Session 9
Erzählt aus der Sicht von Pintar Gemmenhammer, Bergzwerg, Heiler, Stufe 5.
Abends besprechen wir nochmal den Plan für den nächsten Tag. Nomar findet, dass wir den Zwerg in diesen riesigen Höhlen niemals finden werden. Moran will auch so schnell wie möglich die Zisternen verlassen. Sein Erlebnis mit den Spinnen hat ihn sicher sehr verstört. Auch ich erwähne nochmals, dass wir ohnehin keine Chance haben, ihn lebend zu finden, nach den Erzählungen über das was mit ihm geschehen ist, sehe ich einfach keine Möglichkeit dafür. Also, was nun?
Nomar meint, dass wir uns auf das ursprüngliche Ziel begeben sollten: schnellen Reichtum durch alte Artefakte. Dafür müssten wir endlich in jene Gebiete gehen, die noch nicht erkundet und geplündert worden sind. Uns fallen da beispielsweise die Minenarbeiter ein, die in der Kohlensenke einen neuen Gang freilegen wollten. Nomar erwähnt noch 2 Zwergenkriegerinnen, die Orks und Trolle jagen. Bei denen kann man sicher auch Wertvolles finden. Der tote Zwerg hatte jedoch auch einen wertvollen Dolch bei sich... Wir werden ihn noch einen Tag suchen und uns dann anderen Möglichkeiten zuwenden.
Am nächsten Morgen stehen wir auf und machen uns auf den Weg. Moos und akkurat behauene Gänge erwarten und wie am Vortag. Nach einer Weile scheint der Weg jedoch beschädigt zu sein. Die Zwerge haben ganz pragmatisch eine Treppe und eine Höhlung in den Fels geschlagen. Wir wollen nicht durch das Wasser waten, also hoch die Treppe.
Ich balanciere geschickt in den Gang. Moran und Nomar haben Probleme, aber mit gegenseitiger Hilfe schaffen sie es. Der Rest folgt gewandt. Wir erreichen einen Raum mit merkwürdigen Graffitis, die Reisende wohl hier hinterlassen haben. Ein Schriftzug, der etwas älter als ein Jahr ist, wurde von Zwergen in den Fels geschlagen. Es wird vor den Flugrochen gewarnt. Außerdem werden Echsenmenschen erwähnt. Diese Viecher gibt es auch überall. Jedoch ist keiner dieser Feinde hier, also gehen wir weiter. Wir verlassen den Gang wieder über eine Treppe, die uns auf Uferniveau zurückbringt.
Unten erwartet uns alsbald ein neues Hindernis. Baumstammdicke Stalagmiten und Stalagtiten versperren uns den Weg. Wir schaffen es jedoch uns durchzuzwängen. Ein Glück dass wir alle so schlank sind oder ausreichend bewegliche Panzerung tragen.
Alsbald erreichen wir einen weiteren Überlauf. Wieder entscheiden wir uns, am Ufer weiterzugehen. Irgendwann müssen wir ja mal den Gang erreichen, der uns in diese Zisterne gebracht hat. Zumindest sagt mir dies meine Höhlenkunde.
Alsbald erreichen wir eine weitere Treppe, die in eine große Nische führt. In dieser Nische sind statt den normalen behauenen rötlichen Steinen weiße Steine eingelassen. Es sieht wie ein Schachbrettmuster aus. Nur dass die weißen Steine unregelmäßig eingearbeitet wurden. Moran untersucht das Ganze stellt am Ende aber nichts Besonderes fest. Und geht hinüber! Als er ein weißes Feld betritt, bleibt er plötzlich stehen. Nomar und ich versuchen die Magie des Ortes zu entdecken. Ich folge Moran und versuche zu erklären, was mit ihm ist. Als ich ihn berühre, merke ich, dass es eine Art wilde Magie zu sein scheint… und werde dann direkt zu Nomar zurück an den Rand versetzt. Verwirrt blicken Nomar und ich uns an und ich erzähle ihm von dem Minimum an Erkenntnissen, die ich gewonnen habe.
Nomar versucht außen herum zu gehen. Und schafft es. Ich und der Rest folgen ihm. Aber was nun? Wir können Moran nicht so zurück lassen. Aber wir haben ihn ermutigt vor zu gehen. Warum geht der Trottel denn auch? Wir könnten Hilfe holen. Aber dann müssten wir ihn zurück lassen. Alles keine praktikablen Lösungen, die ihn oder uns nicht verdammen. Wir sollten erstmal was essen und in Ruhe überlegen. Nach ein paar Minuten läuft Moran weiter und fragt uns ungläubig, wie wir so schnell an ihm vorbeikommen sind und wieso wir hier gemütlich sitzen und essen… Wir erklären es ihm und Moran ist uns soooo dankbar, dass wir ihn nicht zurückgelassen haben. Auf diesen spontanen Ausbruch von Brüderlichkeit und Kameradschaft, Pflichtgefühl und Ehre essen wir erstmal ausführlich.
Als wir wieder aufbrechen, sehen wir nach einen Kilometer einen weiteren toten Zwerg im Wasser. Eru ein paar Meter ins Wasser und schießt mit seiner Armbrust einen Bolzen auf den auf den Zwerg, an dem wir vorher ein Seil befestigt haben. Wir ziehen ihn unter großem Geplätscher an Land. Nomar reißt die Augen auf. Es ist Ra’am Uri, der vermisste Zwerg!!!
Wir fleddern seine Leiche ohne Umschweife. Der Trollspalter geht an Moran. Ich nehme mir seinen Alchemistendolch. Seil und Schriftrollen gehen an Nomar. Doch wie sollen wir nun den Leichnam des Zwerges nach Silberstein bekommen? Wir beschließen ihn hier zur Ruhe zur betten. Moran, der seinen Schild nun nicht mehr benötigt, bietet an, auf dem Schild eine Seebestattung vorzunehmen. Wir legen ihn darauf, ich spreche noch ein paar letzte Worte aus meinem Gebetsbuch und wir schieben ihn aufs Wasser hinaus. Nomar Nukral singt eine traurige zasarische Weise während er Feuerstrahlen auf den Zwerg schießt. Ergriffen bestaunt der Rest von uns das Schauspiel, bis der Zwerg schließlich außer Reichweite ist und irgendwann aus unserem Blickfeld verschwindet. Ein Gedanke durchfährt uns alle: der erschossene zerschmetterte verbrannte Wasserleichnam wird zukünftigen Archäologen sicher Fragen aufwerfen.
Schließlich wenden wir uns ab und machen uns auf den weiteren Weg. Nach einigen Kilometern, kommen wir an einer Stelle an, an der kein trockenes Ufer mehr vorhanden ist. Moran geht todesmutig voran. An der tiefsten Stelle ist das Wasser hüfthoch für ihn. Wir folgen ihm. Das Wasser ist recht kalt. Aber es passiert nichts weiter.
Nach einer Weile erreichen wir eine natürliche Brücke, die über einen Strom führt, der die Zisternen speist. Ein schöner Anblick. Aber wir wollen nicht länger verweilen. Bald treffen wir auf einen Tunnel voll kleiner Geoden. Zwischen den Kristallen fließt Wasser in die Zisterne. Sie scheinen jedoch von geringem Wert zu sein, sonst wären sie schon lange abgebaut worden. Wahrscheinlich sind es nur Halbedelsteine, die recht häufig in diesen Tiefen vorkommen. Nomars Augen funkeln trotzdem. Ich nehme meine Spitzhacke, heble eine aus dem Gestein und drücke sie Nomar lächelnd in die Hand. Wir gehen weiter. Er murmelt, dass wir schon noch irgendwann dankbar sein werden, diese Geode mitgenommen zu haben und uns wünschen werden, dass wir mehr genommen hätten.
Alsbald kommen wir an leuchtenden Farnen vorbei. Diese wachsen auf einem großen Hämatit, oft auch als Blutstein bezeichnet, mit einem hineingemeißelten Relief. Darauf ist ein Podest mit beidseitigen Treppen abgebildet. Oben auf dem Podest steht ein Altar, der mit dem Cor-Symbol markiert ist. Aber welche Treppen waren es? Wir wissen es nicht… Ich versuche mir das Bild einzuprägen als die anderen schon weitereilen. Hunger und Müdigkeit treiben uns an. Aber noch ist kein guter Lagerplatz in Sicht. Schließlich kommen wir wieder an dem Gang an, über den wir die Zisterne betreten haben. Endlich. Wir sollten uns aufwärmen. Nomar erhitzt immer weiter Steine, bis er quasi alle magische Energie aus der Gegend verbraucht hat. Moran nimmt die erste Wache, ich die Zweite, Nomar die Dritte. Thurga meint, dass wir die Zisterne nun endlich umrundet haben. Also Zeit von hier zu verschwinden. Wir stimmen alle erschöpft zu.
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Damit haben wir die Zisternen vorerst abgeschlossen und endlich den toten Leichnam meines ersten Charakters gefunden und zur Ruhe gebettet. Ruhe in Frieden, Ra'am. Wir haben unser Bestes gegeben, aber es war leider nicht genug.
Mein Dank an die Gruppe von gestern und meine Entschuldigung, dass ich so plötzlich verschwand. Mein Hotel-WLAN war der Meinung, dass ich mich aller 24 Stunden komplett neu einloggen müsste. Eh ich das Problem schließlich identifiziert hatte, war schon eine halbe Stunde vergangen...
2 Fragen stellen sich mir noch: Ich habe mittlerweile den Diener des Lichts als Talent und auch mehrere Ränge in WG: Religion Cor. Spielen wir eigentlich mit Zwistpunkten und habe ich mir für die Bestattungszeremonie meines Bruders von den Wüstenzwergen einen Zwistpunkt verdient? Wenn dem so wäre müsste ich nochmal nachschauen, was ich damit eigentlich machen kann.