Falls sich irgendjemand gefragt haben sollte, ob es je mit der Inquisition weitergegangen ist:
Ja, ist es.
Wir waren ja bei den seltsamen Morden in Sturmklippe und der Bande Mardossani stehengeblieben, die versucht hatte, an die Elementar-Altäre zu gelangen.
Danach machten sich Deirdre und Gwendolyn auf die Jagd nach einem Nachzehrer, Drekavacs und Brukoláks in den Freien Landen, und in „Die Asche der Drachen“ fand Deirdre einen schrecklichen Tod im „Drachenmaul“ (kehrte aber als Menschin Hedwig zurück).
https://de.wikipedia.org/wiki/Nachzehrerhttps://de.wikipedia.org/wiki/Drekavachttps://de.wikipedia.org/wiki/WrukolakasDoch all dies, war nur die Ruhe vor dem Sturm.
SturmHexenjägerin Gwendolyn, Zunftzauberin Hedwig und Hefrach-Priester Mons Gynt wurden von ihrem Vorgesetzen Gideon in den Kerker geschickt. Man hatte einen Mardossani auf dem Vorplatz der Akademie der Zunftzauberer festgenommen und dieser sollte nun verhört werden. Gwendolyn sollte für den nötigen physischen Schmerz zuständig sein, während Hedwig mögliche magische Barrieren aus dem Weg räumen sollte. Mons sollte, wenn nötig, heilen, damit die Folterung lange weitergehen konnte.
Nie sah die Welt unfähigere (Aushilfs-)Folterknechte, als diese drei. Aufgabe war bewusst, aber was sollten sie tun? In der Kerkerzelle hing ein gebildet aussehender Mann an der Wand, vielleicht Anfang 40, und begrüßte sie freundlich. Diverse Zangen, Klingen und Drähte lagen auf einem kleinen Tischchen neben einem bereits entfachten Kohlebecken. Die Folterung konnte beginnen.
Leider antwortete der Mardosssani, der sich als Vico von Mardos vorstellte, recht freundlich und zuvorkommend. Er wollte eigentlich wirklich nur zur Akademie, um dort etwas über Elementarmagie zu lernen. Das machte unsere drei Knechte jetzt doch stutzig. Da waren einige seines Volks doch tatsächlich vor wenigen Wochen auf der Jagd nach den Elementaraltären unter der Stadt gewesen und nun kam noch ein Nachzügler daher.
Vico berichtete, dass ein Elf auf Wanderschaft ihm davon berichtet hätte. Eine äußerst seltene Gelegenheit, einen Elf zu treffen, oh ja, besonders, wenn er einen anscheinend so interessant findet, dass er einem freiwillig von alten Elfentempeln unter der Stadt erzählt.
Nun gut, aber was, wenn Vico noch etwas verschweigt. Vorsichtshalber mit einer glühenden Zange seinen Daumennagel herausreißen? Gedacht, getan. Der Mardossani war darüber gar nicht erfreut. Mons hatte Mitleid mit ihm und ließ einen so dermaßen verpatzten Heilzauber vom Stapel, dass Vico die komplette rechte Hand abfiel.
Vico hielt diese Form der Heilungsfolter nicht mehr aus und versprach höchste Kooperation bei der Aufspürung der restlichen mardossanischen Übeltäter. Dafür wäre es aber unerlässlich in die Bibliothek der Akademie zu gehen. Dort könnte er anhand der Stadtpläne geeignete Verstecke der Bande ausfindig machen.
In kurzer Rücksprache mit ihrem Kommandanten Gideon, konnten sie Vico schließlich zu den Archiven bringen. Dort fand er nach einigem Studium der Karten auch recht fix ein mögliches Versteck. Dort kreuzten sich sogenannte Weltenströme. Das sind Ströme von elementarer Magie, die die komplette Welt durchziehen, so wie Meeresströme die See.
Mit einer Feder zeichnete Vico vertikal ein Rechteck vom Boden beginnend in die Luft und langsam entstand so eine altmodische Holztür. Eine sehr alte Version des Teleportzaubers, entschuldigt sich Vico.
Nachdem sie alle durch die Tür getreten sind, schließt sich diese hinter ihnen und zerfällt zu Staub. Ist anscheinend auch eine dramatischere Version von diesem Zauber. Aber wo sind sie denn nun eigentlich. Der Mardossani ist sich auch nicht sicher. Teleportnavigation nur durch Koordinaten ist eine recht unsichere Methode, besser man kennt den Ort.
Kurz Licht angemacht und schon sahen sie, wo sie sich befanden: in einem dunklen Höhlentunnel. Die Tür war kurz vor einer Sackgasse erschienen. Langsam schlichen sie sich durch die Dunkelheit. Ein tiefes Schnarchen ließ sie aufhorchen. Einige Meter weiter entdeckten sie einen schlafenden Bären in der Mitte der Höhle. Ohne zu zögern wird er angegriffen, aber nicht direkt zur Stecke gebracht. Ein Kampf entbrennt, den die Helden für sich entscheiden. Doch aus dem nächsten Gang hören sie schon die nächsten Gegner kommen. Zwei riesige Keiler stürmen heran, angelockt von dem Kampfgebrüll des Bären. Nachdem diese auch erledigt sind, geht es weiter.
Der nächste „Wächter“ ist ein riesiger Berg Fleisch. Entschuldigung, schlechte Wahrnehmen-Probe. *nochmal würfel*. Okay es scheint eine Schlange zu sein. Riesenschlange! Flüsternd beratschlagen die Helden, wie man diesem Gegner beikommen könnte. Drumherum schleichen ist der Gewinner, doch leider kann man nicht alles im Leben haben. Die Vibration eines unbedacht gesetzten Schrittes weckt das Monstrum. Ein hitziger Kampf entbrennt, in dem Gwendolyns gut platzierte Schüsse ihnen die Haut retten.
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt ist, schaffen sie es mit einer gelungenen Probe ein Klopfen zu hören. Herzklopfen, um genau zu sein. Von hunderten Herzen, um noch genauer zu sein. Im nächsten Raum erleuchten Fackeln eine riesige Höhlenwand mit hunderten schlagenden Herzen daran. Durch jedes dieser Organe ist ein Strick hindurchgezogen, an welchem es an einem Nagel an der Wand hängt. An den Nägeln sind auch noch kleine hölzerne Namensschilder angebracht. Nach einer gründlichen Inspektion findet Hedwig das Herz eines alten Bekannten: Varon, Großmeister der Inquisition hat dort sein Herz an der Wand hängen! Schnell eingesteckt könnte das einen interessanten Plottwist geben. Also falls der Spielleiter das genehmigt. Was er nicht tut. Zu dumm :-D
Kaum ist das Herz im Mantel Hedwigs verschwunden, donnert auch schon von draußen eine mächtige Stimme: „Wer wagt es in mein Heim einzudringen?“
Michel, der Patron des Waldes und der freien Lande erscheint in der Höhle. Jetzt wird es doch ziemlich mulmig.
„Ihr seid es! Hättet ihr nicht schon so viel für mich getan, wäret ihr schon tot. Also sprecht und sagt mir, was ihr hier sucht!“
Man verweist auf Vico, doch dieser ist in den Schatten verschwunden. Auch hat er nie mitgekämpft. Gut er war gefesselt, aber hey, dann einfach abhauen?!
Michel erspürt auch noch das Herz Varons in Hedwigs Mantel. Nun geht ihm die Galle aber über. Er will gerade zu einem vernichtenden Zauber wechseln, der Gwen, Mons und Hedwig in Staub verwandelt hätte, da rollt ihm der Kopf auf den Boden. Michels Körper sackt zusammen und schlägt auf dem Boden auf. Hinter ihm, grinsend, steht Vico mit einem Dolch in der unversehrten Hand.
„Vielen Dank für eure Unterstützung und, dass ihr ihn abgelenkt habt. Ich bin schon länger auf der Suche nach ihm gewesen.“ Und mit einer Handbewegung verbrannte er die Herzen zu Asche und seine andere Hand wuchs wieder nach.
Fragen über Fragen prasselten jetzt auf ihn ein.
Wer bist du wirklich?
Was willst du?
Warum hast du das getan?
Was passiert mit den Besitzern der Herzen?
Erklärung:
Vico ist ein Mardossani und Schwarzmagier der Stufe 20. Durch diverse Aktionen (unteranderem der Diebstahl der Mondscherbe bei den Kitsune im Dämmerwald vor 200 Jahren in meiner anderen Gruppe) ist seine Macht schon außerhalb jeder Kategorie. Nur noch wenige könnten ihm im offenen Schlagabtausch gefährlich werden und der Schwarzeichen Michel war einer von ihnen. Vicos Motivation ist es den Platz des besiegten Baarn einzunehmen, daher ist es sein Ziel für Chaos zu sorgen, wo er nur kann. Auch deswegen stand ihm der fanatische Gleichgewichtler Michel im Wege.
Was die Besitzer der Herzen angeht, die sind nun natürlich alle tot. Die Helden sind im Laufe auf viele von ihnen getroffen: hochrangige Inquisitoren, Dorfälteste, Bürgermeister und Adelige in Sturmklippe. So hatte Michel die Kontrolle über die Freien Lande, die nun wirklich frei sind.
Aber was machen nun unsere drei Aushilfshelden? Inquisition am Boden, keine Aufträge und Ausstattungen, kein Geld. Es sieht mau aus.
Vico stellt ihnen folgendes in Aussicht:
1. In den Freien Landen bleiben und weiter Monster bekämpfen, die nun aus allen Löchern gekrochen kommen, weil sich keiner mehr drum kümmert oder
2. Egal wohin sie wollen, Vico öffnet ihnen eine Tür.
Kurze Absprache, letzteres wird gewählt. Aber wohin?
Kait wird als neuer Schauplatz erwählt und schon öffnet ihnen der Halbgott eine Tür dorthin. Gwendolyn, Mons und Hedwig treten hindurch und finden sich in einem kleinen Wäldchen wieder.
Die Sonne scheint, man reiste weit.
Willkommen im tödlichen Kait.
P.S.: Auch hier werden sich einige Fragen für den geneigten Leser auftun:
Wie schaut es denn in Kait 200 Jahre später aus?
Was geschieht in den Freien Landen?
Ist das ursprüngliche Setting jetzt Geschichte? Das sollte ja eigentlich was in Richtung Tannberg werden.
Zu Kait: In Kait ist der Bürgerkrieg bei mir vorbei. Der Kaiser regiert nach wie vor in Kait. Man befindet sich aber in einem erbitterten Krieg mit dem mittlerweile geeinten Hellweit. Unter Carnos Flagge geeint will man nun Hohenkron zurückerobern, was sich nicht als einfache Aufgabe herausstellt.
In Kait selbst haben meine Spieler die Möglichkeit beiden Seiten zu helfen. Entweder kaitanische Truppen zu unterstützen, indem man Probleme wie Geister, Dämonen und andere Fabelwesen im Inland zurückdrängt (oooh ja, da habe ich einige erstellt)
OOOODER hellwarischen Agenten in Kait helfen, um für noch mehr Probleme zu sorgen.
Zu den Freien Landen: Dort ist natürlich das reinste Chaos nun. Einige Inquisitionsmitarbeiter versuchen wieder für Ordnung zu sorgen, andere plündern und brandschatzen die alten Festungen und Basissen (mein Kopf sagt, dass das der Plural von Basis ist, ALSO STIMMT DAS AUCH!!!). Auch hier sind noch Geister, Dämonen und andere Viecher und sie sind zahlreicher als je zuvor, da sich weder Inquisition noch Michel um sie kümmern. Doch der Hexer Gereon ist ja noch da und hat bereits ein verrücktes Abenteuer erlebt, was demnächst hier auch noch landet.
Zum Setting: Setting bleibt bestehen ganz klar. Kait gibt dem ganzen jetzt nur anderen Flair, aber das große Monsterjagen bleibt definitiv bestehen. Auch haben sich meine Spieler extra Kait ausgesucht, damit sie nicht allzu weit entfernt von den Freien Landen sind, wohin sie auf jeden Fall zurückkehren.
Eure Schnupfudel