Endlich war es soweit, die Mitglieder von "Immersieg Hessen" fanden sich zur konstituierenden Spielsitzung zusammen. Ursprünglich wollten noch weitere SlayerGehilfen zu uns stoßen, die uns aber aus verschiedenen Gründen im Stich ließen. Es blieben zwei Spieler (Mort und Germon) und der SL (Bruder Grimm) übrig.
Bruder Grimm wählte die Hintergrundwelt der Computerspielreihe Warlords Battlecry als Hintergrund. Das Spiel kenne ich nicht, so daß Bruder Grimm da evtl. mehr Auskunft erteilen kann. Wir haben ohne SlayerPunkte und slayende Würfel gespielt, dafür mit extra Immersieg Regeln von Bruder Grimm und von ihm entworfenen Kulturtalenten.
Insgesamt war das Spiel ziemlich flüssig und durch den schnellen Aufstieg auf den ersten Stufen (Wir waren zum Schluß des Dungeon auf Level 4) gab es immer kleine Häppchen in Form neuer Talente o.ä. Zudem ist ja ein Stufenaufstieg schnell erledigt. Für eine längere Kampagne würde ich zwar die Aufstiegsgeschwindigkeit in den ersten Stufen ein wenig drosseln, aber für ein Zwischendurchspiel war das ideal! Wobei ich hier gleich betonen möchte, dass DS ein wunderbares Spiel für zwischendurch ist, wer es aber nur darauf reduziert, tut dem Spiel ziemlich Unrecht und lässt sich einiges an Spaß entgehen. Das behaupte ich jetzt mal frech, ohne längere Spielerfahrung zu haben. Man kann das Potential des Spiels durchaus schon nach kurzer Zeit erkennen!
Nun denn, auch zu zweit wollten wir uns den Gefahren stellen. Ins Abenteuer zogen
Trakas Okhet (Mort), ein in Lysea gestrandeter Minotaur Krieger auf der Durchreise
Kurrn Steinfaust (Germon), ein auf Vergeltung sinnender Zwergen Heiler
Kurrn legte gerade eine Pause in einem beschaulichen Dorf ein, als vor der Taverne ein Tumult entstand. Draußen angekommen sah er einen, von einem bewaffneten Mob umgebenen, Minotaur. Dieser erklärte gerade den aufgebrachten Kerlen, dass er nichts von Überfällen wisse und damit nichts zu tun habe. Sollten sie ihn aber weiter bedrohen, würden Köpfe rollen. Kurrn versuchte die Menge ein wenig zu beruhigen und rief nach dem Dorfschulzen.
Nach kurzer Zeit kam dieser und das Missverständnis konnte aufgeklärt werden. In letzter Zeit waren einige Händler überfallen worden und es wurden nicht alle Leichen gefunden. Die Bevölkerung wurde unruhig. Für die Ergreifung der Räuber (tot oder lebendig) waren 200 GM Belohnung ausgelobt. Nachdem Trakas auf Nachfrage erklärt wurde wie viel das etwa in Schafen sei, war er bereit die wahren Schuldigen zu jagen und zu finden. Kurrn konnte ein wenig Geld auch gut gebrauchen. Bisher war die Suche nach dem Dunkelelfenpack, welches Teile der heimischen Stollen durch hinterhältige Sabotage zum Einsturz gebracht hatte, ziemlich im Sande verlaufen.
Die beiden Recken musterten sich, verständigten sich kurz auf eine Zusammenarbeit und schon war ein kongenialer Plan entstanden. Ein Bürger (hier: Der Rädelsfüher des Mobs, der Trakas bedroht und beschuldigt hatte) namens Druhs sollte den Händler-Lockvogel spielen. Trakas und Kurrn wollten sich unter einer Plane auf dem Wagen verstecken und den Räubern Saures geben, sobald sie versuchten den vermeintlichen Händler zu überfallen. Großartig diskutiert wurde nicht und ein Plan B erschien den Recken auch überflüssig zu sein.
Gesagt, getan..… ab auf den (nicht gelben) Wagen. Nach einer Stunde Fahrt, es roch unter der Plane schon ein wenig nach Tier - doch den Zwergen störte das nicht weiter – war es dann soweit. Die Räuber warfen ohne Vorwarnung Speere auf Druhs, der aber unverletzt blieb. Da wollte man sich nicht lumpen lassen und sprang ebenfalls ohne Vorwarnung und auch ohne Vorsicht vom Wagen und stürmte auf das Pack zu. Die Bande bestand aus 5 Goblins, die sofort Fersengeld gaben. Den kurzen Stampferbeinen des Zwergen konnten sie noch entgehen, aber Trakas hatte flinke Hufe und holte schnell einen der Gesellen ein. Ruckzuck war der Goblin einen Arm los, wurde gefesselt und von Kurrn in einen vernehmungsfähigen Zustand hochgepäppelt. In kaum verständlichen Worten verriet die Kreatur das Verteck der Bande und gestand, daß wohl etwa 10 Räuber dort lauerten. Danach erhielt er einen schnellen und gnadenvollen Tod.
Auch hier erschien unseren umtriebigen Freunden lange Planung unnütz („Wer lang fragt, geht lang irr“ sagt schon ein altes Sprichwort) und ohne große Erkundungen des Geländes marschierte man Richtung des genannten Hügels und fand auch schnell den Zugang zum Höhlensystem. Anfangs versuchte man zumindest noch ansatzweise leise zu sein, doch diese Versuche scheiterten kläglich. Also wurde dann dem Aspekt Heimlichkeit im weiteren Abenteuerverlauf wenig Beachtung geschenkt. Offenbar war man sich bei den Goblins noch nicht ganz klar, wie es jetzt weitergehen sollte oder die Geflohenen waren gar nicht zurückgekehrt um ihre Kameraden zu warnen.
Zumindest wartete kein wohl organisiertes Kampfkommando auf Minotaur und Zwerg, sondern immer einzelne Trupps. Diese stritten teilweise so laut mit sich selbst, daß unser Duo als endgültige Streitschlichter dazwischen gehen mussten… und das taten sie! Es war ein wahrhaftiges Geslaye und man fuhr wie ein Flammenschwert durch Butter. Auch der Goblinhauptmann und der Schamane fielen unter wütenden Axthieben und stampfenden Hammerschlägen. Schnell wurde die Diebesbeute sichergestellt und man fand auch einen spinnennetzdurchwebten, abschüssigen Tunnel. Oha, sollten da noch weitere Aufgaben lauern?
Die beiden Gefährten, berauscht von ihren bisherigen Erfolgen, schauten sich an
"Level 2, gehen wir da gleich hinunter? Klaro, das packen wir!"
Beinahe wäre dieser Ausspruch in der Galerie der „Famous Last Words“ gelandet, denn Übermut tut bekanntlich selten gut. Denn keine 5 Minuten später…
…Fortsetzung folgt.