Rollenspiel > Abenteuer und Kampagnen

[Kampagnenbericht] "Die Enklave"

(1/17) > >>

Lord Sven I.:
Vorgestern Abend konnten wir endlich unsere neue Dungeonslayers Kampagne beginnen.
Es ist viel Zeit in die Vorbereitung der Kampagne selbst geflossen und auch in die Helden wurde viel Herzblut investiert – jeder Held hat eine Backstory, eine gewisse Glaubwürdigkeit und die Spieler sind Nerds genug, dieses auch darzustellen. Und das ist als das Kompliment gemeint, das es auch ist!

Hier in diesem Thread werde ich (hoffentlich regelmäßig) berichten können, was meine Helden so erlebt haben und bin auf Feedback oder Anregungen sehr gespannt.
Schon gestern zeigte sich, dass die Ideen und Dynamik der Spieler zu vielen Entwicklungen geführt haben, die ich nicht geplant hatte, aber ich finde, dass genau diese Dynamik so eine Runde umso spannender macht.

Zu den technischen Voraussetzungen:
Wir spielen „Hybrid“ und jeden (mal schauen) Mittwochabend. Idealer Weise sind alle da und sitzen am Tisch, aber wenn einer wegen Dienstreise oder Krankheit nicht anwesend sein kann, wird das Videoequipment aufgebaut und über Teams wird das Spielfeld gestreamt. Parallel wird dann über eine Discord-app gewürfelt – das geht schneller als mit Würfelkamera und keiner kann betrügen (ja, ich hatte mal solche Spieler, seitdem bin ich was Würfel angeht komisch…)
Dieses System funktioniert zufriedenstellend, natürlich ist die Stimmung am Tisch eine andere als nur online… Und da ich zu den wildgestikulierenden Spielleitern gehöre, steht und fällt so eine Runde durch die vor-Ort-Interaktion…

Bevor wir begonnen haben, kurz das Vorgeplänkel:
Die Spieler haben sich einen Charakter (ein Held will er erst noch werden, wurde mir gestern erklärt  ;D) anhand des GRW erstellt. Für die Vorgeschichte haben wir das Fanwerk von Blakharaz für die Vorgeschichte genutzt. Um die „Tiefe“ der Charaktere zu erhöhen, spielen wir ebenfalls mit Makeln und Verletzungen aus den dazugehörigen Fanwerken, um das Schicksal aber dazustellen, wurde gemeinsam für die Charaktere noch vor Beginn der Kampagne ausgewürfelt, welchen Makel sie haben. Es hat sich wieder gezeigt, dass die Würfel mein größter Feind sind, meinem Charakter fehlt der linke Unterarm, aber kurioserweise passt das gut in die Story und die Motivation…

Eins noch:
Ich führe Gedächtnisprotokoll und ich habe sechs Spieler…
Man möge mir Fehler in den Feinheiten verzeihen…

Und an meine Spieler:
Guckt nicht in die Spoiler  ;)

Lord Sven I.:
Laven an der Küste der Bucht von Ardell, Hofftag, 21ter Laubfall 1214, abends

Wir befinden uns in der Hafenkneipe „Sturmkap“. Die Kneipe ist ordentlich besucht, die Arbeiter des Hafens, der direkt mit dem Pier vor der Kneipentür beginnt, trinken ihr Feierabendbier und die Stimmung ist gelöst und friedlich. Der Kneipenwirt steht wie jeden Abend hinterm Tresen und schenkt aus, besonderes Augenmerk hat er heute allerdings auf drei Gäste gelegt, die sonst nicht da sind. An einem der Tische sitzt ein gut gekleideter junger Mann der leicht angewidert auf die sonstigen Gäste herabblickt, und neben der Tür stehen links und rechts seine beiden Leibwachen, ein Mann und eine Frau, die die Menge beobachten. Alle drei scheinen nicht von hier zu kommen, die Kleidung, die Hautfarbe und die Sprache erinnern an den Norden.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Auftritt Kaul Eske:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Ein leicht abgerissener Mann betritt die Kneipe. Sein Äußeres verspricht schon Ärger, die Narbe in seinem Gesicht deutet auf eine bewegte und unruhige Vergangenheit hin. Er lässt sich auch gar nicht groß auf Unterhaltungen ein, sondern bestellt sein Getränk und setzt sich an einen Tisch.

Auftritt Edward „Eddy“ Lehr:

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Eddy kommt die Pier herunter und beobachtet die Schiffe. Er ist auf der Suche nach dem Sturmkap und einem bestimmten Mann, der ihm Arbeit geben soll. Vor dem „Sturmkap“ findet er das Schiff „Leitwolf“ und davor einen alten Seebären, den er auch sogleich anspricht, ob er vielleicht derjenige sei, den er suche. Beide beginnen ein Gespräch und es stellt sich heraus, dass Kapitän Herstrup wirklich den Schiffsjungen gesucht hat, er aber über die Händlergilde gesucht hatte und somit auch nicht weiß, wer „der Freund“ ist.

Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Beide beginnen eine angeregte Diskussion über den Preis für Eddy als Schiffsjungen bis wir einen weiteren Auftritt eines anderen Spielers haben:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Da er bislang seinen Namen nicht in der Gruppe genannt hat, belassen wir es in der Dokumentation dabei.
Er folgt ebenfalls dem Pier und hört die lautstarke Diskussion über die Crew der „Leitwolf“. Die Erkenntnis, dass Wölfe einen Leitwolf haben, ergibt sich schnell und somit wird versucht, sich den beiden streitenden zu nähern und zu lauschen. Dieser Versuch scheiterte allerdings fulminant und sowohl Eddy als auch Herstrup schickten unseren Lauscher von dannen.
Er begibt sich also in die Kneipe und harrt dort der Dinge, die sich ergeben werden.

Eddy und Herstrup sind noch tief in den Gehaltsverhandlungen, als eine in eine schwarze Kutte gehüllte Gestalt die Pier betritt.

Auftritt Menophis der Wissende:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.Auch Menophis geht die Pier runter und sucht das „Sturmkap“. Aufgrund seiner Bildung konnte er aber ableiten, dass das „Sturmkap“ nur Mittel zum Zweck sein soll und so war ihm klar, dass die „Leitwolf“ vor dem „Sturmkap“ sein eigentliches Ziel sein soll. Mit dem ihm eigenen Charm eines südländischen Aristokraten zieht er das Gespräch an sich … und den Zorn von Eddy. Allerdings wird ihm schnell bewusst, dass er sich die Überfahrt bestenfalls verdienen kann - denn bezahlen kann er sie nicht. Auch besteht kein Bedarf auf einem normalen Kutter an einem Alchemisten – was wenig überrascht…
Aber Menophis ist diplomatisch zu erkennen, dass er mit seiner bisherigen Vorgehensweise nichts wird und beginnt das Verhandeln. Als Koch will er nicht, anderes kann er nicht und Eddy merkt an, dass er mit den Händen nie gearbeitet hat. Aber Herstrup ist gewillt, ihn als Schiffsjungen mitzunehmen. Es gibt sogar, 2 Kupfer am Tag. Und Kost und Unterkunft…
Begeistert ist Menophis nicht, aber er begibt sich an Bord, legt seine edle Robe ab und beginnt damit, dass Deck zu schrubben… Jeder muss klein anfangen.

Irgendwann in dieser Diskussion hatte Menophis auch noch Eddys Steinschlosspistole am Kopf als er das Schiff unerlaubt betreten wollte (ja, eine heiße Diskussion) ich weiß aber leider nicht mehr so genau wann…

Neben diesen hochhergehenden Verhandlungen betritt nun auch Elandorr die Bühne der Kneipe
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.Er hält sich sehr zurück, ist sehr ruhig und begibt sich direkt zum Wirt. Seine Bestellung eines Bechers Wasser wird höhnisch entgegengenommen, aber er erhält es. Danach begibt er sich in eine Ecke der Kneipe, setzt sich an einen Tisch und beobachtet die weiteren Geschehnisse.
Kaul schaut sich derweil in der Kneipe um und versucht dem Inhalt seines Briefes zu folgen. Er entdeckt die beiden Wachen am Eingang und bewegt sich auf sie zu. Zuerst fragt er nach Ragnar dem Schlangentöter, wo ihm Erik Krieger von Ragnar dem Schlangentöter aber nicht helfen kann, da der ja im Wyndland ist und da sind wir ja nicht. Danach beginnt Kaul das Gespräch mit Helga Schildmaid von Mechthild der Schildmaid und wagt es ihr mit dem Brief auf die Brust zu tippen. Dieses ist der Anfang von vielen Schlägen, die Kaul heute Abend kassieren wird, den jeder namentliche Fehler von den drei Führern von Helga Schildmaid von Mechthild der Schildmaid und/oder Erik Krieger von Ragnar dem Schlangentöter wird nach einmaligem unfreundlichem Hinweis direkt mit physischer Bestrafung geahndet.
Nachdem Kaul einige Schläge weggesteckt hat (die beiden haben schlecht gewürfelt und er sehr gut verteidigt…) begibt er sich erstmal verwirrt zurück an seinen Platz. Seine Definition von „Anbiedern“ und die des Spielleiters sind definitiv unterschiedlich…

Auftritt Ascalea
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.Auch Ascalea folgt dem Pier, ist dabei aber zurückhaltender und eher scheu und Deckung suchend unterwegs. Auch sie findet das „Sturmkap“ und sieht die „Leitwolf“ draußen festgemacht, aber zum Schiff selbst hat sie erstmal keinen Bezug. Sie betritt die Kneipe und begibt sich direkt zu Tresen, wo sie den Wirt nach einem Rudel fragt…
Die Antwort fällt flapsig und wenig hilfreich aus, und somit zieht sich Ascalea ebenfalls erstmal zurück und beobachtet die weitere Lage.
Kaul versucht es noch einmal. Irgendwie muss man diese beiden an der Tür doch auf sich aufmerksam machen können. Wieder beginnt er das Gespräch mit Helga Schildmaid von Mechthild der Schildmaid und es dauert auch nicht lange, bis er wieder die Fresse poliert bekommt. Inzwischen stehen sogar beide, Helga Schildmaid von Mechthild der Schildmaid und Erik, Krieger von Ragnar dem Schlangentöter, vor ihm und schlagen auf ihn ein, wenn er den Namen ihrer Herren falsch verwendet und in ihren Augen entehrt.
Der einzelne Elf an der Theke hat sich inzwischen entschieden, nochmal das Gespräch mit Herstrup vor der „Leitwolf“ zu suchen und schlängelt sich an den dreien vorbei. Dabei nutzt er seine Fingerfertigkeit und erleichtert Kaul um 4 Silbermünzen – was dem zugegebener weise nicht auffällt, die Berührungen von Helga Schildmaid von Mechthild der Schildmaid und Erik, Krieger von Ragnar dem Schlangentöter sind intensiver als die flinken Finger.
Draußen findet er Eddy und Herstrup, die nach wie vor über das Gehalt von Eddy debattieren. Eddy hat zwar inzwischen bewiesen, dass er Ahnung von seinem Handwerk hat, aber den Preis ist er immer noch nicht bereit zu zahlen. Dieses nutzt der Elf und drängt sich ins Gespräch: er könne das ja auch, und er wäre eh viel günstiger. Der zweite, der bei Eddy keinen Stein im Brett hat…
Es stellt sich aber schnell heraus, dass er keine Ahnung von Seefahrt hat und somit ist er auch bestenfalls nur als Schiffsjunge zu gebrauchen, auch wenn er um Längen kräftiger ist als der schmächtige Bodenwischer, der bereits an Bord seinen Dienst verrichtet. Herstrup hat aber trotzdem kein großes Interesse an einem weiteren Mitreisendem, der keine Ahnung hat; erst nachdem Eddy ihn überzeugen kann das er seine Rationen an ihn überschreibt und er sich um die Ausbildung auf der Fahrt für den neuen kümmert, willigt Herstrup ein.
Nach zwei Stunden Spielzeit haben wir immerhin schon drei Helden an Bord… gar nicht so eine schlechte Quote…

In der Kneipe begibt sich Ascalea derweil zu Elandorr und beginnt ein Gespräch, ob er sich hier den auskenne und ob er den ein Rudel kenne. Das Gespräch entwickelt sich überraschend gut und beide stellen fest, dass sie offensichtlich irgendwie das gleiche suchen und wollen, haben aber noch keine Ahnung, wie sie das bewerkstelligen wollen.
Nachdem sich Erik Krieger von Ragnar dem Schlangentöter die Knöchel an Kaul wund geschlagen hat, begibt er sich in Richtung seines Herrn und will das Gespräch suchen – das Anbiedern scheint auf irgendeine Art und Weise funktioniert zu haben.
Als letzte Handlung des Spieleabends kommt Herstrup in die Kneipe, Eddy beginnt derweil mit den beiden neuen Schiffsjungen, das Schiff vorzubereiten. Herstrup begibt sich zu dem gut gekleideten jungen Mann am Tisch, nimmt Haltung vor ihm an und meldet:
„Herr Folkvar, Sohn von Ragnar dem Schlangentöter und Mechthild der Schildmaid, die „Leitwolf“ ist einsatzbereit und wir können morgen in See stechen!“
Nun wissen auch die letzten beiden in der Kneipe, an wen sie sich wenden müssen  ;D

Wie immer ist der Einstieg in eine Kampagne ein gruseliger Ausgangspunkt. Ich bin meinen Jungs sehr dankbar, dass sie das echt gut mitgemacht haben – Menophis und Eddy haben sich fast 30 Minuten die Bälle zugespielt und Kaul hat den dumpfen Söldner sehr überzeigend dargestellt (ich hoffe das war gespielt  ;)) – das hat viel Spaß gemacht, mal gucken, ob wir nächste Woche ablegen können


Sintholos:
Klingt doch ganz gut. Gerne mehr davon.  :ds: :thumbup:

 Der Start ist halt immer so eine Sache. Ich hab mittlerweile ganz gute Erfahrungen damit gemacht, wenn in Session 0 festgelegt wird, dass sich die SC schon kennen und ein gemeinsames Ziel haben, was auch der SL festlegen kann. Damit können die Spieler gleich in die Action starten und schwieriges Abklopfen der SC entfällt. Zudem können Lücken in der Vergangenheit ad hoc mit albernen Anekdoten gefüllt werden. Aber das hilft jetzt wohl nicht mehr.

Lord Sven I.:
Moin,
die Überlegung hatte ich auch - aber ich habe auch einen ganz neuen Mitspieler, der auch als Mensch in die Gruppe eingeführt werden musste.
Außerdem wollte ich, dass die Helden ihre Hintergrundgeschichte nicht gleich offenlegen, um auch für die anderen Spieler ein "Aha"-Erlebnis zu haben - einige werden bestimmt bald seltsame Dinge tun, die zwar im Hinblick auf die Hintergründe Sinn machen, aber für die anderen total seltsam wirken.
Deshalb haben die Spieler eine Email an ihre Charaktere bekommen, um ihnen einen Einstieg zu ermöglichen. das haben sie ja auch sehr schön genutzt :) - und die Spieler kennen sich jetzt unter einander und das passt  ;D
wenn die letzten beiden sich jetzt auch noch in die Crew einbinden, können wir mit der Action loslegen.
Da ich aber auch eine sehr gemischte Gruppe habe (gerne Kämpfe auf der einen und auf der anderen Seite gerne Story) muss sich das irgendwie die Waage halten - bin gespannt wie sich das entwickelt.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.

Sintholos:
Wichtig ist ja, dass es für euch und eure Kampagne passt. Wenn es gut gelaufen ist, dann hast du den kritischen Startpunkt mit passender Eingangsbeschreibung etc. gut gehändelt. Das ist ja das was zählt. Bin auf jeden Fall interessiert, wie es weitergeht.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln