Nun, ich denke es ist an der Zeit mal etwas System in die D&D-Wirren zu bringen:
1974 kam D&D raus (auch als Original D&D = OD&D bezeichnet) - dazu gibt es noch 4 Supplements und Swords & Spells. Die ganze Chose ist aufgebaut auf dem kleinen Fantasy-Anhang des Tabletop-Regelwerkes "Chainmail".
1977 erschien die n?chste Fassung von D&D, die sogenannte "Holmes Edition", die sich aber selbst als Einstieg in AD&D sah und nur die ersten paar Stufen abdeckte - ansonsten steht alle Nase lang drin: "Wenn du weiterspielen willst, kauf dir AD&D, du Hohlbirne!" Weiterer Hauptunterschied - es ist viel besser organisiert.
1977-1979 erschienen die drei Hauptregelwerke f?r AD&D 1. Edition - und zwar bei einem Schulbuchverlag gedruckt und absolut unkaputtbar. Die Regeln waren schon recht stromlinienf?rmig, aber f?r ihre Zeit doch recht komplex.
1981/1982 erschienen D&D Basic- und Expert Set von Moldvay, respektive Cook/Marsh, die erstmal die Nummer Rasse=Klasse hatten, aber perfekt aufgebaut waren und auch f?r Kinder perfekt spielbar. Ein "Companion Set" war schon in der Mache, erschien aber nie und immer mal wieder tauchen geheimnisvolle Passagen auf, die ihm zugesprochen werden.
BIS HIERHER war noch nix in Deutschland erschienen! Das ?nderte sich aber, denn von hier ab hingen wir Deutschen nur noch Monate hinterher.
1983-1986 erschienen die 5 D&D-Boxen, die von Frank Mentzer editiert (und ab Ausbau geschrieben) wurden. Basic, Expert, Companion, Master, Immortal - kurz BECMI genannt. Diese Dinger sind vom Inhalt her fast identisch mit den 1981/82er Boxen, wurden aber didaktisch aufbereitet, sodass sie den nach wie vor perfekten Einstieg in das Rollenspiel bieten - wohingegen Moldvay/Cook/Marsh deutlich besser strukturiert ist.
Zeitgleich erschien auch endlich AD&D 1 auch auf Deutsch, konnte sich aber gegen den eigenen kleinen Bruder nie so ganz durchsetzen. Es gibt auch auf Deutsch nur die drei Regelwerke, Monsterhandbuch 2, 2 Abenteuer und ein paar Drachenlanze-Sachen.
1989 erschien dann unter der Regie von Zeb Cook AD&D 2 und die Setting-Schwemme begann. Hier gab es dann erstmals eine komplettes Fertigkeitensystem.
1991 wurde versucht dem klassischen D&D neues Leben einzuhauchen und die meisten Teile des BECMI-Sets (bis auf die Unsterblichen-Regeln aber mit dem Pantheon und der Hintergrundwelt Mystara) wurden in einem fetten Hardcover von Pissnelke Aaron Allston kompiliert. Nach wie vor ist dies wohl das vom Inhalt her geilste Rollenspielwerk mit dem uninspiriertesten Artwork. Dazu erschien dann die Challenger-Serie mit ein paar Abenteuern und dem Setting Thunder Rift, aber die fr?hen 90er waren ganz sicher nicht perfekt dazu, diese simple Art von Spiel wieder neu zu beleben - noch dazu mit dem bescheuerten deutschen Namen "Das gro?e Buch der D&D Regeln".
2000 erschien dann D&D 3 - im Endeffekt die Weiterentwicklung von AD&D 2. Da aber die Cyclopedia-Reihe nicht weitergef?hrt wurde, nahm man dem Spiel das "A" einfach wieder ab, tat so, als w?rde man sich auf seine Wurzeln besinnen und nannte das System einfach wieder "Dungeons and Dragons".
Ich denke mal die letzten 10 Jahre haben die meistne dann wieder auf dem Schirm.