Ich fände, das wär ein guter Ansatz für das Setting. Und ein gute Abwechslung zu den sonst so 'eher' friedfertigen Settings.
Richtig - zum Einen eine gute Abwechlung zu "friedfertigen" Settings. Zum anderen finde ich den 30igjährigen Krieg auch als Vorbild für ein sehr deutschtümelndes Setting recht faszinierend. In dieser Epoche ist hierzulande ja doch ziemlich der Punk abgegangen und sie bietet überdies einen ganzen Haufen düsterer Legenden und realen Grauens, den man für ein Dark-Fantasy-Setting hervorragend nutzen kann. Mal als wüstes Brainstorming:
- Die für ein Dark-Fantasy-Gothic-Horror-Setting optimale Isolation von Ortschaften und die vorherrschende Kleinstaaterei wäre gut erklärt. Die Zentralgewalt hat sich halt grade in einem fiesen Bürgerkrieg selbst zerlegt (bzw ist noch munter dabei). Viele Dörfer sind auf sich allein gestellt und man hat nicht nur wegen diverser Monster berechtigte Angst vor dem, was jeden Moment über den nächsten Hügel kommen könnte.
- Da die weltliche Obrigkeit grade "indisponiert" ist, obliegt es der Inquisition als einziger noch länderübergreifend operierender Organisation, das Böse zu bekämpfen (denn wenn Krieg, Pest und Cholera herrschen und die Leute in Angst leben, feiern die Teufel in den Wäldern fröhlichen Urstand). Das wäre auch ein guter Grund, warum die Inquisition so ziemlich jeden aufrechten Mann und jede tapfere Frau einstellt...
- Das es im 30igjährigen Krieg eine irrationale Panik vor einer Hexenverschwörung gab, könnte im Dark-Fantasy-Setting einen realen Hintergrund haben. Vielleicht herrscht der Krieg, weil Kultisten an wichtigen Schaltstellen saßen und es geschafft haben, das Reich ins Chaos zu stürzen - einer der Gründe, warum die Kirche nun in der Defensive ist.
- Einzelne Dorfhexen sind gewiss schon übel - aber was wäre, wenn sich ein mächtigerer Söldnerführer anfängt, sich mit schwarzer Magie zu beschäftigen ? (So wie Wallenstein ja ein Astrologiefimmel zugeschrieben wird.). Das Ergebnis wär ein Hexer mit tausenden bis an die Zähne bewaffneter Soldaten! Da müsste die Inquisition schon sehr gewitzt vorgehen.
- Hexenpanik lässt sich auch prima gegen die Inquisition einsetzen! Die Inquisition ist, trotz allen religiösen Fanatismus, eine Organisation die gezielt und mit Expertise gegen das Böse vorgeht. Das letzte, was Kreuzritter und Inquisitoren brauchen können, wäre eine Hysterie, die wahllos jeden der Hexerei bezichtigt, ihnen die Arbeit erschwert und noch mehr Chaos und Unfrieden unter den Gläubigen verbreitet. Gut vorstellbar wäre da ja auch ein eigentlich dämonisch besessener "Witchfinder-General", der gezielt Hysterie verbreitet und massenweise Unschuldige hängen lässt - um Böses zu tun, Angst zu verbreiten und im gleichen Wisch auch den Ruf der Inquisition zu versauen!
Ich weiß nicht, ob diese Ideen für Tannberg nicht etwas spät kommen (CK scheint ja schon ein recht dichtes Setting in der Schublade zu haben), aber für ähnlich geartete Settings...