Ich würde auf jeden Fall zustimmen, dass das Zaubern von
Verteidigung keine offensive Handlung ist. Insofern würde der Paladin nach einer Runde "rumstehen und
Verteidigung auf sich selbst zaubern" mit Blocker V den besagten Bonus von +10 auf die Abwehr erhalten. [Er hätte dann in einer Hand den Zauber und in der anderen den Schild.]
Gleiches gilt meiner Meinung nach für In Deckung III. Allerdings natürlich alles nur für Angriffe, denen er sich bewusst ist und (für Blocker:) die nicht von hinten erfolgen.
Der Paladin ist halt ein richtig guter Tank, kann aber natürlich, damit diese "Tankiness" aufrecht bleibt,
nicht angreifen.
Daher kann man dein Praxisbeispiel so fortsetzen:
Fünf Trolle und ein Trollanführer greifen einen Paladin, eine Elementaristin und einen Waldläufer an. Da sich der Paladin den Bestien heldenhaft entgegenstellt, greifen diese zunächst ihn an.
Paladin Alric Bauer zaubert Verteidigung und schafft es mit einer 4.
Da er keine offensive Aktion macht, bekommt er die +10 Awehr von Blocker dazu.
Da er keine offensive Aktion macht, bekommen Gegner die -6 Angriff von In Deckung abgezogen.
Das selbe in der nächsten Runde...
Die Trolle merken, dass ihre Angriffe dem Paladin kaum Schaden zufügen und dieser ihnen auch nicht sonderlich gefährlich wird, schließlich hat er noch nicht einen Schadenspunkt verursacht. Die Feuerangriffe der Elementaristin und Pfeile des Waldläufers schmerzen dagegen sehr, sodass die Trolle wütend auf eben diese Ziele umschwenken.
Paladin Alric Bauer guckt unterdessen doof aus der Wäsche und kann, da er kaum in schadensverursachende Talente investiert hat, nur zusehen, wie seine beiden Freunde von den Trollen verspeist werden.
Einem so geskillten Paladin muss klar sein, dass er sehr einseitig ausgelegt ist, immerhin hat er 8 von 11 Talentpunkten investiert, um oben beschriebene Situation (auf Stufe 10) hervorrufen zu können. So etwas führt zwangsläufig früher oder später zu Problemen. Beispielsweise, weil er von Gegnern einfach nicht mehr als "angriffswürdig" genug erachtet wird. Der beste Tank bringt nichts, wenn er die Gegner nicht an sich binden kann - alte MMORPG Weisheit.
Insbesondere schlauere Gegner (als Trolle es sind), dürften ziemlich schnell auf die Idee kommen, die viel verletzlicheren Gruppenmitglieder (die noch dazu sehr viel Schaden austeilen im Vergleich zum Paladin!) anzugreifen. Der Paladin sollte also zumindest ein paar Talentpunkte in offensive Talente investieren, damit er von Gegnern noch als Bedrohung erachtet wird.
Hinzu kommt, dass der Paladin diese Abwehr nur hat, wenn er sich Angriffen bewusst ist, da nur dann beide Talente zum Tragen kommen (und das ja auch erst nach Runde 1) und er nur dann auf die Idee kommen kann, Verteidigung zu zaubern. Gegen einen still und heimlich aus einem Versteck schießenden oder sich von hinten anpirschenden Assassinen hat er allerdings wenig entgegenzusetzen.