Juhuuuuu, nach fast einem halben Jahr Pause ging es heute endlich weiter in den Freien Landen! *wie ein Flummi hüpf*
Landgasthaus „Trutz und Trunk“ IAbenteuer aus dem First Slay-Schnellstarter von SphärenwandererHeimgeh, 26. Schauern 1214GF, Landgasthaus „Trutz und Trunk“ irgendwo zwischen Barringen und WestheimNach einer langen, erschöpfenden Reise (-1 LK durch Erschöpfungsschaden) kehren die drei Helden schließlich endlich im Landgasthaus „Trutz und Trunk“ ein, übergeben ihre Pferde mitsamt einigen Kupfermünzen Trinkgeld einem freundlichen Stallknecht und setzen sich an den einzigen freien Tisch im Schankraum.
An einem der anderen Tische sitzt ein älteres Paar – vermutlich Händler –, am nächsten ein greiser Zwerg mit einem Humpen Bier vor sich und am letzten ein in sich gekehrter Mann mit breitem Krempenhut. Wirt Boswyn Hollheimer begrüßt die Charaktere herzlich, bewirtet sie mit Speis und Trank und plauscht ein wenig mit den dreien – seine väterlicherseits elfischen Vorfahren stimmen sogar Anarioth überraschend redselig. Den weiteren Weg nach Westheim lassen sie sich erklären und das Gasthaus „Zur säugenden Wildsau“ an der Langstromfähre empfehlen. Freimütig verweist Boswyn sie an den Zwerg am Nachbartisch, der käme gerade aus Richtung Westheim und könne ihnen bestimmt sagen, wie es dieser Tage um die Straße bestellt sei.
Kurzerhand wird der Umbar von den beiden Elfen vorgeschickt, den besagten Zwerg in ein Gespräch zu verwickeln. Ein ausgegebenes Bier später hat sich der Kurze als Grisom Silberblick vorgestellt und von seiner alten Bekannten Esmilde Eschenthal in Barringen erzählt, die er zu besuchen gedenkt. Auch Anarioth und Miriel gesellen sich daraufhin zu den beiden an den Tisch. Der Zwerg zeigt sich besorgt ob der düsteren Kunde, die die drei Helden aus Barringen mitbringen – auch er habe Bekanntschaft mit Goblins gemacht auf seinem Weg von Westheim hierher. „Die Freien Lande sind wirklich nicht mehr so sicher, wie sie einst waren…“, grummelt er sich in den grauweißen Bart. Ansonsten sei ihm aber nichts Außergewöhnliches aufgefallen während seiner Reise.
Als die Wirtsfrau Hilde ihren Mann im Schankraum ablöst und fragt, ob sie noch etwas für die vier tun könne, fragt Anarioth nach etwas Süßem, „dem Gaumen Schmeichelndem“. Hilde serviert je ein Stück eines Apfelkuchens, der das Prädikat auf jeden Fall verdient. So satt und zufrieden wie schon lange nicht mehr, aber total erschöpft und übermüdet kriechen die drei Helden förmlich ins Bett. Leider war nur noch das Gemeinschaftszimmer frei, die Zimmer im oberen Geschoss sind restlos belegt, aber immerhin sind die drei alleine im spartanisch eingerichteten Neunbettzimmer.
Abendlang, 27. Schauern 1214GF, Landgasthaus „Trutz und Trunk“ irgendwo zwischen Barringen und WestheimMitten in der Nacht schrecken sie plötzlich aus dem Schlaf und kassieren einen weiteren Punkt Erschöpfungsschaden, als ein dumpfer Schrei – „Rettet Euch!“ – zu hören ist und mit einem Gurgeln erstickt. Tappelnde Schritte, dann kratzt es an der Zimmertür. „Hört Ihr das auch?“, fragt Morvain flüsternd – die anderen beiden bejahen. „Hallo, ist da jemand?!“, ruft der Krieger wesentlich lauter Richtung Tür. Das Kratzen verstummt kurz, dann wird es lauter und hektischer. „Halloooo, wer ist da??“, fragt er noch einmal lauter. Das Kratzen verstummt erneut. Die drei legen rasch ihre Ausrüstung an und Morvain kloppt mit seinem Eisenzweihänder die Tür ein. Zwei Goblins mit Keulen stehen in erwartungsvoller Haltung hinter der Tür, etwas weiter hinten im Flur steht ein weiterer Goblin mit einem Bogen und am Boden liegt der Mann mit dem Krempenhut aus dem Schankraum. „Ooooh nein, nicht schon wieder Goblins!“, stöhnt Anarioth und sieht mit einem flehenden Blick zur Decke.
Mit den drei Grünhäuten wird kurzer Prozess gemacht, sehr zur Freude der Helden, die nicht einmal Schaden erleiden. Der tote Mann hat nur ein paar Goldmünzen und etwas Waffenpaste bei sich. Pietätvoll wie sie sind, darf er sogar seine Kleidung anbehalten.
Den Wunden nach zu urteilen ist er eindeutig von den Goblins erledigt worden.
„Sieht aus wie ein nächtlicher Überfall.“, stellt Anarioth fest und deutet den anderen, einen Moment zu lauschen: Hinter einer der beiden Türen – jene zum Innenhof (durch die sind sie gestern Abend zu ihrem Zimmer gelangt) – ist aufgeregtes Pferdegewieher und ein merkwürdiges, regelmäßiges Dröhnen zu hören; hinter der anderen Tür und auch aus Richtung der Treppe kann man dumpfes Poltern und krakeelende Stimmen vernehmen. „Wir müssen unsere Pferde retten!!“, entscheidet der Sturmelf und lässt Morvain den Vortritt, die Tür zum Hof zu öffnen.
Im Innenhof verschlägt es den dreien jedoch den Atem, denn vor dem Ausgang liegt der fette, bleiche Wanst eines Ogers und hebt und senkt sich im Takt eines wirklich grollenden Schnarchens gleichmäßig auf und ab. Neben dem Oger liegen die zwei toten Torwächter und – ach du Schreck! – ein abgenagtes Pferdeskelett. „Das ist bestimmt Kelpie!“, zischt Anarioth und unterdrückt seine Empörung. – „Gegen den wollen wir jetzt aber noch nicht kämpfen, oder?!“, fragt Miriel ungläubig. – „Vorbeischleichen wird aber nichts, Morvains Rüstung klirrt und klimpert ja bei jedem Schritt.“ – „Der schläft bestimmt erst mal noch eine Weile, solange er den armen Kelpie verdaut…“
Also wird die Tür zum Hof erst mal wieder geschlossen. „Na dann ab nach oben.“, schlägt Miriel vor. „Nein! Lieber erst mal unten aufräumen, sonst fällt uns noch etwas in den Rücken.“, widerspricht Anarioth. Ein langer Flur mit vier Türen endet hinten im Schankraum. Aus Letzterem scheint Licht und als betrunkene Orks identifizierbares Gegröle ist zu hören. Die erste Tür links führt in eine Rumpelkammer, die völlig zerwühlt und verwüstet wurde. Wortlos schließen die drei Helden die Tür wieder und gehen zur nächsten Tür – das Getränkelager. Für die Bier- und Weinfässer haben die drei nichts übrig, denn das laute Schmatzen aus dem Nebenraum stimmt sie kampflustig.
Zwar alles andere als mucksmäuschenstill, aber vom mampfenden Goblin unbemerkt pirschen sich die drei sich an die Grünhaut heran. Morvain kann ihn gerade noch so rechtzeitig erledigen, als er schon die klemmende Tür zum Nebenraum öffnen, aber noch keine Warnung hinaus in den Schankraum schreien kann. Puh, Glück gehabt, die trinkenden Orks scheinen den kleinen Goblin hinter dem Tresen tatsächlich nicht bemerkt zu haben.
Flüsternd wird ein Schlachtplan ausgeheckt: Damit die Orks sie nicht von hinten überraschen können, soll Morvain die Tür mit einem – nein, sicherheitshalber zwei Schränken verbarrikadieren. Miriel stellt sich währenddessen mit ihrem Schild bewaffnet als Spähposten in die Tür und warnt ihre Kameraden, sollten die Säufer nebenan das Schränkerücken bemerken. Vier Kraftakt-Proben später stehen beide Schränke vor der Tür, die Orks haben bei der letzten jedoch etwas von der Umräumaktion mitbekommen und finden den toten Goblin, als sie halbherzig nachsehen kommen. „Schnell, Morvain, da kommen sie!“, zischt Miriel und die beiden tauschen die Plätze.
Der darauffolgende Kampf ist wenig spektakulär: Morvain blockt in der Tür stehend erfolgreich die Orks und bekommt dabei nicht mal einen kleinen Kratzer ab. Er heizt ihnen wiederum mit zwei Rängen Brutaler Hieb und Rundumschlägen ordentlich ein. Auch Anarioth blitzdingst mit Zaubermacht ordentlich los, sodass nach fünf Kampfrunden bereits alle Orks tot sind. „Orks und Goblins sind doch gar nicht so übel. Die kippen wenigstens schnell um!“, stellt Anarioth grinsend fest.
Hinten in der Ecke des Schankraums sitzt der gefesselte und geknebelte Wirt Boswyn und macht sich mit einem „Mhmmhmmm“ bemerkbar. Die drei Retter zögern kurz, um sicherzugehen, dass er sie nicht vor etwas warnen will, doch es scheint kein Ork mehr anwesend zu sein. Als Boswyn befreit und ihm der Knebel abgenommen ist, stammelt er los: „Oh danke, danke! Was für ein Glück, dass Ihr heute Nacht hier eingekehrt seid – diese ... Monster kamen wie aus dem Nichts! Ich habe gerade den Gastraum sauber gemacht und wollte dann ins Bett gehen – oh bitte, bitte, bitte seht im Schlafzimmer oben nach, ob es meiner Frau Hilde und unserem Kind gut geht, sie ist schon früh ins Bett gegangen ... Ich mache mir solche Sorgen! Bitte, bitte, sagt mir sofort Bescheid, dass es ihr gut geht, wenn Ihr sie gefunden habt.“, der zitternde und völlig aufgelöste Mann setzt sich auf einen Stuhl und starrt mit leeren, verzweifelten Augen zu Boden. „In Ordnung, wir gehen sofort nach oben.“, Morvain schnappt sich seinen Zweihänder und marschiert los. „Ihr bleibt hier sitzen, geht bloß nicht in den Innenhof!“, schärft Anarioth dem Wirt ein. Als er seinen Blick noch einmal durch den Raum gleiten lässt, fallen ihm kahle Stellen an den Wänden, die aussehen, als hätten dort vor Kurzem noch Bilder gehangen, und eine Schriftrollentasche auf dem Tisch auf, an dem die drei gestern mit dem Zwerg gesessen haben. „Was ist das hier?“, fragt er Boswyn nach der Tasche. „Äh, was? Das muss Herr Silberblick gestern Abend vergessen haben… Oh, meine arme Frau, hoffentlich geht es ihr und der Kleinen gut!“ – Der Zauberer nimmt die zwei Schriftrollen mit und folgt den anderen ins Obergeschoss.
Der Boden des Flurs ist zerbrochenem Geschirr, Töpfen und Besteck aller Art bedeckt. Es ist ganz offensichtlich, dass hier ein lautloses Vorankommen fast ausweglos ist, denn es scheppert und klirrt bei jedem Schritt. Verletzen könnte man sich an den Scherben darüber hinaus auch noch… Aus dem Raum am Ende des Flurs fliegt hin und wieder ein weiteres Geschirrteil auf den bestehenden Scherbenhaufen, was von irrem, goblinoiden Kichern quittiert wird.
Morvain deutet auf die Tür zu seiner Rechten, die anderen beiden nicken und der Krieger öffnet sie so vorsichtig wie möglich. Das Zimmer ist leer, doch mit Blutspuren übersät – hier hat ganz offensichtlich ein Kampf stattgefunden. Eine Peitsche liegt auf dem Boden und auch hier scheint ein Bild von der Wand genommen worden zu sein, dem hellen Fleck an der Wand über der Kommode nach zu urteilen.
Wieder zurück im Flur bleiben die drei kurz vor den Scherben stehen und locken die Goblins mit Rufen. Das Gekicher und Geschirrgeschmeiße verstummt und nach wenigen Augenblicken guckt ein einzelner Goblin um die Ecke. Er wird sofort von einem gut platzierten Schockzauber begrüßt, den Anarioth ihm böse grinsend entgegenwirft – die Grünhaut ist sofort tot. „Na los, kommt her, wenn ihr euch traut, ihr dummen Goblins!“, ruft er.
Es bleibt still und kein weiterer Goblin wagt sich in den Flur. Morvain bahnt sich daraufhin einen Weg über den Scherbenhaufen, doch seine schweren Lederstiefel leisten gute Dienste gegen die scharfen Trümmer. Unterwegs wirft er einen Blick in den nächsten Raum – abgesehen von dumpfem Gegröle aus Richtung eines der hinteren Zimmer scheint nichts in dem Flur besorgniserregend. Vier Goblins erwarten den Umbar in dem Gästezimmer am Ende des Scherbenflurs und außerdem zwei Tote – die zwei gut gekleideten Händler von gestern Abend.
Die Goblins greifen an und Anarioth und Miriel folgen Morvain über die Scherben (und ziehen sich dabei tatsächlich ein paar leichte Schnitte zu – 1 und 2 Schaden – der erste Schaden an den SC an diesem Abend, wohooo!
). Den Goblins geht es postwendend an den Kragen und nur der letzte Giftmörder kann beim Sturmelfenzauberer einen Treffer landen (8 Schaden – na endlich passiert hier mal etwas!).
Auch in diesem Raum befinden sich Geschirrscherben, an denen sich der entnervte Sturmelf erneut einen Schnitt zuzieht (1 Schadenspunkt). „Bin ich froh, wenn wir in Westheim sind und ich endlich diese Stoffschuhe loswerde!“, zetert er los, „Wehe den Westheimern, wenn sie keinen ordentlichen Schuster haben!“
Er und Miriel machen sich sofort daran, die beiden Toten von ihrer Kleidung und ihren Wertsachen zu befreien. „Sagt mal, was ist denn mit Euch los, die könnten vielleicht noch leben!?“, empört sich der Barbar und setzt sein ganzes Erste Hilfe-Know How ein, um das Gegenteil zu beweisen: „Nö, Genickbruch, da ist nix mehr zu machen…“, stellt er nach einem fachmännischen Blick fest.
Die tote Frau hat eine hübsche Saphirbrosche und eine Goldkette bei sich. Bei Ersterer erspürt Miriel erfolgreich eine magische Aura und Anarioth kann sie identifizieren: In das Kleinod sind mehrere Ladungen des Zaubers
Reinigen eingebettet. „Morvain, komm mal her hier.“, feixt er breit grinsend. Doch der Angesprochene ist ganz abgelenkt von der Ausrüstung des toten Händlers – jegliche Pietät ist plötzlich vergessen, als der Krieger ein Paar Kettenarmschienen am noch immer warmen, toten Körper des Händlers entdeckt.
Auch beim nächsten Raum handelt es sich um ein Gästezimmer, allerdings nur mit einem Einzelbett. Grünlicher, schmerzhaft in den Augen und auf der Haut brennender Rauch quillt aus einem Scherbenhaufen neben dem Bett, sodass die Sicht etwas vernebelt ist (-2 auf alle Proben). Auf dem Schreibtisch rechts kann Miriel einige Schriftrollen ausmachen und bei dem Scherbenhaufen könnte es sich um einen Alchemistenkoffer handeln, der vielleicht das ein oder andere Nützliche enthält… Doch erst einmal geht es nicht ums Looten, sondern um das Retten von Menschenleben! „Hallo, ist hier jemand? Muss hier jemand gerettet werden?“, fragt sie daher in den Raum hinein. „Herr… ähm… Sonnenschein? Seid Ihr hier?“, schließt sich Anarioth ihrem Beispiel an. Keine Antwort. „Ich glaube, der hieß anders.“, grübelt Morvain mit gerunzelter Stirn. „Ach was, der hätte schon was gesagt, wenn er dazu noch im Stande ist.“, wischt der Zauberer den Einwand mit einer lockeren Handbewegung fort, „Wir können ja nachher wiederkommen und die Brosche auf die Rauchquelle anwenden, dann sehen wir uns den Raum genauer an. Bis dahin muss er durchhalten.“
Also auf zum nächsten Raum: Die Tür dieses Gästezimmers liegt aus den Angeln gerissen im Eingang. Der prächtige Teppich wurde aufgeschlitzt, die Möbel – zwei Regale und Tische – größtenteils zertrümmert, die Schubladen des Schreibtisches liegen am Boden. Der Waldelfe fällt auf, dass nirgendwo ein Bett steht, obwohl ein Schild mit einer Zimmernummer an der Tür angebracht ist. Ohne den Raum näher zu untersuchen, gehen sie jedoch weiter.
Der Raum am Ende des Flurs entpuppt sich als Abort. Die Goblins und Orks scheinen schon regen Gebrauch davon gemacht zu haben – es stinkt entsetzlich! „Urghs, mach schnell die Tür wieder zu. Wenn sich hier jemand versteckt hält, ist er ohnehin schon am Gestank verendet.“, sagt Anarioth mit zugehaltener Nase.
[Fortsetzung folgt ...]