Mir ist da grad noch eine Idee gekommen für ein Social Combat-Konzept. Ich lass mal meine unausgegorenen Gedanken hier. Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.
Ich nenne das Konzept
Der Mentale DungeonDie Grundidee dahinter besteht darin, zur Überzeugungsarbeit verschiedene mentale "Räume" abzuklappern und die darin lauernden "Monster" zu überwinden.
Dabei hat das Ziel einer Überzeugungsarbeit grundlegend (GEI+AU)/2 oder (GEI+VE)/2 mentale Räume, je nachdem, ob die Zielperson eher ein emotionaler oder ein rationaler Charakter ist - die Eigenschaftswerte selbst haben damit nicht unbedingt etwas zu tun.
Die Anzahl der Räume kann modifiziert werden durch die Beziehung der Zielperson zum "Überzeuger" sowie der Komplexität des Überzeugungsziels und wie weit dieses der Zielperson widerstrebt.
Wenn dadurch die Raumanzahl unter 0 sinkt, handelt es sich beim Überzeugungsziel um etwas, dem die Zielperson widerstandslos nachkommen würde.
Bei den "Monstern" in den "Räumen" handelt es sich um verschiedene Gegenargumente der Zielperson, eingeteilt in Kategorien wie z.B.
Angst - eine Konsequenz des Übezeugungsziels, die die Zielperson fürchtet
Sorge - ein vom Überzeugungsziel unabhängiger Umstand, der die Zielperson derzeit beschäftigt und ihre Aufmerksamkeit fordert
Begehren - ein konkreter Wunsch, den die Zielperson derzeit hat
Überzeugung - eine Wertvorstellung, die die Zielperson vertritt und die dem Überzeugungsziel zuwider laufen könnte.
Verpflichtung - ein Versprechen, Termin, Abkommen oder ähnliches, der mit dem Überzeugungsziel konfligiert.
Zielsetzung - etwas was die Zielperson selbst irgendwann erreichen möchte
Diese Räume können dann jeweils vom Überzeuger abgearbeitet und die Monster hauptsächlich durch Rollenspiel besiegt werden. Der Zielperson könnte beispielsweise aufgezeigt werden, dass das Überzeugungsziel sie ihrer Zielsetzung näherbringt oder ihrer Überzeugung nicht widerspricht. Es können sich aber auch kleine Questen ergeben, in denen der Überzeuger der Zielperson Gefälligkeiten erweist, beispielsweise für diese eine Sorge zerstreut, ein Begehren erfüllt oder eine Verpflichtung einlöst.
Viele der Räume sollten so durch Rollenspiel gelöst werden, wobei in einigen Fällen durchaus ein passender Wurf abgelegt werden kann, modifiziert für gutes - oder weniger gutes - Rollenspiel. Sollte die Überwindung eines Raumes scheitern, kann das eventuell zur Folge haben, dass der Mentale Dungeon um einen oder mehr Räume erweitert wird, dass der Überzeuger eine Weile warten muss, um es nochmal zu probieren, dass er durch bravouröse Überwindung eines anderen Raumes eine erneute Chance erhält, oder aber auch, dass dieser Mentale Dungeon sich für ihn bis auf Weiteres schließt und die Zielperson sich seinem Überzeugungsziel endgültig verweigert.
Verstecken und TarnenNicht alle mentalen Monster sind direkt als das zu erkennen, was sie sind. In einigen Fällen wird die Zielperson klipp und klar sagen, warum sie sich dem Überzeugungsziel verweigert. Das sind die offensichtlichen Monster. Aber an manchen Punkten wird die Zielperson sich weigern, Gründe zu nennen, oder Gründe nennen, die nicht die wahren sind. Um diese versteckten oder getarnten Monster zu entlarven sind Durchschauen-Würfe erforderlich. Scheitern diese, muss der Überzeuger möglicherweise aufs Geratewohl Überzeugungsarbeit leisten oder versuchen, das sheinbare Monster zu überwinden. Vielleicht erhät er ja durch Rollenspiel, Gespräch mit Bekannten der Zielperson oder Detektivarbeit Einblick in die wahre Natur seiner "Gegner".
Schließlich kann auch der Überzeuger mit mentaler Täuschung arbeiten und mit Lügen, Betrug und List der Zielperson vorgaukeln, ein bestimmtes mentales Monster wäre überwunden.
Mentale Dungeon-MapsWenn der SL eine Social Combat-Begegnung plant, kann er eventuell sogar eine Map für den Mentalen Dungeon einer Zielperson anlegen, die Räume bereits mit konkreten Monstern füllen und darüber hinaus den Dungeon nicht-linear anlegen, also ermöglichen, dass die Lösung eines bestimmten Raumes das wahlweise Betreten von gleich drei weiteren Räumen erlaubt.
Für ungeplante Social Combat-Begegnungen dagegen empfiehlt es sich, eine Monster-Zufallstabelle anzulegen.
Soweit diese Spinnerei. Mal sehen, was ihr davon haltet