Ich beschäftige mich gerade selbst mit der Frage, wie ich offenere, improvisierte eigene Abenteuer hinbekomme, ohne mich stundenlang vorbereiten zu müssen. Was sich gerade als kleine Offenbarung herausstellt ist "The Lady Dungeon Master" von Michael Shea: http://slyflourish.com/lazydm/
Er beschreibt, wie man aus einer groben Abenteueridee, 3 möglichen Entwicklungspfaden und einer Hand voll grob umrissener NSC die Grundlage für ein sich dynamisch entwickelndes Abenteuer schafft. Für Alte Hasen vielleicht nichts Neues, für mich aber sehr erhellend.
Lazy nicht Lady
Wie ein typisches Sandboxabenteuer aussehen kann, findest Du ansonsten ein Beispiel in der Slay #1.
Verdammte Autokorrektur!
Ich habe mir für das Vorgehen aus dem La
zy DM einen Spickzettel gemacht. Keine Ahnung, ob der ohne das Buch gelesen zu haben Sinn ergibt. Im Wesentlichen geht es darum, 1. eine Abenteueridee (Seed) in einem Satz auszuformulieren, 2. eine Ausgangssituation zu definieren, die möglichst "zieht" und die SC involviert. Dann denkt er sich 3 mögliche Pfade aus, in die sich die Geschichte potentiell entwickeln könnte. Die 3 Orte, zu denen diese Pfade führen, formuliert er sehr knapp aus. Dann denkt er sich 3 potentiell verbündete NSC und 1-3 Antagonisten aus und definiert die auch sehr knapp. In diese Mini-Sandbox wirft er dann seine Spieler und schaut, wie sich die Geschichte entwickelt. Sekundäre NSC zaubert er aus dem Hut, indem er sich an "Frameworks" orientiert. Damit sind archetypische Figuren aus Film, Comic, Literatur usw. gemeint. Wenn die SC auf einen verwegenen Schmuggler treffen sollten, denkt der SL sich "Okay. Han Solo. Aber als Halblings-Späher." oder so. Ähnlich mit Orten, die aus dem Hut gezaubert werden müssen. Wenn die SC in Westheim unterwegs sind und spontan auf die Idee kommen, eine Taverne aufzusuchen denkt er an eine zweistöckige Bar, die er im RL mal besucht hat und wandelt sie für das Spiel um in die Taverne. Das nennt er "Location frameworks".
Ich will demnächst mal versuchen, das mit vorbereiteten Karteikarten zu testen:
1 Karteikarte
Seed
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Eingangsszene
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3 Pfade (Orte)
3 Karteikarten3 primäre Orte ausformulieren (mit den Pfaden verknüpft)
3 Karteikarten3 primäre Verbündeten-NSC (reagieren auch hinter den Kulissen auf Handlungen der SC - Aktionen auf Rückseite der Karte tracken)
1-3 Karteikarten1-3 primäre Schurken-NSC (reagieren auch hinter den Kulissen auf Handlungen der SC - Aktionen auf Rückseite der Karte tracken)
Sekundäre NSCs: improvisieren! (Name, hauptsächliche Beschäftigung oder aus Framework, der Rest ergibt sich organisch aus dem Spiel. Können je nach Entwicklung der Geschichte bzw. bei wechselndem Fokus der Spieler auch zu primären NSCs befördert werden)
Sekundäre Orte: improvisieren! (aus Framework)
Bereithalten:
Namensliste für NSC
Frameworks für NSC (Popkultur oder reale Personen, angepasst an Setting, evtl. Geschlecht wechseln o.ä.)
Frameworks für Orte (fff: familiar, functional, fantastic; reale Ort nehmen für familiar + functional, fantastisches Element hinzufügen)