren wackeren Markgrafen noch bereit hielt.



Hier enden die Kampagnenberichte von Galbrim von Roten - die Kampagne ist aber nicht vorbei, allerdings gibt es einige Charaktere die nun in den "Hintergrund" treten. Einige Spieler haben sich entschieden ihre Charaktere als NPCs dem Spielleiter zu übergeben. Außerdem haben wir einen neuen Mitspieler dazubekommen. Ob und wie die Berichte weitergehen ist noch nicht entschieden - sollte es weitergehen, dann würden die neuen Charaktere sicher vorgestellt werden.
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Antw:[Kampagnenbericht] Im Auftrag des Königs - Legenden der Kronenmark
« Antwort #70 am: 19. Januar 2021, 16:35:29 »

Ein würdiges Ende einer absolut wahren und überhaupt nicht übertriebenen Geschichte. Mein Dank an meine Spieler, so viele ss auch waren und so kurz manche auch nur dabei gewesen sind.  :-*

Ideen habe ich noch ein paar. Mal sehen was der Markgraf und sein neuer Hof noch so erleben werden.  :D

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Da ich damals beschlossen hatte, dass es der richtige Zeitpunkt wäre den Charakter Galbrim von Roten aufs Altenteil zu schicken, endeten (bislang) die Kampagnenberichte genau an dieser Stelle. Dies auch, weil mein neuer Charakter - ein Waldelfen-Druide sich sehr wenig aus geschriebener Geschichte machte. So etwas ist für die kurzlebigen Menschen, die Bücher brauchen um ihr Wissen weiterzugeben - Elfen haben ja genügend Zeit dies mündlich zu tun. Die Kampagne an sich ging weiter und wir sind gerade nach Session 82.

Mal sehen was aus Brims Sicht (wie gesagt: eigentlich war der nie dabei) - inzwischen passiert ist. Warum ich Galbrims Erinnerungen aus der Mottenkiste krame? Ihr werdet sehen.


Lebenserinnerungen eines Spielmannes, Teil 51-82 - Intermezzo Elfo (Elfisches Zwischenspiel)

Nach meinem (kleinen) Rückzug vom Hof auf mein Gut kehrte ein wenig Ruhe ein - wenn man von dem 6-tägigen Überraschungsbesuch der alten Truppe meiner Eltern (und all meinen Geschwisten) absah. Aber klar gabs was zu feiern, ich hatte es (zur Überraschung vor allem von mir) nun zu etwas gebracht und war sogar in den Ritterstand erhoben worden. Sarah schmiss die liebe Familie dann doch irgendwann freundlich, aber bestimmt raus, und so konnten wir uns dem Aufbau des Gutes widmen. Die Pferde und auch die Erdbeerbüsche gediehen prächtig und wir genossen das ruhige Leben und die Ruhe nach den Abenteuern.

Natürlich war ich manchmal weiterhin in meines Grafen Diensten unterwegs und so unternahm ich Reisen in die umliegenden Länder, schloss Kontakte und bemühte mich für die Kronenmark gute Geschäfte einzufädeln. Auch am Hof in Gormburg war ich des Öfteren - dort hatte sich aber irgendwie alles ein wenig geändert. Bis auf Ulfrick - den treuen Soldaten - hatte Isegrimm eine neue Gruppe um sich geschart und sollte das Land aufbauen. Trotzdem kümmerte er sich wohl lieber um die "gefährlichen" Sachen, anstatt - wie es seine Frau und sein Bruder am liebsten gehabt hätten - um die Verwaltung der Mark. Dass es immer noch keinen Erben gab tat sein übriges um die leicht unterschwellige Spannung auf dieser Ebene zu verstärken. Ich vermisste Susi, Hjoldor und die anderen - vor allem weil die beiden Elfen, die Isegrimm nun oft begleiteten, so gar nicht auf meiner Wellenlänge lagen. Der Metallmann erinnerte mich zwar sehr an Susi, aber die Leichtigkeit des Lebens vor Isegrimms "Sieg" ging mir ein wenig ab.

So fand ich mich hie und da in Frowins Kammer und er (der letzte Verbleibende, der nicht mit Isegrim durch die Lande zog oder weggegangen war) dozierte über Magie und Arkanes - und ich fand heraus, dass der Satyr Orion mich belogen hatte - ich hatte doch Magie in mir, aber sehr sehr schwach. Als ich diese Entdeckung machte kam es mir vor als würde ich sein glockenhelles Lachen vernehmen - dieser Scherz ging eindeutig auf meine Kosten. Aber ich begann mit Frowins Hilfe einige neue Zauber zu lernen, die mir bei meinen Missionen behilflich sein würden. Danach probierten wir gemeinsam die Schenken aus - es war trotz der Veränderungen eine gute Zeit. Isegrimm reiste weiter durch die Mark, begann Bauprojekte und sprach mit seinen Untergebenen - Theo und Ulfrick  immer an seiner Seite.

Wobei - manchmal fragte ich mich schon ob ich nicht besser auf sie aufpassen hätte sollen - zum Beispiel das eine Mal als sie Gottwin und seiner Bande in die Hände fielen! Gerade Gottwin - mit dem war ich damals doch auch alleine fertig geworden und dann das -  die ganze Gruppe wurde offenbar eingeschläfert und gefangen genommen. Auch Susis Blechkamerad, das letzte Abschiedsgeschenk von ihr hatte versagt den Grafen zu beschützen (und das war sein einziger! Job). Gut, wer hätte auch ahnen können dass ein Ring von Meisterspionen sich in der Kronenmark eingenistet hatte - aber trotzdem.

Das spinnenverseuchte Sonnturm zu räumen - zumindest das hatte die Truppe halbwegs gut zusammengebracht. Klar, Kammerjägeraufgaben sind eigentlich unter der Würde des Grafen, aber da es sich um die Altersversorgung seiner Gräfin handeln sollte war das Ehrensache (obwohl Bruder Meinrad natürlich dagegen war). Warum dann Isegrimm persönlich die Zwergenmine mit den Rostasseln räumen musste konnte er uns aber nciht wirklich erklären - es war ihm wohl einfach wieder langweilig geworden. Auch die Auswahl der Mitreisenden war zumindest kreativ: zwei Elfen für die Zwergenmine und einen Eisenmann gegen Rostasseln. Aber gut, er wollte es so, offenbar suchte er neue Herausforderungen.

Irgendwann haben sie doch zugeben müssen, dass sie ohne mich nicht können: Ein Streit unter Feenvölkern musste beigelegt werden und meine (und Orions Expertise) war hier ausschlaggebend, dass das auch ohne weiteres gelang (wer sonst sollte wissen, dass Feen für die richtige Menge Schinken beinahe alles taten?). Als ich von dieser Reise zurückkam überraschte mich Sarah mit einem kleinen fest - sie hatte beschlossen, dass unsere Hochzeit noch einmal standesgemäß nachgeholt werden musste und bei der Gelegenheit bekam ich von ihr einen wunderschönen Ring, der auch - für einen Spion durchaus angebracht - eine gewisse "Sonderausstattung" hat.

Das alles geschah vor der großen Hochzeit des Markgrafen Isegrimm mit seiner Frau im Hochtempel zu Cellbrick. Ein rauschendes Fest mit wirklich allen Würdenträgern, Pomp und Gloria. Lieber Leser - es ist natürlich nicht was ihr denkt: Es ist hier nicht die Gloria gemeint, die ich damals nach dem Krieg in der Taverne in Timuna kennengelernt habe, und die - egal. Pomp und Gloria, so drücken sich die feinen Leute mit Etikette aus, ihr pöbeliges Pack!

Also - wo war ich: Das Fest. Das Fest war toll, solange bis die als falsche Shan Zasaren verkleideten richtigen Shan Zasaren kamen und die Braut entführten. Das erfinde ich natürlich nicht! Auf alle Fälle gab es eine wilde Verfolgungsjagd durch Cellbrick und zum Schluss trieben die Zasaren den Fluss runter. Ich blieb daraufhin länger in der Stadt um die Verwicklungen ein wenig zu lösen und mit den Beratern des Königs zu besprechen wie für die Sicherheit der Markgrafen besser gesorgt werden können. Der König entschuldigte sich sogar förmlich, schließlich war das in seiner Obhut passiert. Ich vergab ihm im Namen meiens Grafen großherzig und alle waren wieder Freunde.

Kaum war ich nicht dabei gingen die Probleme weiter - Isegrimm hat echt ein Händchen dafür. Im Vertrauen: Manchmal verdächtigte ich sogar die Elfen, die Verwicklungen herbeizuführen. Ihr wundert euch? Nun - der Dynarwald war sicherlich daran interessiert die Herrscher der Kronenmark nicht allzu selbstbewusst und dominant werden zu lassen. Pflanzte der seltsame Druide nicht andauernd irgendwo Bäume  -er dachte ich merke es nicht, aber als ich ihn fragte meinte er er hätte Isegrimms Erlaubnis! Da warnen alle davor, dass die Waldelfend en Dynar über den Goldstrom ausweiten wollen und dann tun sie es so unverfroren. Naja - an dieser kleinen Episode hatten sie wohl einmal keine Schuld: Eine Gruppe Ascheelfen griff die Entourage des Grafen an - eine nebensächliche Unannehmlichkeit, aber sicher nicht auf die Waldelfen zurückzuführen.

Und dann gabs die Episode mit der Höhle - eine ganze Dorfschaft verschwand nach und nach. Und die Sicherheit der Bevölkerung ist für jeden Vandrianer natürlich das oberste Gut - also zog die Gruppe um den Grafen mal wieder der Gefahr entgegen. Selbst meine Engelszungen konnten ihn von solch gefährlichen Unsinnigkeiten nicht abhalten - denn sogar Ulfrick hatte es bereits geschafft einen Erben auf den Weg zu bringen - die gute Cara (und meine Sarah) waren beide bester Hoffnung. Der Graf zog also aus - mit Reisemusik und Gefolge - und fand sich in einem weitverzweigten Höhlengeflecht unter der Mark wieder. Laut Berichten fanden sie dort einen Weg ins verschwundene Hoch-Gormatar und kämpften sich durch das Grabmahl eines Liches und brachen (angeblich) den Kronenfluch. Diese Episode ist ziemlich sicher übertrieben - sie fanden dort wohl den alten Schnaps und verkosteten den. Nichtsdestotrotz hatte das ganze einen guten Nebeneffekt: Teile der verschwundenen Bevölkerung konnte gerettet werden - offenbar nach einer Massenpsychose -, die Feste Hoch-Gormatar (unterhalb des eigentlichen Gormatar) konnte den Paladinen als Lehen gegeben werden und somit verfügt die Mark über eine potente Fluchtburg samt Notausgängen und die Paladine einen wirklich stattlichen Sitz.

Das alles klingt für die Leser danach, dass die Gruppe ohne mich mehr schlecht als recht zurande kam? Weit gefehlt: Das Sahnehäubchen kommt noch, und der eigentliche Grund, weshalb Meinrad und die Gräfin (und er König, mein alter Freund) wohl beschließen werden mich wieder an die Seite des Grafen zu beordern. Und das kam so:

Nach der Sache mit Hoch-Gormatar vertraute der König uns geheimes Wissen an: Die Nationen sind im Aufruhr (gut, das ist nicht neu) - und alle versuchen sich einen Vorteil zu erarbeiten und der größte Vorteil wäre es mittels einer Zauberschule namens "Chronomantie" in die Zukunft blicken zu können. Bis es den vandrianischen Gelehrten (Frowin ist sogar Teil davon! Ich bin so stolz auf meinen alten Saufkopf!) gelingt diese zu meistern sollen die Grafen in die umliegenden Länder ziehen um Bündnisse zu schmieden. Also befahl der König den Kronenmarkern in den Elfenwald zu ziehen. Ich war zu dieser Zeit gerade auf dem Weg nach Hause von einem Anstandsbesuch bei den Meermenschen (Frederick ist deren absoluter Held) und ich hatte meinen absolut schicken Diplomatenhut erstmals im Gepäck. Ich war also nicht da, ansonsten hätte ich darauf bestanden mitzukommen. Und dadurch, dass man nicht auf mich wartete nahm die (diplomatische) Katastrophe seinen Lauf.

Der Graf mit Elfen, Ulfrick und Metallmann zogen also in die Elfenhauptstadt Lundav (das alleine für Menschen schon ein Fauxpas sondergleichen), nahmen irgendeinen wahnwitzigen Auftrag an, reisten durch den Wald, trafen eine elfische Eiszauberin, die sich Königin nennt und beschlossen ihr mehr zu vertrauen als dem König. Das Debakel endete offenbar damit, dass der König der Elfen - der seit 1500 Jahren regierte - auf einer Lichtung verblutete, an seiner Seite der seltsame Elfenheiler, der ritterlich seinem Lehnsherrn gegen die menschlichen und elfischen Ursupatoren beistand. So wurde es dem Hof von Gorma zumindest gestern von so einem seltsamen Feenboten in einem Brief übermittelt, mit der Bitte um Stellungnahme. Ich warte minütlich auf einen Befehl meines Königs oder Grafen über das weitere Vorgehen und habe die Ruhe meiner Schreibstube hier in Gorma genutzt die Aufzeichnungen der letzten Monate etwas in Form zu bringen und meine Gedanken zu ordnen. Zu Hause ist es momentan weniger ruhig: Klein-Johann hält das Gestüt auf Trab - manchmal kommt mir vor seine kräftige Stimme, die er eindeutig von mir hat, lässt die Muttermilch der Stuten sauer werden.
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