Hilfe! Ich hab die SC geschrumpftAbenteuer von mad_eminenzWerktag, 09. Blühn 1214GF, WestheimAls Morvain Miriel und Anarioth mitten in der Nacht weckt, sind die beiden Elfen nur wenig erfreut darüber. Der Barbar faselt etwas von köstlichem Duft und mordsmäßigem Kohldampf und kriegt sich gar nicht mehr ein... Auch Miriel steigt ein delikater Duft in die Nase und sie ist Feuer und Flamme, herauszufinden, was dort Leckeres zubereitet wird… sie könnte schwören, dass es nach ihrer Leibspeise Rehrücken im Kräutermantel duftet, anstelle von Schweinebraten, was der Krieger zu riechen glaubt. Nur Anarioth kann absolut nichts riechen (Patzer) und erklärt seine beiden Freunde als vollkommen verrückt. Als die Waldelfe und der Umbar jedoch schon dabei sind, sich ihre Ausrüstung anzulegen und tatsächlich die Küche des Gasthauses ausfindig zu machen, kleidet sich auch der Sturmelf geschwind an und eilt ihnen nach.
Immer der Nase nach geht’s zunächst in das Erdgeschoss des Gebäudes in den Schankraum… doch dort, wo eigentlich bis jetzt die Küche vermutet worden war, führt nur eine lange, steile
Wendeltreppe (?!) in die Tiefe. Das findet allerdings nur Anarioth merkwürdig und versucht sein Bestes, die anderen beiden unter tatkräftigem Einsatz seiner Zauber
Duftnote und
Schock von ihrem Vorhaben abzubringen – aber vergebens. Als er die ersten Treppenstufen nach unten dem wohlig warmen Feuerschein entgegenläuft, steigt schließlich auch ihm ein wohlbekannter und unverkennbarer wie lang vermisster Geruch in die Nase: Das muss Donnervogelbraten sein! Für einen kurzen Moment schaltet sich der Verstand des Zauberers ein und warnt ihn, dass es auf dem caeranischen Festland im Gegensatz zur Insel der Stürme mit Sicherheit keine Donnervögel gibt, die man folglich auch nicht zu Donnervogelbraten verarbeiten kann – es
muss sich also um eine Illusion handeln! … doch andererseits soll auf dem Westheimer Kuriositätenmarkt auch etwas gesichtet worden sein, das wie die nur auf der Insel der Stürme heimischen Funkenfieper ausgesehen haben soll… also könnte es ja vielleicht doch eine plausible Erklärung für den Donnervogelbraten geben…? Wie dem auch sei, diesem verführerischen Duft muss man einfach folgen – Verstand ade.
Die drei folgen also der (ungewöhnlich langen… aber das fällt keinem auf) Wendeltreppe nach unten. Zunächst merken sie kaum, dass die Stufen immer höher und breiter werden, doch als sie schon klettern müssen, um unbeschadet zur nächsten Stufe zu kommen, ist das hypnotische Verlangen, zur Quelle des leckeren Duftes zu kommen, schon so stark, dass das auch keinen mehr stört.
Am Ende der Treppe (A) finden sich die drei SC schließlich tatsächlich in
der einer Küche
des Gasthauses wieder… allerdings einer von unfassbarer Größe! Die Küchenzeile (F), der Herd (D) und die Esse in der Ecke (E) sind viele Dutzend Meter hohe Gebirge und der Koch und sein Küchenjunge messen bestimmt um die 200 Meter. Bei jedem ihrer Schritte bebt der Boden und es zischt, brutzelt und köchelt in der ganzen Küche laut vor sich hin. Am gegenüberliegenden Ende der Küche sieht man eine weitere Wendeltreppe (B), die plötzlich auch sehr verlockend erscheint… doch man ist sich schnell einig, dass es zunächst wichtiger ist, irgendwie an das köstlich duftende Fleisch über der Esse zu gelangen. Wie genau, ist erst mal zweitrangig. Also machen sich die drei Mikrohelden auf den langen und beschwerlichen Weg…
Als sie schon beinahe Deckung unter einem der Küchenzeilenschränke gefunden haben, wird plötzlich der Küchenjunge auf sie aufmerksam, ist mit donnernden Schritten in Sekundenbruchteilen bei ihnen und grapscht mit seinen schwieligen Fingern nach den panisch davonrennenden Charakteren. Miriel hinkt etwas hinterher, auch wenn Morvain sie helfend mit sich zieht, sodass es auf einmal richtig knapp wird. In letzter Sekunde (und dank des Talents Ausweichen) entkommt sie gerade noch so um Haaresbreite. Der enttäuschte Küchenjunge kniet sich hin, guckt mit seinen glänzenden Glubschaugen enttäuscht unter den Schrank und gibt dröhnend ein ernüchtertes „OOOOOOHHHH…“ von sich, bevor er sich wieder an die Arbeit macht. Leicht erschüttert, aber immer noch voller Besessenheit auf das leckere Essen setzen die SC ihren Weg unterhalb des Küchenschranks fort.
Plötzlich donnert es von der anderen Seite des Raumes: „BEI HELIA, DAS FLEISCH BRENNT AN!!!“ und der monströse Koch poltert mit schweren Schritten los Richtung Esse, sodass es die Helden fast von den Beinen reißt. Doch davon lassen sie sich nicht beirren – wie hypnotisiert erklimmen sie in der Hoffnung, der Quelle des Dufts ein Stückchen näher zu kommen, mit Hilfe von Miriels Kletterausrüstung und Morvains Seil den nächsten Küchenschrank, der an die Esse angrenzt. Als sie oben ankommen, hat der Gigantokoch das Fleisch (die SC sind sich immer noch nicht einig, ob es Donnervogel, Reh oder Schwein ist) allerdings schon auf eine Arbeitsplatte neben den Herd (D) verfrachtet. Enttäuschung macht sich breit. „Na toll, jetzt sind wir hier umsonst hochgekraxelt!“, empört sich Anarioth völlig außer Atem (tatsächlich außer Atem… der Spieler war an diesem Abend nur sporadisch da und musste immer wieder in die
echte Küche düsen). Der wehleidige Blick zum Objekt der Begierde viele hundert Meter entfernt lässt den SC den Appetit verlieren – vielmehr erscheint auf einmal die Tür am anderen Ende des Raumes als einzig sinnvolles Ziel. Warum? – Das fragt sich keiner der drei (alle Proben auf GEI+VE wiederholt glorreich misslungen).
Als die drei wieder heil unten angelangt sind, erweckt plötzlich etwas andere ihre Aufmerksamkeit: Unter dem Herd in der Mitte des Raumes (D) liegt eine massive, 2x2 Meter durchmessende
Goldmünze!
„Was die wohl wert sein mag?!“, spricht Morvain seinen Gedanken laut aus und schätzt richtig (Schätzen-Probe exzellent): „Bestimmt 1.000 GM!“ – Alle drei sind sofort Feuer und Flamme – die
müssen sie haben!
Flink flitzt man rüber und ab unter den Schrank. „OH VERDAMMT!!!“, flucht jedoch im nächsten Moment der Küchengehilfe und verschüttet neben den SC etwas heiße Kürbiscremesuppe… etwas heiße Kürbiscremesuppe, die relativ zu den SC gesehen einen wahren Sturzbach glühend heißer Kürbislava darstellt! Miriel und Morvain können dank ihres Talents Ausweichen um Haaresbreite entkommen und sich in Sicherheit bringen (bzw. Miriel aufgrund ihres zweiten Rangs des Talents, den ersten hatte sie ja schon mal für den Küchenjungen opfern müssen). Den armen Anarioth erwischt die Kürbiscremeflut allerdings (Athletik-Probe misslungen) mit 2W20 (-> 23) abwehrbaren Schaden. Die Abwehr misslingt und der zartbesaitete Sturmelf ist sofort mit -2 LK ohnmächtig. Morvain reagiert ohne zu zögern und zieht den kürbiscremedurchtränkten Zauberer aus seiner heißen Todesfalle, aus die er selbst wohl nicht mehr lebend herausgekommen wäre. Miriel heilt Anarioth wieder hoch und es bleibt ein Moment zum Verschnaufen.
Gut… zurück zur übergroßen Goldmünze: Eine kumulierte Kraftaktprobe von 20 ist notwendig, um sie in Bewegung zu setzen. *Rechnerei* Morvain kommt auf PW 15 (+1 durch Caeralender), Miriel auf PW 9 (+1 durch Caeralender) und Anarioth auf PW 5 – sollte schaffbar sein! Also auf geht’s… viel Gezerre und Geschiebe, mal hier ein Immersieg, mal dort, doch es will und will nicht klappen. Die Helden sind so abgelenkt, dass sie die Maus erst bemerken, als sie schon direkt hinter ihnen steht… und was für eine Maus! Riesenmaus wäre übertrieben, MAUSZILLA trifft es schon eher (GK riesig, Werte wie Riesenechse) und ihre Schnurrbarthaare vibrieren verräterisch, als würde sie die SC als delikate Zwischenmahlzeit ansehen…
Miriel zückt ihren Zauber
Tiere besänftigen, kommt dank der an die Größenklasse angepassten LK aber nur auf einen PW von 1. Hm.
Aber wirklich kämpfen will grad keiner gegen dieses Monstrum. Also investiert Miriel 2 Zwistpunkte für einen automatischen Immersieg und bändigt damit den Appetit des Mauszilla, der sich daraufhin wieder zum Mauseloch (C) zurückzieht.
Wunderbar, weiter im Text mit der Riesenmünze… nach ein paar weiteren Versuchen (säuselnde Stimme im Hintergrund: „Ihr könntet auch aufgeben… wer weiß, was ich euch noch aufhetze, wenn ihr noch länger braucht…“ – „Aufgeben?! NIX DA!“) klappt es schließlich endlich und die Münze ist in Bewegung! Dann kann es ja jetzt
ungestört Richtung Ausgang gehen… denkste! Gerade in diesem Moment entscheidet sich der tollpatschige Küchenjunge, sein Kürbiscrememalheur mit einem gutgemeinten Schwall Putzwasser aufzuwischen. Die seifige Flutwelle erfasst die drei Mikrohelden samt ihres erbeuteten Schatzes, keinem gelingt die Schwimmen-Probe, aber nur der Sturmelfenzauberer hat das Pech, vom Sog des Wassers heruntergezogen zu werden und ernsthaft Schaden zu nehmen. Glücklicherweise schwemmt das Putzwasser die drei SC sowie die Münze nur ein Feld weiter Richtung Ausgang (B) und der prustende Anarioth ist schnell wieder hochgeheilt.
Als sich die Charaktere allerdings aus der schützenden Deckung des Herdes begeben, rutscht dem Koch das Gemüsemesser aus der Hand und trifft (PW 8) unglücklicherweise Miriel. Beide Ränge Ausweichen sind schon raus, die Athletik-Probe misslingt – MIST! – abwehrbaren Schaden mit Schlagen 35 (-> 25) und die Abwehr der Waldelfe versagt. Doch da ist Morvain zur Stelle und gibt seinen letzten Zwistpunkt aus, damit die Freundin die Probe wiederholen kann. Der zweite Versuch sieht besser aus, sodass das Riesenmesser die flinke Elfe nur ganz leicht streift (7 Schaden).
Als der Schreck sich legt und die SC ihren Weg fortsetzen, stellt sich ihnen nur noch eine letzte Prüfung in den Weg: Ein Schwarm Ameisen in der Größe von Pferden (GK groß) umzingelt die drei Helden nur wenige Dutzend Meter vor der rettenden Wendeltreppe nach oben (B). Diesmal hat Anarioth (dessen Spieler in diesem Moment zum ersten Mal richtig am Spiel teilnehmen konnte) den rettenden Einfall: Er verzaubert einige Happen Nahrung mit seinem Zauber
Duftnote (den er tatsächlich immer noch „ausgerüstet“ hatte), sodass sie für die Ameisen herrlich lecker riechen und übergibt sie dem Barbarenkrieger, damit dieser den Köder so weit wie möglich Richtung Mauseloch (C) werfen kann. Der Plan gelingt und das Ameisenrudel galoppiert mit wackelnden Fühlern dem Leckerbissen hinterher – der Weg ist frei!
Beim Aufstieg kehrt sich der mutmaßliche Zauber des Abstiegs wieder um… die Stufen werden immer kleiner (oder die SC immer größer…?), aber die SC werden auch immer schläfriger. Noch während Anarioth (der sich sicher zu sein glaubt, nicht zu träumen, sondern von jemandem verhext worden zu sein) sich lauthals darüber echauffiert, dass er denjenigen, der
das hier mit ihnen gemacht hat, zur Rechenschaft ziehen wird, sacken er und Miriel auf den Stufen zusammen und dösen mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein. Morvain, der noch ein paar Stufen länger durchhält, fühlt eine tiefe Zufriedenheit, er fühlt sich Varl besonders nahe und fühlt sich erfüllt und glücklich, als habe er lange Reise hinter sich… doch dann sinkt auch er (zurück?) in den Schlaf…
An dieser Stelle wurde der Wurf fällig, ob die überdimensionierte Goldmünze ihre Größe behält. Da es sich regeltechnisch um keine Probe handelt, darf an dieser Stelle eigentlich nichts eingesetzt werden, um den Wurf zu modifizieren. Als viel zu netter SL habe ich mir aber erlaubt, den dreien den Einsatz von Zwistpunkten etc. durchgehen zu lassen (die Münze ist ja immerhin auch nur ein Zehntel ihres eigentlichen Werts wert). Miriel gibt also ihre letzten beiden ZP aus, um einen automatischen Immersieg herbeizuführen – KATSCHING! – herzlichen Glückwunsch, hier sind eure 1.000 GM.
Dann war erstmal Pause angesagt (es gab übrigens Suppe , aber keine Kürbissuppe), doch der Spielabend war an dieser Stelle entgegen der Erwartungen der Spieler noch nicht vorbei…