Uh hat ja doch noch ne Reaktion ausgelöst
noch habe ich irgendwie die Diskurs-Sachen angehen wollen
Habe ich auch nicht so empfunden
Ich dachte nur, da sonst keiner was sagt mach ich das mal
Der Diskurs ist nur das Beispiel mit dem ich am besten arbeiten kann...keine Ahnung warum
Das zweite Hauptproblem von ihm ist das Anwenden bzw. das Nicht-anwenden-können dieser Regeln bei den Spielern untereinander. "Dein Kamerad schüchtert Dich ein" oder "Die anderen würfelüberzeugen Dich, es doch mit dem Drachen aufzunehmen" geht halt schlecht, während jedoch - um auf Dzaarions Fateerwähnung einzugehen - ein Angreifen eines Mitspielers unbedenklich mit den Regeln erfolgen kann, sogar muss.
Es geht beides...wobei ich zugeben muss, dass das erstere einfach erstmal eine deutliche Überwindung kostet.
Motivierende Reden, die einen Kampf herumreißen und fliehende Soldaten zurück aufs Schlachtfeld bringen oder dazu sich einer absoluten Übermacht zu stellen, charismatische Sektenführer, die ihre Opfer zu allem überreden konnten und dafür nichtmal Argumente brauchten. Beides und noch viele andere Beispiele wie Sprache richtig eingesetzt funktionieren kann gab es zu Hauf in der Geschichte. Das große Problem am Spieltisch ist, dass ein anderer Spieler eine gewisse Kontrolle über den eigenen Charakter erhält und dass vielen Spielern grundsätzlich schonmal gegen den Strich geht. Da würde ich aber behaupten, dass auch den Kopf zu verlieren, weil der Barbarenmitspieler sich prügeln statt reden will einen gewissen Verlust der Kontrolle des Charakters nach sich zieht
Diese klare Trennlinie, die viele zwischen Kampf und allem anderen bzw. in erster Linie Sozialem ziehen ein bisschen zu verwischen ist da glaube ich ganz gut. Schließlich funktionieren auch Kämpfe in allen Rollenspielen nicht so wie echte Kämpfe, sind abstrahiert und mit Regeln versehen, damit man sich am Tisch auf Sachen einigen kann.
Laut Video müsste dass dazu führen, dass in Kämpfen kein Rollenspiel stattfindet und noch nie stattgefunden hat (die Aussage im Video ist ja: weil es Regeln gibt macht sich keiner mehr die "Mühe" zum Rollenspiel), da Kämpfe ja schon immer stark verregelt waren.
Trotzdem würde ich fest die Behauptung machen, dass Kämpfe an den meisten Tischen weniger so aussehen:
"Ich ziehe meine Figur 3 Felder vor und eins nach links. Aktiviere Fähigkeit X. Würfel auf Angriff. Ziele auf Gegnerfigur 2."
sondern eher so:
"Vynedil stürmt vor, direkt auf den Anführer der Orks zu. Im letzten Moment macht er jedoch mit seiner elfischen Gewandheit einen Ausfallschritt zur Seite, nimmt all seine Kraft zusammen (
Ich benutzt Brutaler Hieb) und führt einen mächtigen Hieb mit seinem Schwert auf den überraschten Ork, der neben dem Anführer steht, aus. Ich würfel mal auf Angriff."
Das Gott-Beispiel ist eben ein Strohmann-Argument.
Ebenso gut könnte der Spieler auch versuchen den Gott mit seinem Schwert anzugreifen, als ihn einzuschüchtern...hätte denselben Effekt. Wie ein SL die Situation besser handelt haben andere hier ja schon gesagt.
Einen Gott einzuschüchtern KANN nicht funktionieren (und WIRD ihn verärgern)
Dem kann würde ich wiedersprechen. Ebenso wie ein Stufe 20 DnD Charakter in der Lage sein dürfte Götter umzuholzen, kann auch ein Stufe 20 Laber Charakter Götter dann sicher belabern...auf Stufe 20 hat er dann aber auch die passenden Arguemente (ebenso wie die anderen Charaktere andere "Argumente" haben
)
In Cthulhu wird jedoch jeder Charakter vollkommen unabhängig von seinen Fähigkeiten an Besagtem scheitern...egal was man versucht.
Mir kam gestern im Bettchen noch ein schönes Beispiel aus meiner Runde in den Kopf (der Grund warum ich schon wieder online bin) das schön verdeutlicht, dass Würfelwürfe zu mehr Roleplay führen können:
Eine Elfe der Gruppe hat die Volksfähigkeit Anmut, sowie Ränge in Charmant und (da Heilerin) nen ziemlich hohen Aura-Wert, wodurch ihr Flirten-Wert die Skala sprengt. Weswegen sie natürlich zur Supermodell-Elfe erklärt wurde und ihr gutes Aussehen fast schon ein running-gag der Runde ist. Diese Spielerin wollte während einer Quest versuchen an Informationen zu kommen und hatte sich dafür einen Elf in einer Taverne ausgesucht. Ich als SL würfel die Basissympathie aus und würfel für den Elfen auch noch "Liebe". Woraufhin sich die Spielerin natürlich ins Zeug legt und natürlich versucht mit dem Typen zu flirten (<- roleplaymäßig ausspielt, wie sie sich an ihn heranschmeisst). Sie würfelt auf Flirten (mehr aus Routine als alles anderem) und bäm 20. (Nach einem gemeinsamen Lachanfall) gehen natürlich die Überlegungen los...der Typ liebt sie, sie ist die heißeste Elfe weit und breit und hat sich an ihn herangeschmissen...was kann da passiert sein...völlig klar: der Elf muss schwul sein! Aber er liebt sie ja trotzdem...hmm platonische Liebe offensichtlich...er ist ein Künstler und sie ist seine neue Muse. Und schon hatte ein eigentlich vollkommen beliebiger Elf einen Startcharakter. Nur wegen 2 Würfelwürfen.
Hätte es diese Würfe nicht gegeben wäre er wahrscheinlich wie alle anderen Elfen gewesen, wäre total auf sie abgegangen und hätte ihr die gewünschte Information gegeben. Ende.
So entspann sich jedoch eine völlig neue Situation mit der auch rollenspielerisch ganz anders umgegangen werden musste (und wurde).
Das ganze hatte letztlich sogar noch weitere Konsequenzen und ohne Wissen der Spieler arbeitet dieser Künstler nun an etwas, dass wiederum Einfluss auf die Spielwelt haben wird und so auch wieder zurück zu den Spielern kommen wird.
Und es gab noch mehr solcher Beispiele. Besonders das Auswürfeln der Basis-Sympathie hatte schon oft interessante Ergebnisse und führte eben dazu, dass mans ich überlegen musste wie man das jetzt begründet/darstellt. Es wird natürlich nicht für jeden NSC oder für jede SC-SC-Verbindung gewürfelt (bsp.: die SC-Geschwister lieben sich und fertig), aber es kann eben (richtig genutzt) zu mehr und anderem RP führen, vor allem welchem, dass die Leute am Tisch zum nachdenken zwingt.
Das sollte aber jede Runde so machen, wie es ihr am besten passt. Ich sehe das Video weniger als ein "Gegen jene Methode", sondern lediglich als ein "zur Veranschaulichung dieser Methode".
Das macht er dann aber trotzdem schlecht mit seinen Beispielen...
Wie gesagt es gibt sehr gute Argumente gegen Social Skills, aber auch gute dafür. Ich finde das Video zeigt eher wie sich jemand einfach gegen diesen New School Kram sträubt, alles was er an Situationen bringt kann gleich gut mit und ohne Skills-System gemacht werden bzw. genauso "schief gehen".
Ich habe mal andersherum versucht dazulegen warum Social Skills das Rollenspiel bereichern statt verkrüppeln können und warum Social Skills vielleicht auch nicht der ganz große Verrat am RP sind, da sie näher an anderen Bereichen des RP sind als viele ihnen zugestehen wollen.
Wie immer ist ausprobieren glaube ich einfach die Maxime. Gucken was die Spieler brauchen. Denn...
Das sollte aber jede Runde so machen, wie es ihr am besten passt.
Und mit meiner tollen These OS-RP = FATE kann ich dich nicht triggern, CK?
Dammit