Hallo, liebe Community!
Wie
an anderer Stelle bereits angekündigt, eröffne ich hiermit wieder einen Thread, in dem ich auf eure Stichwörter hin kurze Flufftexte posten möchte.
Allerdings soll es hier nicht mehr nur um Caera gehen, sondern es sind prinzipiell alle Settings bzw. Genres möglich:
Fantasy (High bzw. EDO/Low/Dark), Sword&Sorcery, Horror, Mantel&Degen, Piraten, Western, Steampunk, SF, Mystery, Apocalypse, Endzeit, … was auch immer!
Wenn ihr wollt, könnt ihr auch gerne zusätzlich angeben, ob der Text in einem bestimmten Stil gehalten sein soll:
Legenden, Märchen, Mythen oder Sagen genauso wie Briefe, Memoiren, Reiseberichte, Eintragungen in (Forschungs-)Tage- oder Logbüchern bzw. Chroniken, Steckbriefe, Aushänge, Marschbefehle, Einsatzberichte, Telegramme, Funksprüche, Fernseh- oder Radionachrichten, Telefonate, e-Mails, Zeitungsartikel, … was auch immer!
Also: Wenn ihr für eure Abenteuer, Kampagnen oder Fanwerke irgendwelche Texte braucht* (oder „just for fun“ haben wollt, weil ihr einfach neugierig seid, was ich daraus mache), dann postet einfach Genre (evtl. Setting), Stil und ein paar Stichwörter (es müssen auch nicht immer unbedingt genau drei sein …).
Falls es Stichwörter zu spezifischen Settings bzw. Eigennamen sind, bitte mit kurzen Erklärungen in Klammern (bzw. Links – wenn nicht zu umfangreich – zum Nachlesen).
Und falls irgendjemand hier im Forum nicht mitlesen sollte, weil ihr die Texte in euren Runden verwenden wollt – einfach mit Vermerk auf die Betreffenden spoilern, ich antworte dann ebenfalls verspoilert.
*
Falls ihr in diesem Rahmen meine Texte in irgendeiner Form veröffentlicht/online stellt, wäre es nett, wenn ihr mich als Autor anführen würdet ... Ach ja – obwohl natürlich auch „Crossover“-Texte möglich sind, sollen sie möglichst stimmig und stimmungsvoll werden! Daher ersuche ich darum, von gewollt absurden Kombinationen wie „Radionachricht mit den Begriffen Werwolf – Laserpistole – Segelschiff“ abzusehen …
Als Vorgeschmack hier schon einmal fünf Flufftexte, die ich für Valngress und ein unspezifisches Steampunk-Setting (die beiden habe ich dem „Caera-2-Go“-Thread entnommen und ein bisschen vergebessert) bzw. Tannberg und Old Slayerhand geschrieben habe:
1 Valngress – Der Gelehrte Als der junge Gelehrte die ersten halb verfallenen Türme der sagenumwobenen Ruinenstadt von Valngress aus dem dichten Blätterdach des Dschungels ragen sah, musste er einen Jubelschrei unterdrücken. Sogleich war die Mühsal der weiten Anreise vergessen. Er bemerkte nicht einmal mehr, dass ihm in der warmen, feuchten Luft der Schweiß in Strömen an seinem schmalen Körper hinab rann und dass ihn ein ganzer Schwarm blutgieriger Stechmücken umgab.
Erfüllt von Vorfreude schlug sein Herz schneller, während er raschen Schritts auf den schäbigen Außenposten zuhielt, um sich noch rasch mit ein paar Ausrüstungsgegenständen einzudecken, bevor er sich endlich, endlich an die Erforschung der alten Schriftzeichen der Ureinwohner machen würde.
Er erschrak nicht wenig, als neben ihm aus dem dichten Schatten eines mächtigen Baums plötzlich ein leises Lachen ertönte. Eine dunkle Gestalt raunte mit heiserer Stimme: „Sieh an, sieh an ... der nächste Grabräuber, der sein Glück versuchen will ... bist ein wenig mager und blass dafür, mein Junge!“ Voll ehrlicher Entrüstung entgegnete der Sprachkundler: „Mit Verlaub, wofür haltet Ihr mich denn? Ich bin doch kein daher gelaufener Glücksritter, der nur auf schnelles Gold aus ist!“ „Na, wie du meinst ... aber du solltest dir jedenfalls ein paar kräftige Begleiter suchen ... in den Ruinen kann es nämlich ganz schön ungemütlich werden. Lass dir das von einem gesagt sein, der es schließlich wissen muss ...“, sagte der Fremde, bevor er sich mühsam mit Hilfe einer Krücke erhob und auf einem Bein davon humpelte. 2 Berge von Maest, Schloss Knup – Die BombeDie riesige Halle tief unter den Kellern des uralten Schlosses war erfüllt von Rauch der Schmiedeöfen, obwohl er durch einige dicke Rohre in den Wänden hinaus befördert werden sollte. Eine widerliche Geruchsmischung nach Öl, Chemikalien und Blut hing schwer in der heißen Luft, die von den Öfen stark aufgeheizt war. Überall brodelte, zischte und hämmerte es. Gewaltige Dampfmaschinen trieben stählerne Zahnräder an, die über komplizierte mechanische Konstruktionen Förderbänder in Gang hielten. Diese wurden über einen Kran, dessen Greifarm sich wie von Geisterhand bewegte, mit großen Haufen von Steinkohle und Eisenerz beladen.
Eine eiserne Maschine von immensen Ausmaßen, die über mehrere Stockwerke reichte, war von zahlreichen Holzgerüsten umgeben. Von den Arbeitsbühnen aus, die von ihnen getragen wurden, werkte eine ganze Heerschar von Goblins an der Maschine. Die gedrungenen, grünhäutigen Wesen, die in schweren, ledernen Arbeitsschürzen steckten, unterhielten sich mit einander aufgeregt in ihrer schnatternden Sprache, wobei sie kaum das Getöse übertönen konnten, das rings um sie herrschte.
Der wahnsinnige Graf Crazy von Madness, der in einem verdreckten, ehemals weißen Arbeitsmantel über einem altmodischen Gehrock trug, betrachtete von einem Balkon im Kuppeldach stolz sein Werk, atmete die verpestete Luft tief ein und warf schrill lachend seinen Kopf in den Nacken, wobei ihm fast die dicke Schutzbrille von der Nase rutschte. Dann rief er: „Nie mehr werden sie mich verspotten, nie mehr! Ich werde die größte Bombe der Welt bauen und alle … alle … alle werden vor mir erzittern! Diese lächerlichen Emporkömmlinge! Was sind sie schon gegen mich, den Letzten aus dem stolzen Geschlecht derer von Madness? Muahahahaha! Ich … ich bin ein Genie! Niemand kam auf die Idee, Blut statt Öl als Schmiermittel einzusetzen, um das Problem der Reibung bei den nekromantisch belegten Maschinenteilen zu lösen!“
Begeistert klatschte er in die Hände und vollführte einen Freudentanz. Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte, rieb er sich kichernd die Hände und flüsterte vor sich hin: „Gnihihihi … wie gut, dass sich Goblinblut am besten eignet. So sind die kleinen Stinker, die meiner Familie schon seit Ewigkeiten dienen, auch nach ihrem Tod noch zu was gut.“
Nach einem letzten Blick hinab, bei dem ihm ein tiefer Seufzer der Zufriedenheit entfuhr, stürzte er aus der Tür, die ihn über eine lange, steile Treppe hinab in sein alchemistisches Labor führte. Dort wollte er weiter an der Rezeptur arbeiten, die für eine deutliche Verstärkung der Sprengkraft des Schwarzpulvers sorgen sollte. 3 Tannberg – Die Hexenjägerin Vom Fenster im Glockengeschoß des halb verfallenen Kirchturms aus konnte die Hexenjägerin Hermine Kühl den gesamten Friedhof gut überblicken. Außer den Schreien eines einsamen Käuzchens aus dem nahen Wald war in der trüben, regnerischen Nacht kein Laut zu hören. Es ging bereits stark auf Mitternacht zu, als sie vermeinte, hinter den Nebelschwaden eine Bewegung zwischen den umgestürzten Grabsteinen wahrzunehmen. Rasch setzte sie die verzauberte Brille mit den Bernsteingläsern auf, die es ihr ermöglichte, auch in tiefster Dunkelheit wie in hellem Tageslicht zu sehen. Schließlich erblickte sie zu ihrer Befriedigung deutlich eine bleiche, verwachsene Gestalt, die eben aus einer alten Familiengruft stieg. Grimmig lächelnd dachte sie bei sich, dass ihr die verängstigten Dorfbewohner wohl doch kein Schauermärchen erzählt hatten. Immerhin hatte der alte Totengräber sogar geschworen, dass sich auf diesem alten Friedhof nachts Ghule versammeln würden, um von hier aus die umliegenden Siedlungen zu überfallen. Langsam hob sie eine der sechs doppelläufigen Pistolen auf, die griffbereit vor ihr lagen und wartete geduldig, bis sich die untoten Leichenfresser schließlich zu einer Gruppe zusammengerottet hatten. Stöhnend und kehlig grunzend trotteten sie gemeinsam in Richtung Friedhofstor. Die Hexenjägerin verzog für einen Augenblick angewidert das Gesicht, als ihr ein Windhauch Aasgestank in die Nase wehte. Doch dann zielte sie ungerührt mit ruhiger Hand auf den vordersten Untoten und drückte ab, sobald sie freies Schussfeld hatte. Die unheimliche Stille der Nacht wurde durch den dröhnenden Schuss zerrissen, während die geweihte Kugel das Scheusal mitten in seinen tierhaften Schädel traf und ihn von den Beinen riss. Für einen Augenblick wirkten die übrigen Ghule ratlos und verwirrt. Ohne zu zögern nahm Hermine das nächste Ungetüm aufs Korn und verpasste auch ihm eine gut gezielte Kugel in den bleichen Wanst. Die übrigen Leichenfresser entwickelten eine überraschende Wendigkeit und Schnelligkeit, nachdem ihnen klar geworden war, wo sich ihr Feind befand, und stürmten auf den Turm zu. „Nehmt das, ihr widerlichen Ausgeburten der Hölle“, zischte die Hexenjägerin zwischen den Zähnen, während sie gleich zwei Pistolen aufnahm und zwei weitere Scheusale erschießen konnte, bevor sie den Turm erreichten. Sie hatte eben ihre Waffen gewechselt, als sie vernahm, wie der erste Ghul über die Treppe polterte. „Nun kann der Tanz beginnen“, sagte sie mit einem kalten Lächeln, während sie beide Pistolen auf den Treppenabsatz vor ihr richtete. 4 Old Slayerhand – Der GrenzjägerDer alte Grenzjäger blies auf seinen rauchenden Colt. Nachdem der Lauf ein wenig abgekühlt war, stieß er ihn in das abgenutzte Halfter zurück, das an seiner Seite hing. Ungerührt stieg er über die Leichen der drei Banditen hinweg, die gedacht hatten, mit einem einzelnen Reiter leichtes Spiel zu haben. Nachdem sie ihn seit dem Morgen verfolgt hatten, waren sie achtlos in die schmale Schlucht geritten, die er sich für seinen Hinterhalt ausgewählt hatte. Ein paar gut gezielte Schüsse hatten gereicht, um sie aus den Sätteln zu holen und ihnen dann den Rest zu geben. Alles andere würden Wölfe und Geier erledigen.
„Verflucht“, knurrte er zwischen den Zähnen, während er auf sein treues Pferd zu eilte, das er geschickt zwischen zwei großen Felsen verborgen hatte. „Wegen dieser verdammten Hundesöhne komme ich zu spät zu dem Treffen mit Grauer Bär ... und er ist es nicht gewohnt, zu warten.“
Rasch schwang sich Bill „Sharpeye“ auf seinen Braunen, der unruhig tänzelte, und schob sich seinen breitkrempigen Hut in den Nacken. Die Augen gegen die stechende Sonne abschirmend, versuchte er an den Schatten, die die Felsen warfen, abzulesen, wieviel Zeit ihm noch blieb, um den Wald der versteinerten Bäume zu erreichen. 5 Old Slayerhand – Die PockenzombiesErfüllt von grimmiger Zufriedenheit blickte „Der-die-Geister-ruft“, der alte, weißhaarige Medizinmann der Assiniboins, auf seine verstorbenen Stammesbrüder, die nacheinander ihre Gräber verließen. Mit schwerfälligen Bewegungen kletterten sie von den hölzernen Gestellen in den alten, heiligen Bäumen hinab, auf denen sie aufgebahrt worden waren.
Schließlich hatten sich alle, deren Seelen er während der vergangenen Nächte in langwierigen Ritualen mit Hilfe der Ahnengeistern aus den Ewigen Jagdgründen zurück geholt hatte, um ihn versammelt. Ruhig sah er in die leeren Augen der wandelnden Toten, die mit Tomahawks oder langen Jagdmesser bewaffnet waren. Dann streckte er gebieterisch den Arm in Richtung der Hügelkette aus, hinter der sich die Siedlung der Weißen befand, und zischte: „Geht hin, meine Brüder, und nehmt an den Bleichgesichtern Rache! Sie brachten uns die furchtbare Krankheit, an der so viele von uns starben. Nun tragt den Tod zurück in ihre Reihen!“
Auf seinen Befehl hin wankten Dutzende pockenzerfressener Leichname langsam über die trockene Steppe, deren Gras im fahlen Mondlicht silbrig glänzte. Ich hoffe, dass ihr auch diesmal was damit anfangen könnt und freue mich schon auf eure ersten Stichwörter!
Um ganz ehrlich zu sein – ich habe keine Ahnung, ob ich das wirklich hinkriege, aber ich würde es sehr gerne mit eurer Hilfe versuchen …